Unwahrheit und Wissenschaft

Zuletzt aktualisiert am 10. März 2020.

Soeben ist eine neue Auseinandersetzung mit Helmut Zander erschienen: das Buch »Unwahrheit und Wissenschaft. Helmut Zander und Rudolf Steiner« von Holger Niederhausen. (Kürzlich hat sich der Occident Verlag mit Helmut Zander in einem Streit über den Umschlag des Buches ‘Unwahrheit und Wissenschaft’ von Holger Niederhausen darauf geeinigt, den jetzigen Umschlag, auf dem Helmut Zander abgebildet ist, nicht mehr zu verwenden. Diese Einigung ist zwingend und hat zur Folge, dass Wiedergaben des Umschlags, unter anderem im Internet, eingestellt werden müssen.)

Niederhausen setzt sich gründlich mit den Verleumdungen Steiners auseinander, die Zander in seinem anmaßend als »die« Steiner-Biografie betitelten Kolportageroman verbreitet. Er kommt, was Zanders Geisteszustand und wissenschaftliche Verfahrensweise anbetrifft, zu ähnlich niederschmetternden Ergebnissen, wie bereits Karen Swassjan (»Aufgearbeitete Anthroposophie«), Lorenzo Ravagli (»Zanders Erzählungen«) und die Autoren des von Rahel Uhlenhoff herausgegebenen Sammelbandes »Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart«.

Niederhausen schreibt in seiner Einleitung: »Das vorliegende Buch wurde geschrieben, um miterleben zu lassen, was Zander tut, wie er vorgeht, wie er seine Urteile bildet und welche Grundlage sie haben, was er verschweigt und unterschlägt. Es wurde geschrieben, um zu zeigen, wie sehr Zanders Vorgehen jeglicher Wissenschaftlichkeit entbehrt und einen geradezu entgegengesetzten Weg einschlägt. Und es wurde geschrieben, um etwas von dem wirklichen Rudolf Steiner und dem Wesen der Anthroposophie erleben zu lassen …«

Eine Rezension des Buches finden Sie hier.

Unwahrheit und Wissenschaft: Helmut Zander und Rudolf Steiner

6 Kommentare

  1. Subjektive Stellungnahmen in allen Ehren, aber ich kann nicht erkennen, dass der Anthroposophie
    „akademische Fragen und Ansprüche“ fehlen.
    Noch weniger kann ich das „große Verdienst“ erkennen, von jemanden der diese angeblich wieder „hineingebracht“ hat, wenn der Verfasser dabei ständig haarscharf an der Wahrheit vorbei laviert.
    Die Aussage, dass in der Anthroposophie „die Wahrheitsfrage immer auch eine Wirtschaftsfrage“ sei, gehört in dieselbe Rubrik. Leider ist es so, dass wir heute mit „Falschem in Büchern“ leben müssen, aber dass man „damit leben kann“ halte ich durchaus für ein Problem!
    Genau wegen dieser „Großzügigkeit“, die bei genauem Hinschauen hinter so vielen Problemen in unserer Gesellschafts- und Bildungsentwicklung steht, ist es Herrn Niederhausen sehr zu danken, dass er sich den genauen Blick bewahrt und an seine Leser weiter vermittelt hat.
    Ich weiß nicht, ob Sie außer dem Artikel auch das Buch gelesen haben – das wäre ebenfalls eine „anregende und schöne Lektüre“. Zumal sie in einem ganz anderen Stil gehalten ist als dem bekannten „anthroposophischen“.

  2. Christian Gottlieb

    Ich denke es ist ein grosser Verdienst von Zander, akademische Fragen und Ansprüche wieder in die Anthroposophie hineingebracht zu haben.

    Es ist leider so, das ein grosser Teil der Menschen, die sich mit Anthroposophie identifizieren, unter erheblichen Bildungsdefiziten leidet und eine kleine Gruppe von Menschen davon profitiert, auch finanziell. In der Anthroposophie ist die Wahrheitsfrage immer auch eine Wirtschaftsfrage.

    Ich lese lieber eine anspruchsvolle und durchaus kontroverse Darstellung von Zander, als eine biographische Skizze von von Halle oder Selg, die beide weltanschaulich in etwa in der gleichen und altbekannten Liga spielen. Ob bei Selg nun mehr Fehler zu finden sind als bei Zander… – ich kann mit Büchern leben, in denen auch Falsches enthalten ist. So ist das nun mal. Solange sie intellektuell anregend sind und der Welt etwas neues hinzufügen, und sei das auch nur ein anderer Blick auf etwas längst Bekanntes, ist das doch kein Problem.

    Danke für den Artikel, und die ganze Mühe, die dahinter steckt. Das war eine anregende und schöne Lektüre.

  3. Christian Gottlieb

    Ach so. Habe ich überlesen bzw. gar nicht gelesen. Danke für den Hinweis. Jeder hat so seine Vorlieben. Schlechter als dieses Ding bei C.H.Beck wird Zander wohl kaum sein.

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    Ich werde mal hineinschauen in den neuen Zander, Danke für den Lektüretipp.

  4. Christian Gottlieb

    Man kann sich auch an Dingen festbeißen. Zander ist mittlerweile Professor in Freiburg im Üechtland. Ich denke den interessiert das nicht, was Anthroposophen in Kleinstverlagen sechs Jahre später noch dazu zu sagen haben.

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