Von der Schrumpfung des Weltgeistes – Neues aus Provo (5)

Das Kapitel über Hegel und Schelling in Clements Einleitung birgt eine Überraschung: Steiner musste sich selbst des Vorwurfs des Solipsismus erwehren. Eine erstaunliche Parallele! Wie kommt es dazu? Aufgrund einer Untersuchung der Verwandtschaft der steinerschen Kosmogonie mit den identitätsphilosophischen, naturphilosophischen und bewusstseinsphilosophischen Systemen der beiden großen Idealisten. Offensichtlich ist für…

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Fast alles ist subjektiv – Neues aus Provo (4)

Die philosophischen Kontexte der anthroposophischen Kosmanthropogonie führen laut Clement von Kant über Schelling und Fichte (Vater und Sohn) zur Theosophie und über diese hinaus. Eine eingehendere Untersuchung seiner philosophischen Entwicklung entkräftet, wie er auch an dieser Stelle betont, die These von der »Konversion« Steiners zur Theosophie, vielmehr erweist sich durch…

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Metamorphose und Rekapitulation – Neues aus Provo (3)

Zu Recht weist Clement in seiner Einleitung im Unterkapitel über die »naturwissenschaftlichen Kontexte« auf die überragende Bedeutung Goethes und Haeckels für Steiners geisteswissenschaftliche Kosmogonie hin. »Ohne die Adaption von Goethes Morphologie und Haeckels Entwicklungslehre wäre die steinersche Kosmogonie, wie sie in der Geheimwissenschaft konzipiert wird, nicht realisierbar gewesen«.[1] Aufgegriffen hat…

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Vom »kosmogenetischen Grundgesetz« – Neues aus Provo – (2)

Clements 191 Seiten umfassende Einleitung zu Steiners kosmanthropogonischen[1] Schriften ist zweigeteilt: der erste (allgemeine) Teil enthält den »Versuch« eines »neuartigen, kritisch-hermeneutischen Zugangs« zu diesen »Standardwerken anthroposophischer Literatur« (113 Seiten); der zweite eine »detaillierte Rekonstruktion der textuellen Entwicklungsgeschichte« der anthroposophischen Kosmogonie von 1883-1910 (78 Seiten). Letzterer referiert ausführlich die theosophischen Versuche,…

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»Bei der Weltschöpfung darbey gewesen« – Neues aus Provo – (1)

Anzuzeigen sind hier die beiden neuen Bände der Kritischen Ausgabe mit Schriften Steiners zur Kosmogonie und Anthropogonie. Aufgrund des Umfangs auf zwei Bände verteilt, enthalten sie neben den Originaltexten Rudolf Steiners (kosmogonisches Fragment von 1903/4, Aus der Akasha-Chronik, Geheimwissenschaft im Umriss) auch eine Reihe von theosophischen Quellentexten von A. P.…

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Jenseits der Seraphim – 1910 – Zur Christologie Rudolf Steiners (26)

Einige der weiter oben angekündigten »Enthüllungen« tieferer Schichten der christologischen Wesenskunde finden sich in einer Vortragsreihe[1] für Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft, die im Anschluss an die Aufführung der Pforte der Einweihung im August 1910 in München stattfand. Diese Reihe, die man als eine große Hommage an die jüdische Spiritualität und…

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Die Entfaltung der Christologie im Werk Rudolf Steiners 1906 (8)

3. Christus, der Bräutigam der Menschheitsseele Der Hauptgedanke des Johannes-Evangeliums lässt sich laut Steiner verstehen, wenn man den Sinn der Menschheitsentwicklung erfasst. [1] Der Sinn dieser Entwicklung besteht in der Ichwerdung, der Individualisierung des universellen Menschen, der aus dem Geist des Urgottheit hervortritt, um über Stufen der kosmischen und irdischen Evolution…

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Die Entfaltung der Christologie im Werk Rudolf Steiners – 1906 (7)

In einer Vortragsreihe, die zwischen dem 27. Oktober und 6. November 1906 im Saal des Münchner Zweiges, in der Adalbertstraße 55 stattfand [1], versuchte Steiner in Anlehnung an das Johannes-Evangelium ein systematisches Gesamtbild der »theosophischen« Weltauffassung zu entwickeln und damit zugleich jenes »allermerkwürdigste Schriftstück der Welt« zu beleuchten, das seinem…

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