Selbsterkenntnis in der Geschichte – Band 1-3
Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert. Band 1
Das Werk »Selbsterkenntnis in der Geschichte« bietet ein Jahrhundert Anthroposophie in verdichteter Form. Erschienen ist inzwischen der erste Band. Worum es geht, beschreibt die Einleitung, von der hier ein Auszug folgt.
Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, eines der aufregendsten spirituellen Experimente des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive eines teilnehmenden und zugleich kritischen Beobachters im Kontext der zeitgenössischen Geschichte nachzuzeichnen und zu interpretieren. Der Standpunkt des Verfassers dieses Versuchs befindet sich aufgrund der von ihm angewandten Forschungsmethode, die nicht nur ihren Gegenstand, sondern auch die Hervorbringung ihres Gegenstandes beobachtet, zugleich innerhalb und außerhalb dieses Experiments.
Es handelt sich um einen unvollkommenen Versuch, der in vielerlei Hinsicht zu wünschen übriglässt. Die anthroposophische Bewegung ist eine Breitenbewegung, die viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ergriffen und beeinflusst hat. Sie ist vor allem eine internationale Bewegung, lässt sich also nicht lediglich als Geschichte ihrer Entwicklung in einem Land erzählen. Die anthroposophische Gesellschaft ist eine Gesellschaft von Mitgliedern, die ihrerseits in viele weitere Geschichten von Institutionen, Gruppen und Gemeinschaften verflochten sind, die sich nicht nur durch ihren Bezug auf diese Gesellschaft, sondern auch durch ihre Zugehörigkeit zu den jeweiligen Gemeinschaften und Organisationen definieren, die sich durch eine größere oder geringere Nähe zur Gesellschaft und ihrer Leitung auszeichnen. Sowohl die räumliche Breite als auch die zeitliche Tiefe von Bewegung und Gesellschaft werden durch den vorliegenden Versuch nicht annähernd ausgeschöpft, obwohl er schon lang genug ist. Der Fokus liegt auf dem geistigen und örtlichen Zentrum von Gesellschaft und Bewegung, das – wie umstritten und problematisiert auch immer – dies bis zum heutigen Tag geblieben ist: dem kleinen Ort Dornach im Baselbieter Jura, der mit seinem Goetheanum den Ankerpunkt der Weltbewegung beherbergt.
Andererseits spiegelt sich, wie in einem Brennpunkt, das Schicksal und Selbstverständnis dieser Weltbewegung gerade an diesem Ort und von einem gewissen Gesichtspunkt aus könnte man behaupten, was sich nicht in diesem Brennpunkt und den Diskursen und Debatten spiegle, die hier ausgetragen wurden, gehöre der Bewegung, die dort zentriert ist, nicht an. Von daher scheint es gerechtfertigt, sich der Geschichte des sozial-anthroposophischen Kosmos dadurch anzunähern, dass die vielfältigen Reflektionen dieses Kosmos in dessen Gravitationszentrum einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Dies erscheint auch dadurch legitimiert, dass die Angehörigen von Gesellschaft und Bewegung sowohl in Affirmation als auch Kritik sich bis zum heutigen Tag selbst auf dieses Zentrum beziehen, von dem seit der Errichtung des Ersten Goetheanum im zweiten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts seinen Ausgang nahm, was sich als »anthroposophisch« verstand. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei nicht auf Institutionen oder Organisationen, sondern auf den Debatten, die über das Selbstverständnis der Anthroposophen geführt wurden. Gesellschaft und Bewegung sind in hohem Grade selbstreflexiv; die permanente Diskussion über die anthroposophische Identität gehört damit zum Kern der Geschichte beider. Der anthroposophische Identitätsdiskurs durchdringt alle Arbeitsfelder und sozialen Netze, die sich auf die eine oder andere Art dem gemeinsamen Ursprung verbunden fühlen, auf den sie sich beziehen. Eine Geschichte der anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung muss daher als Geschichte ihrer Diskurse über das eigene Selbstverständnis geschrieben werden. Dass es sich bei einer solchen Diskursgeschichte um eine spezifisch anthroposophische Form von Historiographie handelt, ergibt sich auch aus einem weiteren Gesichtspunkt.
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Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert. Band 2
Der Zeitraum, den dieser zweite Band der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung umfasst, wurde von Albert Steffen und Rudolf Grosse geprägt. Albert Steffen war bis zu seinem Tod 1963 Vorsitzender der Gesellschaft.
Mit ihm starb das letzte Mitglied des Gründungsvorstandes, das von Rudolf Steiner berufen worden war. Solange er lebte, war der zweite große Konflikt, der zu einer Sezession innerhalb der Gesellschaft geführt hatte, der Streit mit Marie Steiner und dem von ihr gegründeten Nachlassverein um das geistige Erbe des Gründers von Gesellschaft und Bewegung nicht zu lösen.
Noch zu Steffens Lebzeiten gelang es allerdings, die Nachwirkungen des ersten großen Konflikts zu beseitigen, der 1935 zum Ausschluss zweier Gründungsmitglieder des Vorstandes, Ita Wegmans und Elisabeth Vreedes, sowie dem Ausschluss der englischen und holländischen Landesgesellschaft und ihrer führenden Persönlichkeiten geführt hatte. 1960 schloss sich die holländische Landesgesellschaft wieder der Muttergesellschaft an, einige Jahre später folgte ihr die englische Landesgesellschaft.
In der von 1966 bis 1984 dauernden Ära unter dem Vorsitz Rudolf Grosses stand die Gesellschaft vor der Aufgabe, den unbewältigten Konflikt um das Erbe Rudolf Steiners zu lösen, der sich in Gestalt des sogenannten Bücherstreits 1968 zuspitzte und zu einer weiteren Sezession führte.
Seit dem Anbruch des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts begann die anthroposophische Bewegung aber auch durch den Bau von Schulen, die Gründung von Studienstätten, die Erzeugung ökologischer Produkte, die Eröffnung von Krankenhäusern, ja sogar die Gründung von Universitäten als sozialreformerische Bewegung immer mehr in Erscheinung zu treten. Die zunehmende Breitenwirksamkeit stellte die Anthroposophische Gesellschaft vor die Frage, ob und wie sie ihre spirituelle Substanz zu bewahren vermochte. Die Wahrnehmung dieses Problems löste eine Suche nach ihrer Identität aus. Diese führte ab der Mitte der 1970er Jahre zur Konsolidierung ihres Gründungsmythos. Im Zentrum dieses Mythos standen die Erzählungen über die Stiftung der Gesellschaft durch die Weihnachtstagung 1923/24, das Fortwirken Rudolf Steiners in ihr und die Heilung des Karmas ihrer Mitglieder.
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Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert. Band 3. Vom Mythos zur Verfassungskrise 1983–2000.
Die beiden letzten Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende stellten die Anthroposophische Gesellschaft vor bedeutende Herausforderungen: einen beispiellosen Aufschwung der Tochterbewegungen ab den 1990er Jahren und eine tiefgreifende Krise in ihrem Selbstverständnis.
Die Anthroposophie etablierte sich als alternative Kulturbewegung. Gleichzeitig wurde ihre große spirituelle Erzählung von religiösen und politischen Gegenströmungen in Frage gestellt. Die anthroposophische Bewegung sah sich mit politischen Kampagnen konfrontiert, auf die sie entsprechende Antworten finden musste. Ihre geistige und rechtliche Verfassung wurde für sie selbst zum Problem. Die 1990er Jahre waren gekennzeichnet von der Suche nach Orientierung in einem unüberschaubar werdenden Umfeld. Gebieterisch erhob sich der delphische Ruf nach Selbsterkenntnis, der sowohl an die einzelnen Mitglieder Gesellschaft als auch an die Gesellschaft als Ganzes gerichtet war.
615 Seiten, ISBN 978-3-9821354-9-6. Erhältlich bei amazon oder www.glomer.com
Rudolf Steiners Weg zu Christus
Von der philosophischen Gnosis zur mystischen Gotteserfahrung.
Die Christologie ist ein zentrales Thema im Werk Rudolf Steiners. Von seinen frühesten philosophischen Schriften an gehören Wesen und Bedeutung des Göttlichen zu den am häufigsten behandelten Fragestellungen. Dass Steiner seit 1901 aus einer genuinen mystischen Christuserfahrung sprach, ist kaum zu überhören.
Wer aber war Christus für Steiner? Der Philosoph und Geistesforscher hat es seinen Lesern nicht leicht gemacht, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Das aber liegt am Gegenstand, nach dem gefragt wird. Auch das Christentum hat die vielfältigsten, sich gegenseitig widersprechenden Antworten gegeben.
Die vorliegende Studie verfolgt die spannende Entwicklung des Gottesbewusstseins im Werk Rudolf Steiners von seinen ersten Publikationen bis zu seinem Tod.
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Sie können das Buch auch in jeder Buchhandlung bestellen (ISBN: 9783746096971).
Das Buch Fusus al-hikam, die »Diademe der Erleuchtung«, gilt neben seinen »Mekkanischen Offenbarungen« als Ibn al-Arabis (1165-1240) bedeutsamstes Werk. In der Sufitradition wird Ibn al-Arabi als Meister aller Meister bezeichnet und manche Autoren sehen in ihm den größten Mystiker überhaupt. Während seiner Jugendzeit, die er in Spanien verbrachte, begegnete er Averroes und war später in Konya mit Jalal ad-Din Rumi, einem anderen großen Sufimystiker, dem Inspirator des Ordens der »tanzenden Derwische« befreundet.
Der Text erscheint hier erstmals in vollständiger deutscher Übersetzung.
Muhyiddin Ibn Arabi: Diademe der Erleuchtung kaufen
Geisteswissenschaft als persönliche Erfahrung
Noch vor dem I. Weltkrieg unternahm Rudolf Steiner – nach der Veröffentlichung von »Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?« und »Die Stufen der höheren Erkenntnis« sowie seinen Darstellungen im Schulungskapitel der »Geheimwissenschaft im Umriss« – zwei weitere Anläufe, die interessierte Öffentlichkeit in Buchform an den esoterischen Schulungsweg heranzuführen.
Das erste Buch erschien 1912 unter dem Titel »Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen« (GA 16) und das zweite – »Die Schwelle der geistigen Welt« – 1913 (GA 17).
Einen hermeneutischen Hinweis geben bereits die Untertitel: der Weg zur Selbsterkenntnis wird nämlich durch »acht Meditationen« erläutert, während es sich bei dem Schriftchen über die Schwelle der geistigen Welt um »aphoristische Betrachtungen« handelt. Beide Publikationen fristen innerhalb der Steiner-Rezeption ein stiefmütterliches Dasein, zu Unrecht, wie eine nähere Betrachtung zeigt. Einige Inhalte des Buches »Ein Weg zur Selbsterkenntnis …« erörterte Steiner auch in einer Vortragsreihe, die sich an die Münchner Aufführung des »Heiligen Dramas von Eleusis« und des dritten Mysteriendramas »Der Hüter der Schwelle« im August 1912 anschloss (»Von der Initiation«, München, 25.-30.8.1912, GA 138).
INHALT:
Die Schauer des Todes
Die Fluten des Äthermeeres
Versunkene Schätze, Zeichen und Bilder
Die Schrecken der Selbstvernichtung
Schauervolle Einsamkeit und erlösende Liebe
Der Zauberspiegel und das Wesen, das sich spiegelt
Masken der Täuschung, entschleierte Wahrheit
Vom Begreifen zum Schauen
Lorenzo Ravagli: Geisteswissenschaft als persönliche Erfahrung kaufen
Geistesforschung als Wissenschaft
Wer sich mit Steiners Selbstverständnis als Geistesforscher beschäftigen will – und auf andere Art lässt sich ein Verständnis dessen, was er unter »Geistesforschung« verstand, wohl kaum gewinnen – wird nicht umhin können, sich mit seinen Ausführungen über die Methoden dieser Geistesforschung auseinanderzusetzen.
In einem größeren Umfang systematisch dargestellt wurden diese Methoden erstmals in der Aufsatzreihe »Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?«, die zwischen Juni 1904 und September 1905 in der Zeitschrift »Lucifer-Gnosis« publiziert wurde. 1907 erschienen diese Aufsätze gesammelt als Sonderdruck und 1909 erstmals in Buchform. Die »Theosophie«, die Anfang Mai 1904 erschienen war, enthielt bzw. enthält ebenfalls ein kurzes Kapitel über den »Pfad der Erkenntnis«. Deren präliminarische Darstellung des Erkenntnisweges ging der Aufsatzreihe »Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?« voraus. Zwischen 1905 und 1908 erschienen die Aufsätze »Die Stufen der höheren Erkenntnis«, die als Fortsetzung von »Wie erlangt man …?« betrachtet werden können, die 1908 als Sonderdruck publiziert wurden und 1931 erstmals in Buchform. Ende 1909, Anfang 1910 erschien die »Geheimwissenschaft im Umriss«, die ihrerseits ein umfangreiches Kapitel über die Methoden der Geisterkenntnis enthält (»Die Erkenntnis der höheren Welten. Von der Einweihung oder Initiation«). 1912 veröffentlichte Steiner im Philosophisch-Anthro-posophischen Verlag die acht Meditationen »Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen« und 1913 die »aphoristischen Ausführungen« »Die Schwelle der geistigen Welt«, die ebenfalls grundlegende Darstellungen zu den Erkenntnismethoden der Geistesforschung enthalten. Damit sind die größeren zusammenhängenden Darstellungen in Buchform genannt, die aber bei weitem nicht alle Ausführungen Steiners zu diesem Thema beinhalten. Über das gesamte Aufsatz- und Vortragswerk verstreut finden sich eine Vielzahl von vertiefenden Erörterungen, die einzelne Aspekte jener Methoden beleuchten, sowie deren Bedingungen und Erfahrungen beschreiben. Es dürfte aber aus systematischen und anderen Gründen sinnvoll und berechtigt sein, sich zunächst auf die schriftlichen Schilderungen Steiners zu beschränken.
Inhalt:
I. Geistesforschung als Wissenschaft – Imaginationen und die Denkformen unseres Zeitalters
II. Geistesforschung als Wissenschaft – Erfahrung, Experiment und Beweis
III. Geistesforschung als Wissenschaft – Mittel und Methoden – die Imagination und ihre Organe
IV. Geistesforschung als Wissenschaft – Mittel und Methoden – Inspiration und Intuition
V. Geistesforschung als Wissenschaft – Die zwei Quellen der Täuschung, die Hüter der Schwelle
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Was heißt Geisterkenntnis in der Anthroposophie?
Unter »Geisterkenntnis« versteht Rudolf Steiner die systematische Erforschung einer höheren Wirklichkeit, welche die Realität des Alltagsbewusstseins durchdringt, diesem aber nicht gegenständlich wird. »Geist« ist nicht im »Jenseits«, in einer »Hinterwelt«, sondern Geist durchdringt alles, – alles ist Geist, auch wenn dieser nicht auf den ersten Blick als solcher erkennbar ist. Unser Alltagsbewusstsein beruht auf der Tatsache, dass diese Realität des Geistes durch unsere anthropologische Konstitution unterdrückt wird, damit sich eben dieses Alltagsbewusstsein in seiner Autonomie entfalten kann. Auch unser Alltagsbewusstsein ist geistig, eine bestimmte Form des Geistes, die durch die angedeutete Konstitution zustande kommt. Wie prekär und flüchtig diese Form ist, zeigt sich daran, dass die Aufnahme bestimmter Substanzen dieses Bewusstsein gravierend verändern kann. Es besteht auch lediglich vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Einschlafen und Aufwachen verändern die konstitutionellen Grundlagen unseres Wachbewusstseins radikal. Erstaunlicherweise spielt diese fundamentale Tatsache in den Diskussionen der Bewusstseinsphilosophie so gut wie keine Rolle.
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Der esoterische Schulungsweg der Anthroposophie
Der esoterische Schulungsweg der Anthroposophie wurzelt ebenso wie diese selbst in einer Philosophie der Erkenntnis, die Steiner in seinen Schriften vor 1900 entwickelt hat. Von der Erkenntnistheorie und der Philosophie der Freiheit führt ein konsequenter Weg zur Geisteswissenschaft.
Der anthroposophische Schulungsweg, ein Weg der Gedankenmeditation, entwickelt sich aus der Erkenntnis des Aufbaus der Wirklichkeit, zu der die philosophischen Untersuchungen Steiners vor der Jahrhundertwende führen.
Der Reader enthält folgende Beiträge:
- »Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?« – Ein Überblick – I
- »Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?« Ein Überblick – II
- Der esoterische Schulungsweg der Anthroposophie im Frühwerk Rudolf Steiners – I
- Der esoterische Schulungsweg der Anthroposophie im Frühwerk Rudolf Steiners – II
- Der esoterische Schulungsweg in »Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?«
Der esoterische Schulungsweg der Anthroposophie kaufen
Rudolf Steiner – Biografische Miniaturen
Ende 1912 trennte sich die von Rudolf Steiner geleitete Deutsche Sektion von der Theosophischen Gesellschaft Annie Besants. Im Februar 1913, bei der ersten Generalversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft in Berlin, hielt Steiner einen autobiografischen Vortrag, in dem er auf seine Kindheit zurückblickte. Darin teilte er einige intime Details mit, die sich sonst nirgends erwähnt finden. Als Sohn eines kleinen Beamten der österreichischen Südbahn wuchs Steiner auf Provinzbahnhöfen auf. Zu seinen bevorzugten Aufenthaltsorten gehörten die Wartesäle, die meistens leer waren. Obwohl es sich um kleine, unbedeutende Orte wie Mödling, Pottschach oder Neudörfl handelte, kam der kleine Rudolf Steiner dennoch mit den avantgardistischsten Techniken der damaligen Zeit in Berührung: mit der Eisenbahntechnologie und dem Telegrafenwesen. Mit diesen Errungenschaften der modernen Technik kontrastierte manchmal die Naturumgebung, besonders in der Zeit, als die Familie in Pottschach, am Fuß der steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen lebte. Im Winter leuchteten dann die Schneefelder vom Sonnwendstein und anderen Gipfeln herunter und erweckten Ahnungen vom Erhabenen, das sich durch die Natur offenbart …
Inhalt:
1. Im Wartesaal geboren
2. Rudolf, oder die Liebe zur Geometrie
3. Kräutergeister und Ideenflug
4. Vom Übersinnlichen im Sinnlichen
5. Von der Philosophie zur Freiheit
6. Da – plötzlich – wurde Eins zu Zwei
7. Fallende Schleier
8. Pfad am Abgrund
9. Philosophie wird zum Mythos
10. Siehe, ich mache alles neu
11. Die sanfte Revolution
12. Rudolf Steiner als Esoteriker
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Rudolf Steiners Amerikabild
Amerika als Doppelkontinent, als historische, kulturelle und spirituelle Größe taucht im Werk Rudolf Steiners fast ausschließlich in Vorträgen auf, die vor unterschiedlichsten Zuhörerkreisen gehalten wurden. Die unterschiedlichen Aspekte des Gegenstandes: »Amerika im Werk Rudolf Steiners«, lassen sich in neun Bereiche gliedern:
1. Das präkolumbische Amerika.
2. Die Epoche der Entdeckung und Kolonisierung durch unterschiedliche europäische Völker (Skandinavier, Iren, Portugiesen, Spanier, Briten).
3. Amerika in der europäischen Geschichte 1700-1900.
4. Amerika im 20. Jahrhundert.
5. Amerika innerhalb der Geistgeographie der Erde.
6. Amerika im Kontext des Bewusstseins-Seelen-Zeitalters.
7. Seelengeschichte der Menschheit.
8. Amerika und siebte nachatlantische Kulturepoche.
9. Okkulte Geschichte und Geschichte des Okkultismus.
Die Äusserungen Rudolf Steiners sind in einem Manuskriptdruck (222 A4-Seiten) zusammengefasst, der als PDF bezogen werden kann.
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Das Evangelium der Bewusstseins-Seele
Von Lorenzo Ravagli
Lange vergriffen, jetzt endlich wieder lieferbar (Format 210×297 mm, 195 S.):
Das Evangelium der Bewusstseins-Seele.
Vor hundertzwanzig Jahren schrieb Rudolf Steiner ein Buch, das eine Anleitung zum selbständigen Denken ist: »Die Philosophie der Freiheit«. Mit dieser Anleitung befasst sich die vorliegende Schrift, denn der Verfasser ist der Überzeugung, dass die Tiefen der »Philosophie der Freiheit« noch längst nicht ausgelotet sind.
Die »Philosophie der Freiheit« ist nicht nur das Manifest eines ethischen Individualismus, in dem mit allen Zwangsinstanzen abgerechnet wird, die den Anspruch erheben, den Menschen von aussen oder innen zu leiten. Sie ist auch das Evangelium einer Seele, die im Denken den Geist erlebt. Sie verbindet den Nachweis der Realität des Geistes mit einer systematischen Begründung der menschlichen Freiheitsfähigkeit. Das autonome Individuum, das »Herr und Schätzer« seiner selbst ist, vermag durch die Kraft seiner geistigen Kreativität die Wirklichkeit nach seinem Bild umzugestalten. Aus dem erkennenden Menschen geht der Kosmos hervor – der Kosmos erkennt sich im Menschen – eine Grundlegung der Anthroposophie in philosophischer Form.
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Meditationsphilosophie
Von Lorenzo Ravagli
Untersuchungen zum Verhältnis von Philosophie und Anthroposophie.
Die Philosophie ist ein Weg zur Initiation, fern von New Age, Guruismus und bewusstseinsverdunkelnder Ekstatik. Insbesondere der bis in die Gegenwart lebendige Platonismus hat das Wissen von der initiatorischen Aufgabe der Philosophie seit ihrem Ursprung lebendig erhalten.
In seiner »Philosophie der Freiheit« hat Rudolf Steiner den Initiationsweg des philosophischen Denkens paradigmatisch für die Moderne dargestellt. Dadurch erscheint die »Philosophie der Freiheit« als ein Schulungsbuch für moderne Geister, die nicht dabei stehenbleiben wollen, bloß die Wahrnehmungswelt zu reproduzieren, sondern versuchen, sich zu den kreativen Höhen schöpferischer Spekulation zu erheben.
Der Verfasser leistet mit diesem Buch einen Beitrag zum Verständnis des Schulungsweges der »Philosophie der Freiheit«, indem er sie als eine Konsequenz der abendländischen Philosophiegeschichte interpretiert.
Aus dem Inhalt:
• Von der Unausweichlichkeit und Kontinuität der Begegnung zwischen Philosophie und Anthroposophie
• Vom Loszielen der Philosophie auf eine Anthroposophie
• Die anthroposophische Vertiefung des philosophischen Erkenntnisweges
• Wege und Irrwege der Moderne
• Die drei Aufgaben der Philosophie in der Anthroposophie
Leseprobe mit Inhaltsverzeichnis
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Gespaltenes Antlitz
Von Lorenzo Ravagli
Gespaltenes Antlitz. Amerika auf der Suche nach seiner Identität
Amerika – Land der unbegrenzten Widersprüche. Als Weltpolizei versucht die einzige noch verbliebene Supermacht, westliche Werte zu verteidigen, die sie selbst eklatant verletzt. Damit betreiben die USA eine Globalisierung kultureller und weltanschaulich-spiritueller Dissonanzen, die sie unaufgelöst in sich tragen. Am Gegensatz zwischen anglo-protestantischem Sendungsbewusstsein und dem Schöpfungsmythos der Hopi-Indianer mit seiner Friedensbotschaft und einer prophetischen Zukunftsvision führt Lorenzo Ravagli zu den Wurzeln amerikanischer Befindlichkeit und macht die Zerrissenheit eines Landes begreiflich, das zwischen imperialem Größenwahn und depressivem Isolationismus nach seiner Orientierung sucht.
Anthroposophie und der Antisemitismusvorwurf
Von Hans-Jürgen Bader, Manfred Leist und Lorenzo Ravagli
Anthroposophie und der Antisemitismusvorwurf. Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit
Rudolf Steiner hat die Propagierung von »Rassenidealen« als einen Grund für den Niedergang der Menschheit betrachtet. Bevor der Begriff des »Rassismus« in die europäischen Diskurse eintrat, hat er sich deutlich von diesem distanziert. Die vorliegende Studie versucht zu zeigen, dass Autoren, die Steiner zu einem in der Wolle gefärbten Rassisten oder Antisemiten machen wollen, wesentliche Aspekte seines Denkens ausblenden.
Stattdessen hat Steiner Rassismus und Antisemitismus während seines ganzen Lebens vehement verurteilt, ja, er war selbst massiven Angriffen der wirklichen Antisemiten – bis hin zu einem Attentatsversuch aus dem Umkreis der völkischen Thulegesellschaft – ausgesetzt. Nationalsozialisten, die sich im Vorfeld ihres Verbots gutachterlich zur Anthroposophie äußerten, betrachteten diese als extrem rassefeindlich und grundsätzlich unvereinbar mit ihrer rassistischen Ideologie.
»Die vorliegende Studie kann als wirklich tiefschürfend und fundiert bezeichnet werden. Sie wiederlegt kompromisslos die völlig unhaltbaren Anschuldigungen über den angeblichen Antisemitismus der Anthroposophie. Einmal mehr zeigt die Studie, dass in unserer Zeit der Oberflächlichkeit Quellenstudium erforderlich ist, das sich als die beste Waffe gegen Dumpfsinn und Inkompetenz erweist.«
Marcus Schroll, Rabbiner
Eine norwegische Ausgabe des Buches ist ebenfalls erhältlich | Direkt beim Verlag bestellen
I den offentlige debatten om antroposofien dukker spørsmålet om Rudolf Steiner og antisemittismen stadig opp. Denne boken gir en grundig gjennomgang av temaet og inneholder dessuten interessante synspunkter på det jødiske folks skjebne, kultur og historie. Den norske utgaven har som tillegg et essay av Cato Schiøtz om antroposofi og antisemittisme slik det er kommet til uttrykk i norsk offentlighet, med særlig vekt på Alf Larsens holdning.
Anthroposophie und der Rassismusvorwurf
Von Hans-Jürgen Bader und Lorenzo Ravagli
Anthroposophie und der Rassismusvorwurf. Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit
Rudolf Steiner hat die Propagierung von »Rassenidealen« als einen Grund für den Niedergang der Menschheit betrachtet. Bevor der Begriff des »Rassismus« in die europäischen Diskurse eintrat, hat er sich deutlich von diesem distanziert. Die vorliegende Studie versucht zu zeigen, dass Autoren, die Steiner zu einem in der Wolle gefärbten Rassisten oder Antisemiten machen wollen, wesentliche Aspekte seines Denkens ausblenden.
Stattdessen hat Steiner Rassismus und Antisemitismus während seines ganzen Lebens vehement verurteilt, ja, er war selbst massiven Angriffen der wirklichen Antisemiten – bis hin zu einem Attentatsversuch aus dem Umkreis der völkischen Thulegesellschaft – ausgesetzt. Nationalsozialisten, die sich im Vorfeld ihres Verbots gutachterlich zur Anthroposophie äußerten, betrachteten diese als extrem rassefeindlich und grundsätzlich unvereinbar mit ihrer rassistischen Ideologie.
Aufstieg zum Mythos
Von Lorenzo Ravagli
Aufstieg zum Mythos. Ein Weg zur Heilung der Seele in apokalyptischer Zeit
Wir können nicht so weiterleben wie bisher. Diese Einsicht Peter Sloterdijks bildet auch die Grundlage für die Untersuchungen dieses Buches. Die apokalyptische Einsicht fordert uns dazu auf, unsere Gegenwart und Zukunft mit anderen Augen zu betrachten. Die Moderne hat sich bisher als Endprodukt der Evolution verstanden, das aus der Entmythologisierung hervorgegangen ist. Vom Mythos zum Logos, hieß die Devise.
Der Verfasser vertritt die Ansicht, dass der Mythos nicht hinter und unter uns liegt, sondern vor und über uns. Die Menschheit muss ein neues Bewusstsein entwickeln, wenn sie die sozialen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft meistern will – ein Bewusstsein, das mit dem mythischen verwandt ist, da nur eine Anschauung des großen Zusammenhangs des Lebens aus der gegenwärtigen Krise herausführen kann. Nicht die Rückkehr der Religionen, sondern der Aufstieg zum Mythos wird uns heilen.
Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling
Lorenzo Ravagli
Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling. Ein Schlüssel zu Harry Potter
Was steckt hinter dem Erfolg von Harry Potter? Wie gelingt es Joanne K. Rowling, gleichermaßen Erwachsene wie Kinder zu faszinieren?
Der Verfasser zeigt, dass der Harry-Potter-Zyklus durch seine versteckte Symbolik viel mehr ist als ein außerordentlicher Fantasyzyklus. Detailliert und gut lesbar beschreibt er, dass die Figur des Helden Elemente von Ödipus, Theseus, Parzival und König Artus in sich vereint. Das Besondere an Rowlings Romanen ist jedoch, dass ihr Held über diese bekannten Mythengestalten hinauswächst: Als Mitglied des Ordens des Phönix wird Harry zu einer Heldengestalt, die zahlreiche Einweihungsschritte durchläuft und sich dem personifizierten Bösen gegenüberstellt – damit begründet J.K. Rowling einen Mythos des 21.Jahrhunderts. Ein Muss für alle Potterfans und -kritiker!
»Lord Voldemort ist die Verheißung des ewigen Lebens, das durch die Techniken des Todes erkauft wird. Er repräsentiert das Prinzip der schwarzen Magie: Wissen erreicht durch Folter, Heilung durch Kampf gegen das Leben, das Glück der Wenigen durch das Unglück Vieler. Sein großer Gegenspieler Harry, der seine Initiationen durch die Prüfungen am Bösen erfährt, entstammt nicht dem Blutadel der Gesellschaft, diesem dekadenten Überbleibsel einer vergangenen Epoche (Haus Slytherin), oder der Intelligenzschicht (Ravenclaw), sondern der Schar jener, die sich um die Entwicklung der Mutkräfte des Herzens bemühen. Harry Potter besitzt eine Macht, die der dunkle Lord nicht kennt. Sein Geheimnis sind die Mutkräfte des Herzens, Kräfte der Liebe, deren Macht gerade in ihrer Machtlosigkeit besteht, denn allein die Liebe ist stärker als der Tod.«
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Unter Hammer und Hakenkreuz
Von Lorenzo Ravagli
Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie
Ravaglis Untersuchung zeigt die bedeutende Rolle, die die Anthroposophie im gesellschaftlichen Diskurs der wilhelminischen Ära und der Weimarer Republik spielte. Sie dokumentiert, in welcher Form sich die militant-konservativen und rechts-revolutionären Kreise dieser Gesellschaft von der Anthroposophie absetzten. Dadurch ergibt sich ein völlig neuer Blick auf die frühe anthroposophische Bewegung. Ist Rudolf Steiner in die völkische, die alldeutsche oder deutsch-nationale Bewegung einzuordnen? Diese Behauptung wird von manchen Autoren aufgestellt, die Steiner als deutschen Chauvinisten, als Befürworter des Imperialismus, der Rassenhygiene, ja als Esoteriker des Nationalsozialismus zu denunzieren versuchen. Die vorliegende Untersuchung stellt die Kampagnen und Intrigen dar, die vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Machtergreifung der NSDAP aus dem rechtskonservativen bis rechtsextremen politischen Spektrum gegen die Anthroposophie inszeniert wurden. Die bedeutendsten völkischen und nationalistischen Verbände der Kaiserzeit und der Weimarer Republik gehörten zu den erklärten Feinden der Anthroposophie. Lorenzo Ravagli rekonstruiert den fundamentalen Gegensatz zwischen der Anthroposophie und jeder Art von völkischer Bewegung.
Der zweite Teil des Buches vermittelt einen Einblick in die weltanschaulichen Konflikte innerhalb der theosophischen Bewegung und arbeitet die grundlegenden Differenzen zwischen dem von Guido von List konzipierten Armanismus bzw. der Ariosophie und der Anthroposophie Rudolf Steiners heraus. Dabei wird deutlich, dass ein erheblicher Teil der theosophischen Gegner der Anthroposophie aus Anhängern der völkischen Bewegung bestand, die versuchten, die humanistischen und menschheitlichen Ziele der Theosophie bzw. Anthroposophie für ihre gruppenegoistischen Ziele zu vereinnahmen.
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Zanders Erzählungen
Von Lorenzo Ravagli
Zanders Erzählungen: Eine kritische Analyse des Werkes »Anthroposophie in Deutschland«
Die vorliegende Arbeit stellt eine exemplarische Untersuchung der Zanderschen Hauptthesen dar. Diese Hauptthesen lauten: – der Begründer der Anthroposophie war ein opportunistischer Eklektiker, – seine geistige Biografie ist von Brüchen gekennzeichnet ist, die er verschleierte, – er schöpfte den Inhalt der Anthroposophie in seinen wesentlichen Teilen aus der damals zugänglichen theosophischen Literatur, – dieser Inhalt ist letztlich inexistent, – die wesentlichen Antriebe in Steiners Leben waren Macht- und Geltungstrieb. Zander versteht seine Arbeit als eine Zertrümmerung der Anthroposophie, insofern diese den Anspruch erhebt, eine wissenschaftliche Erkenntnis nichtsinnlicher Weltinhalte zu sein. Die hier vorgelegte Untersuchung bedient sich derselben Methoden, die Zander anwendet. Sie geht nicht von einem Standpunkt aus, der die Akzeptanz irgendeines Dogmas voraussetzt. Sie prüft, ob Zander seinen eigenen wissenschaftsmethodischen Ansprüchen genügt und kommt zu einem negativen Ergebnis: Zander vermag keine seiner Hauptthesen stichhaltig zu begründen. Stattdessen sind sie zum größten Teil auf Vermutungen gestützt. Seine Arbeit sucht erfolglos nach Quellen für ein Werk, das für ihn ohne diese nicht erklärbar ist. Die vorgebliche Zertrümmerung der Anthroposophie erweist sich bei genauerem Hinsehen als eine Zertrümmerung des Zertrümmerers.
Zanders Erzählungen: Eine kritische Analyse des Werkes »Anthroposophie in Deutschland« | Direkt beim Verlag bestellen
Kontinuität und Wandel
Von Lorenzo Ravagli und Günter Röschert
Kontinuität und Wandel. Zur Geschichte der Anthroposophie im Werk Rudolf Steiners
Kontinuität und Wandel ist die exemplarische Darstellung der Schritte Rudolf Steiners auf dem Weg von der Philosophie zur Anthroposophie. Zugleich können die Studien Lorenzo Ravaglis und Günther Röscherts als eine Antwort auf die immer wiederkehrende Frage Was ist Anthroposophie? gelesen werden.
Rudolf Steiners Lebensgang ist sein Lebenswerk. Steiners Lebenswerk, so kann man diesen Satz Hella Wiesbergers, der langjährigen Herausgeberin des Werkes Rudolf Steiners, interpretieren, zeigt exemplarisch die Entwicklung eines Menschen von der Philosophie zur Anthroposophie, vom denkenden zum schauenden Bewusstsein, vom ethischen Individualismus zur aus der Substanz des Christentums erneuerten Gemeinschaft.
Ohne Kontinuität und Wandel ist Entwicklung nicht zu verstehen. In allem, was sich entwickelt, muss es bleibende Elemente geben, sonst könnte man Veränderungen nicht erkennen. Die Beiträge von Günter Röschert und Lorenzo Ravagli gehen Kontinuität und Wandel im Werk Rudolf Steiners nach, indem sie den geistigen Weg, den Steiner von seinen frühen philosophischen Schriften bis zu seinem Werk Das Christentum als mystische Tatsache zurückgelegt hat, aus den veröffentlichten Texten zu rekonstruieren versuchen. Eine leitende Frage bei diesen Untersuchungen ist die, wie sich der Übergang vom philosophierenden in das schauende Bewusstsein, das zu einem neuen mystisch vertieften Verständnis des Christentums führen kann, vollzieht. Dass dieser Übergang nicht frei von Dramatik, von Gefahren und Versuchungen ist, dokumentiert Steiners Entwicklung zwischen 1886 und 1902.
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Jahrbuch für anthroposophische Kritik
1993-2005.
Wer sagt denn, daß Kritik zersetzend sein muß?
Krisis bedeutet Unterscheidung und Entscheidung. Wer seinen Geist an den Schulungsmitteln der Anthroposophie schärft, erlangt ein erhöhtes Vermögen der Unterscheidung zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem, geistig Gehaltvollem und Bedeutungslosem. Aus dieser geschärften Unterscheidungsfähigkeit entspringt eine höhere Verpflichtung gegenüber Wahrheit und Erkenntnis, welche die moralische Entwicklung begleitet, zu der Anthroposophie den Menschen führt. Dieses Unterscheidungsbewußtsein wird sich in der Wahrnehmung der Welterscheinungen und im Umgang mit anderen Menschen zeigen.