Zuletzt aktualisiert am 13. Juni 2017.
Ein Kolloquium zur Auferstehung
Gastbeitrag von Frank Linde[1]
Nachdem im Sommer 2015 das dreibändige Werk Auferstehung[2] erschienen war, erhielt ich Post von Günter Röschert, München, der mir nach gründlichem Studium des Werkes eine Reihe von kritischen und weiterführenden Fragen zukommen ließ. Wir verabredeten eine Begegnung in München, um die anklingenden Themen im Gespräch zu erörtern. Uns war klar, dass es um gewichtige Fragen an das Werk Rudolf Steiners und das Verständnis des Mysteriums von Golgatha geht, des größten Ereignisses der Menschheitsentwicklung, und so fassten wir den Entschluss, ein Kolloquium zur Auferstehung im kleineren Kreise zu veranstalten: ein geisteswissenschaftliches Forschungsgespräch im Sinne freier Hochschularbeit zu diesem zentralen Thema der Anthroposophie. Seitdem hat das Kolloquium Auferstehung an drei Terminen stattgefunden, am 27. Februar und 9. Juli 2016 in München und am 6./7. Januar 2017 in Salzburg. Ein vierter Termin ist für Juli 2017 geplant.
Drei Fragen standen am Ausgangspunkt der Arbeit:
- Bedarf es einer Erkenntnistheorie des Studiums der Schriften und Vorträge Rudolf Steiners; wie ist die Streuung der Vorträge zu bewerten?
- Von welcher Wesenheit des Christus wird ausgegangen; wer ist der „hohe Sonnengeist“ im Verhältnis zur Trinität?
- Kann der Christus, der Sohn Gottes, nach der Auferstehung und Himmelfahrt „Geist der Erde“ geworden sein? Wie verhält sich Steiners Forschungsergebnis zur biblischen Erhöhungschristologie (z.B. Joh 16,28 „Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.“)?[3]
Zehn Menschen trafen sich im Arbeitszentrum der Anthroposophischen Gesellschaft München, um diesen Fragen nachzugehen: Jörg Ewertowski, Günther Dellbrügger, Rudolf Gädeke, Wolfgang Gädeke, Sirpa Honko-Linde, Karl Lierl, Frank Linde, Ilse Müller, Lorenzo Ravagli, Günter Röschert. (Die Zusammenmsetzung wechselte etwas in den folgenden Terminen). Vorbereitete Impulsreferate leiteten jeweils das freie Erkenntnisgespräch ein. Es lebt der Impuls, relevante Forschungsergebnisse gegebenenfalls in geeigneter Form zu publizieren. Getragen wird das Kolloquium von der Ernst-Michael-Kranich-Stiftung, Flensburg.
Die erste Frage begründet sich vor dem Hintergrund der sehr unterschiedlichen Quellenlage zum Vortragswerk. Zum einen sind die zunächst als Manuskriptdruck für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft herausgegebenen Nachschriften von sehr unterschiedlicher Qualität. In den frühen Jahren der Vortragstätigkeit Steiners war das Mitschreiben der Vorträge nicht geregelt. Es wurde von mehr oder weniger geschulten Zuhörern geleistet, so dass die Nachschriften teils unvollständig und lückenhaft sind. Auch Hör-, Verständnis- und Übertragungsfehler bei der Mitschrift und der anschließenden Übertragung in Klartext sind nicht ausgeschlossen. Redaktionelle Bearbeitungen des Textes kommen hinzu. So können besonders die frühen Vortragsnachschriften nicht als authentischer Wortlaut Steiners aufgefasst werden. Anders verhält es sich bei den Nachschriften späterer Jahre, nachdem das Stenografieren geregelt wurde und ab 1915 Helene Finckh als offizielle Berufsstenografin die meisten Vorträge Steiners mitgeschrieben und in Klartext übertragen hatte. Ihre Arbeiten geben den Wortlaut Steiners am zuverlässigsten wieder.
Zum anderen sind – mitbedingt durch die jeweilige Textqualität – auch inhaltliche Aussagen in manchen Fällen schwer zu beurteilen. So ist oft nicht erkennbar, wann Rudolf Steiner sich der zweifellos von ihm benutzten theosophischen Literatur bedient und deren Aussagen weitergegeben hatte und wann er eigene geisteswissenschaftliche Forschung vortrug. In Bezug auf die anthroposophische Christologie sei nur auf die Aussagen aus GA 99 oder GA 110 hingewiesen, in denen Christus als ein hierarchisches Wesen bezeichnet wird, als der am höchsten entwickelte Feuergeist der alten Sonne (GA 99, 02.06.1907, 100) oder als der Höchste der Sonnengeister, der Geister der Form, der Elohim. (GA 110, Fragenbeantwortung 21.04.1909). Schließlich spricht Steiner von der Beziehung des Christus zum „Sonnengeist der Weisheit“, durch den der Christus Einlass gefunden habe. (GA 136, 13.04.1912, 179 f.)
Zwar enthält die Fragenbeantwortung vom 21.04.1909 den Hinweis, dass Christus nicht zu den Hierarchien gehöre, sondern zur Trinität, doch werden die Fragen dadurch keineswegs gelöst. Sowohl die Feuergeister (Archangeloi) als auch die Geister der Form (Exusiai) und die Geister der Weisheit (Kyriotetes) sind, wie alle Hierarchien, geschaffene Wesenheiten. Als solche sind sie Teil der Schöpfung. Alle Schöpfung aber geht von Gott aus, der Trinität von Vater, Sohn und Heiliger Geist. Christus als Sohn Gottes kann daher kein hierarchisches Wesen sein. Wie können wir dann aber Steiners Aussagen über Christus als das hohe Sonnenwesen überhaupt verstehen?
Um diesen schwierigen Fragen auf den Grund zu gehen, hat der Verfasser ein umfangreiches Quellenmaterial aus dem Werk Rudolf Steiners zusammengestellt und den Teilnehmern des Kolloquiums mit einleitenden Hinweisen zur Verfügung gestellt. So liegen jetzt für die weitere Bearbeitung Text-Auszüge aus den Schriften und Vorträgen Steiners zu folgenden Themen vor:
- Christus und das hohe Sonnenwesen. Textauszüge aus den Schriften Rudolf Steiners: GA 13: Die Geheimwissenschaft im Umriss
- Christus, das hohe Sonnenwesen. Textauszüge aus Vorträgen Rudolf Steiners aus den Jahren 1906 bis 1924
- Christus und der Logos. 1. Textauszüge aus Schriften Rudolf Steiners. GA 26: Anthroposophische Leitsätze
- Christus, der Sohn. 1. Textauszüge aus Vorträgen Rudolf Steiners aus den Jahren 1920-1924
- Christus, der Sohn Gottes. 2. Auszüge aus Vorträgen über christlich-religiöses Wirken.[4]
Die erste Textsammlung zur Geheimwissenschaft im Umriss wird hiermit der Öffentlichkeit als Studienmaterial übergeben, so, wie es allen Teilnehmers des Kolloquiums zur Verfügung gestellt wurde (siehe unten).
Christus, der Sohn, die zweite Person der Trinität
Mit der Überschau der oben genannten Texte zu Christus, dem Sohn Gottes, dem Logos und dem hohen Sonnenwesen ist dokumentiert, dass Steiner den Namen Christus mit unterschiedlichen Wesen in Beziehung bringt.
Zweifellos bestätigt Steiner aus anthroposophischer Geistesforschung, und das kann mit guten Gründen niemand bestreiten, die Gott-Sohnschaft Christi. Es sei nur auf die Vorträge über Das Geheimnis der Trinität verwiesen. Danach geht das Wissen von der Trinität auf die Initiationsweisheit der ersten christlichen Jahrhunderte zurück:
„Daher war es ein altes Dogma, dass der Vater der zeugende Ungezeugte ist, dass der Sohn der von dem Vater Gezeugte ist, dass der Heilige Geist der von dem Vater und dem Sohn an die Menschheit Mitgeteilte ist. Das ist nicht etwa bloß ein willkürlich aufgestelltes Dogma, sondern Initiationsweisheit der ersten christlichen Jahrhunderte, …“ (GA 214,30.07.1922, 65 ff.).
Und ein Jahr zuvor: „In dem Sinne, wie das Christentum diese drei Aspekte des Göttlich-Geistigen verstand, gehörte nicht weniger dazu, als zum Verständnis von solchen Dingen, wie sie heute durch die Geisteswissenschaft vorgebracht werden.“ (GA 201, 15.05.1920, 221 f.)
Explizit formuliert Steiner am 05.04.1924: „Christus, die zweite Form der Trinität“. (GA 239, 05.04.1924, 69 ff.)
So erkennt die Anthroposophie Christus in einer ersten Beziehung als die zweite Person der Trinität. Im Verhältnis zum Vater als „der Daseinsgrund der Himmel und der Erde“ ist Christus „wie der in Ewigkeit geborene Sohn“. (GA 343, 08.10.1921, vormittags, 510; aus: ein „anthroposophisches Credo“, gegeben für die Christengemeinschaft).
Christus, der Logos, der Schöpfer der Welt
In einer zweiten Beziehung identifiziert Steiner, im Sinne des Johannes-Evangeliums, Christus als das Wort, griechisch: den Logos, den Weltenschöpfer: „Im Urbeginne war das Wort, und das Wort war bei Gott, und ein Gott war das Wort. Dieses war im Urbeginne bei Gott. Alles ist durch dasselbe geworden, und außer durch dieses ist nichts von dem Entstandenen geworden. …“ (GA 100, 27.06.1907, 159; Joh. 1, 1-3) Indem Steiner den Prolog des Johannes-Evangeliums aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis beleuchtet, bestätigt er die Aussagen des Evangeliums, nachdem Christus als der Logos die Welt erschaffen hat.
„… und das Johannes-Evangelium ist aufgerichtet, ein großes, bedeutsames Monument, um anzudeuten: Nein, es ist nicht so, wie die Alten geglaubt haben, dass die Erde vom Vatergott geschaffen sei; der Vatergott hat den Sohn aus sich hervorgehen lassen, und der Sohn ist der Schöpfer der Erde.“ (GA 207, 24.09.1921, 35 f.; siehe auch: GA 103, 18. und 19.05.1908)
In den Anthroposophischen Leitsätzen, die letzten schriftlich verfassten Dokumente für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft, handelt Steiner an sieben Stellen von der Beziehung des Christus zum Logos (GA 26, Seiten 98, 163, 164, 166). In der Weihnachtsbetrachtung: Das Logos-Mysterium vom 28.12.1924, heißt es, „… dass der göttlich-geistige Logos, Christus, für die Menschheit sein kosmisches Schicksal mit der Erde verband.“ (GA 26, 163)
Aber auch hier erhebt sich die Frage, ob Christus und der Logos ein und dasselbe Wesen sind, oder ob es sich um zwei verschiedene Wesen handelt. So jedenfalls liest sich dieses:
„Denn Michael verstehen, heißt heute den Weg finden zu dem Logos, den Christus unter Menschen auf der Erde lebt.“ (GA 26, 25.10.1924, 97 f.)
Christus und das hohe Sonnenwesen auf dem Weg zur Erde
Als dritter Aspekt, und dieser Zusammenhang wird im Werk Steiners auf vielfältige Weise behandelt, erscheint Christus in Beziehung zu dem hohen Sonnenwesen. Es war Steiner ein zentrales Anliegen, Christus als kosmische Wesenheit darzustellen. Seit Urbeginn ist Christus mit der Evolution der Erde und der Entwicklung des Menschen verbunden.
So erscheint Christus am Anfang der Erdenentwicklung noch mit der Erde verbunden, als diese noch die Sonne und den Mond in sich enthielt. Die in der zweiten Erdenzeit erfolgte Sonnentrennung geschah unter seiner Führung. Die Christus-Wesenheit sei „diejenige Wesenheit, welche wir nennen müssen den Führer jener geistigen Wesenheiten, welche damals, als die Sonne sich von der Erde getrennt hat, mit der Sonne aus der Erde hinausgingen und sich einen höheren Schauplatz begründeten, um von dieser Sonne aus, also von außen herein, auf die Erde zu wirken.“ (GA 114, 21.09.1909, 138 f.)
In der lemurischen und atlantischen Zeit wirkte Christus in drei Vorstufen zum Mysterium von Golgatha auf jene Wesenheit, die später der nathanische Jesus werden sollte, um die durch den Sündenfall verursachten schädlichen Einflüsse der luziferischen und ahrimanischen Wesenheiten auf die menschliche Organisation auszugleichen. (vgl. GA 152, 05.03.1914)
Die weitere Entwicklung beschreibt Steiner als einen Abstieg des Christus vom Kosmos auf die Erde. Auf diesem Weg wird er in den ersten nachatlantischen Kulturepochen als das Sonnenwesen verehrt, bis Christus zur Zeitenwende in Jesus von Nazareth die menschliche Form annimmt. Gott wird Mensch.
So sei Christus „… aus noch weiteren Höhen zur Sonne heruntergestiegen, da hat ihn Zarathustra geschaut. Dann ist seine Kraft übergegangen in die Strahlen der Sonne, da wurde er von den ägyptischen Eingeweihten geschaut. Dann lebte seine Kraft in dem Umkreis der Erde, da haben ihn die griechischen Eingeweihten geschaut. Jetzt soll er so geschaut werden, wie er selber als ein Wesen mit dem Erdenleibe unter den Menschen gewandelt ist, jetzt soll er so geschaut werden, dass man seine richtige Gestalt erblickt in dem Auferstandenen, in demjenigen, der in der Erde darin ist …“ (GA 211, 24.04.1922, 185 ff.)
Von dieser Wesens-Einheit des Christus mit dem Sonnenwesen spricht Steiner auch am Ostersonntag 1924 in Dornach: „ … das Urwesen der Sonne, der Christus selbst (ist) heruntergestiegen“ (GA 233a, 20.04.1924, 125). Und am 12. Juni 1924 in Breslau wird die Wesens-Einheit mit der Trinität betont: „… das Sonnenwesen, der Christus, die zweite Form der Trinität.“ (GA 239,05.04.1924, 69 ff.) Wie sind diese Wesenszusammenhänge zu verstehen?
Wesen erlebt sich in Wesen
Es ist dem Werk Rudolf Steiners immanent, Wege zur Erkenntnis zu eröffnen statt Wissen zu vermitteln und vorschnell Urteile zu bilden. Ein gesunder Ausgangspunkt für den Umgang mit den mitgeteilten geistigen Tatsachen und Vorgängen ist dadurch zu gewinnen, dass man verstehen lernt, wie diese Erkenntnisse zustande kommen. Wie werden die höheren Erkenntnisstufen der Imagination, Inspiration und Intuition wirklich erlebt? In der sinnlichen Welt erleben wir die Gegenstände und Tatsachen außerhalb unserer selbst, abgetrennt und in räumlicher Distanz. In der geistigen Wahrnehmung werden geistige Tatsachen und Wesen in uns zur Erfahrung. Erkennen durch Intuition heißt Einswerden mit den Wesen der Erkenntnis: „Ein Geistwesen durch Intuition erkennen, heißt, völlig eins mit ihm geworden sein, sich mit seinem Innern vereinigt vereinigt haben.“ (GA 13, 357) Wesen erlebt sich in Wesen.
Dies führt zu dem Gedanken einer Wesensdurchdringung des Christus mit jenen Wesenheiten, zu denen er in innerer Beziehung steht. Für die geistige Forschung ist es, folgt man Rudolf Steiner, nicht leicht, zwischen den einzelnen Wesenheiten zu unterscheiden. So können man bei den Sonnenwesen, die durch die normalen Geister der Weisheit (Kyriotetes) repräsentiert sind, „nicht mehr Differenzierungen unterscheiden … Da empfinden wir eine Einheit. Es fließt uns das, was von den normalen Geistern ausgeht, in eine Einheit zusammen.“ (GA 136, 13.04.1912, 177) Auch an anderer Stelle macht Steiner auf diese Schwierigkeit der Forschung aufmerksam: „Je weiter man nun aber in die übersinnlichen Welten eindringt, desto mehr durchdringen sich die Wesenheiten, so dass es schwer ist, sie voneinander zu unterscheiden.“ (GA 152, 02.05.1913, 35)
Vatergott, Christus und die Erkenntnis der Beziehung
Im Vortrag vom 27.01.1923 eröffnet Steiner dann einen Einblick in die Wege der anthroposophischen Forschung. Hier liegt ein wichtiger methodischer Schlüssel zur Erkenntnis des Christus in seinem Verhältnis zum Vater. Im Unterschied zur früheren Vatererkenntnis gehe die anthroposophische Forschung nicht vom Vater aus, um den Sohn zu erkennen. Vielmehr erforscht sie beide auf jeweils getrennten Wegen. Sie kommt zur Anerkennung des Vatergottes, der allem Naturdasein zugrunde liegt. Losgelöst und unabhängig davon erforscht sie das Geheimnis des Leben des Christus Jesus. Erst im Anschluss daran erkennt sie Gemeinsamkeiten, die schließlich zur Erkenntnis der Beziehung führt, die zwischen beiden besteht. Steiner führt aus:
„Anthroposophie ist natürlich hingestellt in das moderne Leben. Indem sie Naturerkenntnis entwickelt, musste sie ja natürlich die Vatererkenntnis weiterführen. Aber indem sie Christus-Erkenntnis entwickelt, geht sie zunächst nur vom Christus aus. Sie durchstudiert, wenn ich so sagen darf, die Geschichte, findet in der Geschichte eine absteigende Entwickelung, findet das Mysterium von Golgatha, von da an eine aufsteigende Entwickelung; findet in dem Mysterium von Golgatha den Mittelpunkt und den Sinn der ganzen menschheitlichen Erdengeschichte. Also indem Anthroposophie die Natur studiert, lässt sie auferstehen neu das alte Vaterprinzip. Indem sie aber Geschichte studiert, findet sie den Christus. Jetzt hat sie zweierlei kennengelernt. Und es ist so, wie wenn ich in die Stadt A reise und dort einen älteren Mann kennenlerne, dann in die Stadt B reise und da einen jüngeren Mann kennenlerne. Ich lerne den älteren Mann kennen, ich lerne den jüngeren Mann kennen, jeden für sich. Zunächst interessieren sie mich ganz für sich. Nachträglich fällt mir eine gewisse Ähnlichkeit auf. Ich gehe der Ähnlichkeit nach und komme darauf, dass der Jüngere der Sohn des Älteren ist. So ist es mit der Anthroposophie. Sie lernt den Christus kennen, sie lernt den Vater kennen, sie lernt die Beziehung zwischen beiden erst später kennen; … Sie sehen, in bezug auf alle Dinge eigentlich muss Anthroposophie einen neuen Weg einschlagen, und es ist schon notwendig, dass man in bezug auf die meisten Dinge umdenken und umfühlen lernt, wenn man wirklich ins Anthroposophische hineinkommen will.“ (GA 220, 27.01.1923, 180)
Mit diesem methodischen Zugang vermag die Geistesforschung die jeweilige Beziehung zu erkennen, in der Christus zu anderen Wesen steht: in Beziehung zum Vater ist Christus Gottes Sohn, in Beziehung zur Schöpfung: der Logos, als das Mittelpunktswesen der Evolution: das hohe Sonnenwesen, und in Beziehung zum Menschenschicksal auf Erden: der Menschensohn.
Auf dem Weg zur Geheimwissenschaft
Diese Gesichtspunkte können zum Verständnis der Texte über Christus und das hohe Sonnenwesen in der Geheimwissenschaft im Umriss beitragen. Im Hauptkapitel dieses Grundwerkes der Anthroposophie geht es um die Weltentwickelung und der Mensch. Steiner entfaltet das differenzierte Wirken aller Hierarchien in den Werdeprozessen der Erde und des Menschen. Hier ist das Verhältnis des Christus zum Menschheitswerden auf Erden in den Blick zu nehmen, gewissermaßen im Blick von oben nach unten. Die ersten zentralen Aussagen finden sich im 30. bis 33. Absatz des Kapitels über die Erdenentwicklung.[5]
Vorangehend wurden folgende Entwicklungstatsachen geschildert: Begabung mit dem Feuerfunken des „Ich“ durch die „Geister der Form“ (244), Beziehung zu den Sonnenwesen (245); luziferische Verführung (Sündenfall), der Mensch wird „Herr der Erkenntnis“, Möglichkeit der Freiheit, des Irrtums, des Bösen, Verstrickung des Menschen in die Stofflichkeit, Möglichkeit von Krankheit und Tod, Trübung des Blicks für die geistige Welt, Auftreten der Furcht durch Einfluss der ahrimanischen Wesen, Schutz des Lebensleibes durch die Erdmondenwesen, durch das hohe Sonnenwesen (251 u. 257).
Schrittweise führt Steiner an den Begriff des Christus als Sonnenwesen heran. Zunächst ist die Rede von „einem hohen Wesen“, das im Kosmos die Führung hatte, als die Sonne sich von der Erde trennte (257), kurz darauf vom „Herrscher im Sonnenreich“ (257), dann konnte im Lebensleib „das hohe Sonnenwesen“ wahrgenommen werden (258); es sei das Wesen, „das den Gegenwartsmenschen das ist, in dem sich ihnen das Verhältnis offenbart, welches der Christus zum Kosmos hat“ (258) – offenbar sind das hohe Sonnenwesen und Christus zwei verschiedene Wesen, die aber in sehr enger Beziehung zueinander stehen, und die für die Intuition kaum voneinander zu unterscheiden sind …? Erst ganz am Schluss der Geheimwissenschaft, im Kapitel über Die Erkenntnis der höheren Welten, wenn Steiner die Erfahrungen des Geistesschülers vor dem „großen Hüter der Schwelle“ und die Erkenntnis des Christus durch Intuition beschreibt, kommt es zu der Formulierung, die eine Gleichsetzung beider Wesen erscheinen lassen: „Wie zu dieser Zeit das hohe Sonnenwesen, das Christus-Wesen, in die Erdenentwicklung eingegriffen hat und wie es nun weiter wirkt innerhalb dieser Erdenentwicklung, das wird für den Geistesschüler eine selbsterlebte Erkenntnis.“ (395)
Aber wohlgemerkt: Es wird nicht gesagt, Christus und das hohe Sonnenwesen seien ein und dasselbe. Vielmehr wird für den Geistesschülers zur Erkenntnis, wie „das hohe Sonnenwesen, das Christus-Wesen“ eingegriffen habe. Was aus Sicht des Geistesschülers erkannt wird, unterliegt auch dieses den Schwierigkeiten der Unterscheidung, wie sie oben beschrieben wurden? Im Prozess der Intuition, erlebt der Geistesschüler gewiss das hohe Sonnenwesen, Christus und sein eigenes Ich in sich als eins, in Wesensvereinigung. Das macht sie aber noch nicht zu einer Wesenheit. Und das können sie wohl auch nicht sein: Denn der Geistesschüler ist ein Mensch, die Sonnenwesen sind Geschöpfe Gottes. Christus aber ist der Sohn und selber Gott. Und Gott ist Mensch geworden und hat unter uns gewohnet. Er ist derjenige, der gesagt hat: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh. 10, 30)
Diese Ausführungen mögen als Einladung verstanden werden, sich mit den folgenden Texten näher zu befassen. Es lohnt sich die Mühe, die einzelnen Aussagen aufmerksam zu verfolgen. Manche Formulierung ruft geradezu auf, im Kontext des verschlungenen Satzbaus zunächst den Hauptsatz aufzusuchen, die inhaltlichen Bezüge und Wendungen immer wieder neu mit zu vollziehen, um den Sinn der Aussagen in lebendiger Denkbewegung zu halten. Der Leser wird bemerken, dass es nicht darum gehen kann, ein abschließendes Wissen über diese tiefsten Fragen zu erhalten. Vielmehr changieren die Einzelaussagen so, dass einmal der Christus im Verhältnis zum hohen Sonnenwesen erscheint, ein andermal das hohe Sonnenwesen wie der Christus selbst, so, als öffne erst das lebendige Erkenntnisgespräch mit den Wesenheiten, die in den Gedanken des Textes zum Ausdruck kommen, für eine Begegnung mit der Wirklichkeit des Geistes, der durch sie zu uns sprechen möchte.
Frank Linde
Glücksburg, 21. Mai 2017
Anhang:
Christus und das hohe Sonnenwesen
1. Textauszüge aus Schriften Rudolf Steiners
GA 13: Die Geheimwissenschaft im Umriss
Die Auszüge sind der 30. Auflage (1989) entnommen, die den Text der letzten von Rudolf Steiner besorgten Ausgabe von 1925 wiedergibt, der Ausgabe letzter Hand. Diese enthält alle textliche Änderungen und Ergänzungen, die Steiner gegenüber den früheren Auflagen vorgenommen hat und kann als der letzte Stand seiner Forschung angesehen werden.
Christus und das hohe Sonnenwesen
1. Textauszüge aus Schriften Rudolf Steiners
GA 13: Die Geheimwissenschaft im Umriss
Vorbemerkung:
In der Geheimwissenschaft im Umriss ist an verschiedenen Stellen von „Christus“ und dem „hohen Sonnenwesen“ die Rede. Die Worte „Sohn“ Gottes oder „Logos“ kommen nicht vor.
Das hohe Sonnenwesen wird dreimal als jenes bezeichnet, das die Führung bei der Sonnentrennung von der Erde innehatte. (Text 1, 2 und 3)
Steiner spricht allgemein von „Sonnenwesen“, bezeichnet diese aber nicht mit einem hierarchischen Rang.
Es werden nur einmal die „Geister der Form“ erwähnt, von denen vorher die Rede war. „… da begabten die ‚Geister der Form’ ihn (den Menschen) mit dem Funken aus ihrem Feuer. Es wurde das ‚Ich’‚ in ihm entfacht.“ (244)
Die Formulierung in den Texten 3, 4 und 7 legen nahe, dass es sich bei dem hohen Sonnenwesen nicht um Christus handelt, sondern um ein von Christus zu unterscheidendes Wesen:
- „Wer von der Macht des Sonnenwesens berührt ist, der sieht den Christus an die Erde herankommen.»“ (Text 3)
- Durch das Sonnenwesen eröffnete sich „das Verständnis für den ‚Christus’“ (Text 4)
- Es ist „der auf Christus … hinweisende Geist“. (Text 7)
In Text 3 steht „Christus“ zudem zweimal in Anführungszeichen.
Zarathustra konnte den „Führer der Sonnenwesen“ schauen und habe gewusst, dass dieses Wesen, der von ihm verkündete Lichtgeist, zu einer gewissen Zeit aus dem Weltenraum auf die Erde herniedersteigen konnte.
Im Kapitel über den Erkenntnisweg am Schluss der Geheimwissenschaft heißt es schließlich, dass „das hohe Sonnenwesen, das Christus-Wesen, in die Erdenentwickelung eingegriffen“ habe (Text 11), was sich durch die Kommasetzung so liest, als sei es doch ein und dasselbe.
Die weiteren Texte scheinen aber nahezulegen, dass es sich bei Christus und dem hohen Sonnenwesen um zwei verschiedene Wesenheiten handelt.
Die Texte setzen ein bei der Darstellung der Entwicklungsvorgänge in der atlantischen Zeit.
Steiner schildert vorangehend die Folgen des „Sündenfalls“ durch den luziferischen Einfluss, insbesondere auf den Astralleib und das Ich, und die eigene Entwicklung, die sich für den Ätherleib des Menschen in Zusammenhang mit den Sonnenwesen ergab. Ein Teil des Lebensleibes blieb außerhalb des physischen Leibes, so dass dieser Teil nicht vom Ich beherrscht werden konnte, sondern nur von höheren Wesenheiten. „Diese höheren Wesenheiten waren diejenigen, welche bei der Sonnentrennung die Erde verlassen hatten, um unter der Führung eines ihrer erhabenen Genossen einen anderen Wohnplatz einzunehmen.“ (GA 13, 251)
TEXTE: (Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe von 1989)
- 251
Für den menschlichen Lebensleib traten nun besondere Verhältnisse ein. Er wurde in ein solches Verhältnis zwischen physischem Leib und Astralleib hineingegliedert, dass er in gewisser Beziehung den Fähigkeiten entzogen wurde, welche sich der Mensch durch den luziferischen Einfluss angeeignet hatte. Ein Teil dieses Lebensleibes blieb außer dem physischen Leibe so, dass er nur von höheren Wesenheiten, nicht von dem menschlichen Ich beherrscht werden konnte. Diese höheren Wesenheiten waren diejenigen, welche bei der Sonnentrennung die Erde verlassen hatten, um unter der Führung eines ihrer erhabenen Genossen einen andern Wohnsitz einzunehmen. Wäre der charakterisierte Teil des Lebensleibes mit dem astralischen Leibe vereinigt geblieben, so hätte der Mensch übersinnliche Kräfte, die ihm vorher eigen waren, in seinen eigenen Dienst gestellt. Er hätte den luziferischen Einfluss auf diese Kräfte ausgedehnt. Dadurch hätte sich der Mensch allmählich ganz von den Sonnenwesenheiten losgelöst. Und sein Ich wäre zu einem völligen Erden- Ich geworden.
- 256-258
Wenn nun auch der luziferische Einfluss sich zunächst nur bei den fortgeschrittensten Menschen geltend gemacht hat, so dehnte er sich doch bald auch über andere aus. Es vermischten sich die Nachkommen der fortgeschrittenen mit den oben charakterisierten weniger fortgeschrittenen. Dadurch drang die luziferische Kraft auch zu den letzteren. Aber der Lebensleib der von den Planeten zurückkehrenden Seelen konnte nicht in demselben Grade geschützt werden wie derjenige, welchen die Nachkommen der auf der Erde verbliebenen hatten. Der Schutz dieses letzteren ging von einem hohen Wesen aus, welches im Kosmos die Führung damals hatte, als sich die Sonne von der Erde trennte. Dieses Wesen erscheint auf dem Gebiete, das hier betrachtet wird, als der Herrscher im Sonnenreiche. Mit ihm zogen diejenigen erhabenen Geister zum Sonnenwohnplatze, welche durch ihre kosmische Entwickelung die Reife dazu erlangt hatten. …
Diejenigen Menschen, welche in ihrem Lebensleibe das hohe Sonnenwesen selbst als vorhanden wahrnahmen, können «Sonnenmenschen» genannt werden. Das Wesen, das in ihnen als «höheres Ich» lebte – natürlich nur in den Generationen, nicht im einzelnen – ist dasjenige, welches später, als die Menschen eine bewusste Erkenntnis von ihm erlangten, mit verschiedenen Namen belegt wurde und das den Gegenwartsmenschen das ist, in dem sich ihnen das Verhältnis offenbart, welches der Christus zum Kosmos hat.
- 261 f.
Es war nun für einzelne Menschen des atlantischen Zeitalters die Möglichkeit gegeben, sich so wenig als möglich in die Sinnenwelt zu verstricken. Durch sie wurde der luziferische Einfluss aus einem Hindernis der Menschheitsentwickelung zum Mittel eines höheren Fortschreitens. … Sie hielten sich frei von den nach der bloßen Sinnenwelt gelenkten Trieben und Begierden des astralischen Leibes. Dadurch wurden sie von dessen Irrtümern immer freier. Das führte bei ihnen Zustände herbei, durch welche sie bloß in jenem Teile des Lebensleibes wahrnahmen, welcher in der geschilderten Weise vom physischen Leibe getrennt war. In solchen Zuständen war das Wahrnehmungsvermögen des physischen Leibes wie ausgelöscht und dieser selbst wie tot. Dann waren sie durch den Lebensleib ganz verbunden mit dem Reiche der «Geister der Form» und konnten von diesen erfahren, wie sie geführt und gelenkt werden von jenem hohen Wesen, das die Führung hatte bei der Trennung von Sonne und Erde und durch das sich später den Menschen das Verständnis für den «Christus» eröffnete. Solche Menschen waren Eingeweihte (Initiierte).
Weil aber des Menschen Individualität in der oben geschilderten Art in den Bereich der Mondwesen gekommen war, so konnten auch diese Eingeweihten in der Regel von dem Sonnenwesen nicht unmittelbar berührt werden, sondern es konnte ihnen nur wie in einer Spiegelung durch die Mondwesen gezeigt werden. Sie sahen dann nicht das Sonnenwesen unmittelbar, sondern dessen Abglanz. Sie wurden die Führer der anderen Menschheit, der sie die erschauten Geheimnisse mitteilen konnten. Sie zogen sich Schüler heran, denen sie die Wege zur Erlangung des Zustandes wiesen, welcher zur Einweihung führt. Zur Erkenntnis dessen, was früher durch «Christus» sich offenbarte, konnten nur solche Menschen gelangen, die in angedeutetem Sinne zu den Sonnenmenschen gehörten. Sie pflegten ihr geheimnisvolles Wissen und die Verrichtungen, welche dazu führten, an einer besonderen Stätte, welche hier das Christus-oder Sonnenorakel genannt werden soll. (Oraculum im Sinne eines Orts, wo die Absichten geistiger Wesen vernommen werden.) Das hier in Bezug auf den Christus Gesagte wird nur dann nicht missverstanden werden, wenn man bedenkt, dass die übersinnliche Erkenntnis in dem Erscheinen des Christus auf der Erde ein Ereignis sehen muss, auf das als ein in der Zukunft Bevorstehendes diejenigen hingewiesen haben, welche vor diesem Ereignis mit dem Sinn der Erdenentwickelung bekannt waren. Man ginge fehl, wenn man bei diesen «Eingeweihten» ein Verhältnis zu dem Christus voraussetzen würde, das erst durch dieses Ereignis möglich geworden ist. Aber das konnten sie prophetisch begreifen und ihren Schülern begreiflich machen: «Wer von der Macht des Sonnenwesens berührt ist, der sieht den Christus an die Erde herankommen.»“
(262 ff.: Orakelstätten der atlantischen Zeit, prophetische Christus-Offenbarung, in der Mitte standen die Christus-Eingeweihten; gegen die Mitte der atlantischen Zeit machte sich ein Unheil in der Menschheit geltend …)
- 270-272
Von besonderer Bedeutung war eine Orakelstätte, welche sich in dem allgemeinen Niedergang den alten Dienst am reinsten bewahrt hatte. Sie gehörte zu den Christus-Orakeln. Und deswegen konnte sie nicht nur das Geheimnis des Christus selbst bewahren, sondern auch die Geheimnisse der anderen Orakel. Denn im Offenbarwerden des erhabensten Sonnengeistes wurden auch die Führer des Saturn, Jupiter usw. enthüllt. …
In einer gewissen Zeit sah sich der Führer der Christus-Eingeweihten vereinsamt mit einigen Genossen, denen er die Geheimnisse der Welt nur in einem sehr beschränkten Maße mitteilen konnte. … – Die Genossen des Christus- Eingeweihten waren Menschen mit hoch entwickeltem Verstande, aber von allen Menschen jener Zeit hatten sie die geringsten Erfahrungen auf übersinnlichem Gebiete. Mit ihnen zog jener Eingeweihte von Westen nach Osten, nach einem Gebiete in Innerasien. Er wollte sie möglichst behüten vor der Berührung mit den in der Bewusstseinsentwickelung weniger vorgeschrittenen Menschen. Er erzog diese Genossen im Sinne der ihm offenbaren Geheimnisse; namentlich wirkte er in dieser Art auf deren Nachkommen. So bildete er sich eine Schar von Menschen heran, welche in ihre Herzen die Impulse aufgenommen hatten, die den Geheimnissen der Christus-Einweihung entsprachen. Aus dieser Schar wählte er die sieben besten aus, dass sie solche Lebensleiber und Astralleiber haben konnten, welche den Abdrücken der Lebensleiber der sieben besten atlantischen Eingeweihten entsprachen. So erzog er je einen Nachfolger der Christus-, Saturn-, Jupiter- usw. Eingeweihten. Diese sieben Eingeweihten wurden die Lehrer und Führer derjenigen Menschen, welche in der nachatlantischen Zeit den Süden von Asien, namentlich das alte Indien besiedelt hatten.
- 273-275
In Indien wohnte damals eine Menschenart, welche von dem alten Seelenzustande der Atlantier, der die Erfahrungen in der geistigen Welt gestattete, sich vorzüglich eine lebendige Erinnerung an denselben bewahrt hatte. … Für diesen Menschenzusammenhang bestimmte der genannte Christus-Eingeweihte zu Lehrern seine sieben großen Schüler. Sie gaben diesem Volke ihre Weisheit und ihre Gebote. … Was in den Weisheitsbüchern der Inder (in den Veden) enthalten ist, gibt nicht die ursprüngliche Gestalt der hohen Weistümer, welche in der ältesten Zeit durch die großen Lehrer gepflegt worden sind, sondern nur einen schwachen Nachklang. Nur der rückwärts gewendete übersinnliche Blick kann eine ungeschriebene Urweisheit hinter der geschriebenen finden. Ein Zug, welcher in dieser Urweisheit besonders hervortritt, ist das harmonische Zusammenklingen der verschiedenen Orakel-Weisheiten der atlantischen Zeit. Denn ein jeder der großen Lehrer konnte eine dieser Orakel-Weisheiten enthüllen. Und die verschiedenen Seiten der Weisheit gaben einen vollkommenen Einklang, weil hinter ihnen stand die Grundweisheit der prophetischen Christus-Einweihung. Zwar stellte derjenige Lehrer, welcher der geistige Nachfolger des Christus-Eingeweihten war, nicht dasjenige dar, was der Christus-Eingeweihte selbst enthüllen konnte. Dieser war im Hintergrunde der Entwickelung geblieben. Zunächst konnte er sein hohes Amt keinem Nachatlantier übertragen. Der Christus-Eingeweihte der sieben großen indischen Lehrer unterschied sich von ihm dadurch, dass er ja vollständig sein Schauen des Christus-Geheimnisses in menschliche Vorstellungen hatte verarbeiten können, während jener indische Christus-Eingeweihte nur einen Abglanz dieses Geheimnisses in Sinnbildern und Zeichen darstellen konnte. Denn sein menschlich erarbeitetes Vorstellen reichte nicht bis zu diesem Geheimnisse.
- 280 f.
Zarathustra hatte nun durch den Hüter des Sonnen-Orakels eine solche Einweihung erhalten, dass ihm die Offenbarungen der hohen Sonnenwesen zuteil werden konnten. In besonderen Zuständen seines Bewusstseins, zu denen ihn seine Schulung geführt hatte, konnte er den Führer der Sonnenwesen schauen, welcher den menschlichen Lebensleib in der oben geschilderten Art in seinen Schutz genommen hatte. Er wusste, dass dieses Wesen die Führung der Menschheitsentwickelung lenkt, dass es aber erst zu einer gewissen Zeit aus dem Weltenraum auf die Erde herniedersteigen konnte. Dazu ist notwendig, dass es ebenso im Astralleibe eines Menschen leben konnte, wie es seit dem Einschlag des luziferischen Wesens im Lebensleibe wirkte. Es musste ein Mensch dazu erscheinen, der den Astralleib wieder auf eine solche Stufe zurückverwandelt hatte, wie sie dieser ohne Luzifer zu einer gewissen andern Zeit (in der Mitte der atlantischen Entwickelung) erlangt haben würde. Wäre Luzifer nicht gekommen, so wäre der Mensch zwar früher zu dieser Stufe gelangt, aber ohne persönliche Selbständigkeit und ohne die Möglichkeit der Freiheit. Nunmehr aber sollte trotz dieser Eigenschaften der Mensch wieder zu dieser Höhe kommen. Zarathustra sah in seinen Seherzuständen voraus, dass in der Zukunft innerhalb der Menschheitsentwickelung eine Persönlichkeit möglich sein würde, welche einen solch entsprechenden Astralleib haben würde. Aber er wusste auch, dass vor dieser Zeit die geistigen Sonnenkräfte nicht auf Erden gefunden werden können, dass sie aber von der übersinnlichen Anschauung im Bereich des geistigen Teiles der Sonne wahrgenommen werden können. Er konnte diese Kräfte schauen, wenn er seinen Seherblick auf die Sonne lenkte. Und er verkündigte seinem Volke das Wesen dieser Kräfte, die vorerst nur in der geistigen Welt zu finden waren und später auf die Erde herabsteigen sollten. Es war dies die Verkündigung des großen Sonnen- oder Lichtgeistes (der Sonnen-Aura, Ahura-mazdao, Ormuzd). Dieser Lichtgeist offenbart sich für Zarathustra und seine Anhänger als der Geist, der dem Menschen sein Antlitz aus der geistigen Welt zuwendet und der innerhalb der Menschheit die Zukunft vorbereitet. Es ist der auf Christus vor seiner Erscheinung auf Erden auf diesen hinweisende Geist, den Zarathustra als den Lichtgeist verkündet. Dagegen stellt er in Ahriman (Angra mainju) eine Macht dar, welche durch ihren Einfluss auf das menschliche Seelenleben verderblich wirkt, wenn dieses sich ihr einseitig hingibt.
- 284 f.
Nach Ägypten waren von der Atlantis her Orakelstätten verpflanzt worden, welche vorzugsweise dem Merkur-Orakel entstammten. Doch gab es auch andere, z.B. Venus-Orakel. In dasjenige, was durch diese Orakelstätten im ägyptischen Volke gepflegt werden konnte, wurde ein neuer Kulturkeim gesenkt. Er ging aus von einem großen Führer, welcher seine Schulung innerhalb der persischen Zarathustra-Geheimnisse genossen hatte. (Er war die wiederverkörperte Persönlichkeit eines Jüngers des großen Zarathustra selbst.) Er sei in Anlehnung an einen geschichtlichen Namen «Hermes» genannt Durch das Aufnehmen der Zarathustra-Geheimnisse konnte er den rechten Weg für die Lenkung des ägyptischen Volkes finden. … Hermes lehrte: insoweit der Mensch seine Kräfte auf der Erde dazu verwendet, um in dieser nach den Absichten der geistigen Mächte zu wirken, macht er sich fähig, nach dem Tode mit diesen Mächten vereinigt zu sein. Insbesondere werden diejenigen, welche am eifrigsten in dieser Richtung zwischen Geburt und Tod gewirkt haben, mit der hohen Sonnenwesenheit – mit Osiris – vereinigt werden.
- 290-293
Was aber von den Mysterien nur prophezeit werden konnte, das war, dass in der Zeiten Lauf ein Mensch erscheinen werde mit einem solchen Astralleib, dass in diesem trotz Luzifers die Lichtwelt des Sonnengeistes durch den Lebensleib ohne besondere Seelenzustände werde bewusst werden können. Und der physische Leib dieses Menschenwesens musste so sein, dass für dasselbe offenbar würde alles dasjenige aus der geistigen Welt, was bis zum physischen Tode hin von Ahriman verhüllt werden kann. Der physische Tod kann für dieses Menschenwesen nichts innerhalb des Lebens ändern, das heißt keine Gewalt über dasselbe haben. In einem solchen Menschenwesen kommt das «Ich» so zu Erscheinung, dass im physischen Leben zugleich das volle geistige enthalten ist. Ein solches Wesen ist Träger des Lichtgeistes, zu dem sich der Eingeweihte von zwei Seiten aus erhebt, indem er entweder zu dem Geist des Übermenschlichen oder zu dem Wesen der Naturmächte in besonderen Seelenzuständen geführt wird. Indem die Eingeweihten der Mysterien voraussagten, dass ein solches Menschenwesen im Laufe der Zeit erscheinen werde, waren sie die Propheten des Christus.
Als der besondere Prophet in diesem Sinne erstand eine Persönlichkeit inmitten eines Volkes, welches durch natürliche Vererbung die Eigenschaften der vorderasiatischen Völker und durch Erziehung die Lehren der Ägypter in sich hatte, des israelitischen Volkes. Es war Moses. In seine Seele war so viel von den Einflüssen der Einweihung gekommen, dass dieser Seele in besonderen Zuständen das Wesen sich offenbarte, das einstmals in der regelmäßigen Erdenentwickelung die Rolle übernommen hatte, vom Monde aus das menschliche Bewusstsein zu gestalten. In Blitz und Donner erkannte Moses nicht bloß die physischen Erscheinungen, sondern die Offenbarungen des gekennzeichneten Geistes. Aber zugleich hatte auf seine Seele gewirkt die andere Art von Mysterien-Geheimnissen, und so vernahm er in den astralischen Schauungen das Übermenschliche, wie es zum Menschlichen durch das «Ich» wird. So enthüllte sich Moses derjenige, welcher kommen musste, von zwei Seiten her als die höchste Form des «Ich».
Und mit «Christus» erschien in menschlicher Gestalt, was das hohe Sonnenwesen als das große menschliche Erdenvorbild vorbereitet hatte. Mit dieser Erscheinung musste alle Mysterien-Weisheit in gewisser Beziehung eine neue Form annehmen. Vorher war diese ausschließlich dazu da, den Menschen dazu zu bringen, sich in einen solchen Seelenzustand zu versetzen, dass er das Reich des Sonnengeistes außer der irdischen Entwickelung schauen konnte. Nunmehr bekamen die Mysterien-Weistümer die Aufgabe, den Menschen fähig zu machen, den menschgewordenen Christus zu erkennen und von diesem Mittelpunkte aller Weisheit aus die natürliche und die geistige Welt zu verstehen.
In jenem Augenblicke seines Lebens, in welchem der Astralleib des Christus Jesus alles das in sich hatte, was durch den luziferischen Einschlag verhüllt werden kann, begann sein Auftreten als Lehrer der Menschheit. Von diesem Augenblick an war in die menschliche Erdenentwickelung die Anlage eingepflanzt, die Weisheit aufzunehmen, durch welche nach und nach das physische Erdenziel erreicht werden kann. In jenem Augenblicke, da sich das Ereignis von Golgatha vollzog, war die andere Anlage in die Menschheit eingeimpft, wodurch der Einfluss Ahrimans zum Guten gewendet werden kann. Aus dem Leben heraus kann nunmehr der Mensch durch das Tor des Todes hindurch das mitnehmen, was ihn befreit von der Vereinsamung in der geistigen Welt. Nicht nur für die physische Menschheitsentwickelung steht das Ereignis von Palästina im Mittelpunkte, sondern auch für die übrigen Welten, denen der Mensch angehört. Und als sich das «Mysterium von Golgatha» vollzogen hatte, als der «Tod des Kreuzes» erlitten war, da erschien der Christus in jener Welt, in welcher die Seelen nach dem Tode weilen, und wies die Macht Ahrimans in ihre Schranken. Von diesem Augenblicke an war das Gebiet, das von den Griechen ein «Schattenreich» genannt worden war, von jenem Geistesblitz durchzuckt, der seinen Wesen zeigte, dass wieder Licht in dasselbe kommen sollte. Was durch das «Mysterium von Golgatha» für die physische Welt erlangt war, das warf sein Licht hinein in die geistige Welt. –
So war die nachatlantische Menschheitsentwickelung bis zu diesem Ereignis hin ein Aufstieg für die physisch-sinnliche Welt Aber sie war auch ein Niedergang für die geistige. Alles, was in die sinnliche Welt floss, das entströmte dem, was in der geistigen seit uralten Zeiten schon war. Seit dem Christus-Ereignis können die Menschen, welche sich zu dem Christus-Geheimnis erheben, aus der sinnlichen Welt in die geistige das Errungene hinübernehmen. Und aus dieser fließt es dann wieder in die irdisch-sinnliche zurück, indem die Menschen bei ihrer Wiederverkörperung dasjenige mitbringen, was ihnen der Christus-Impuls in der geistigen Welt zwischen dem Tode und einer neuen Geburt geworden ist.
Was durch die Christus-Erscheinung der Menschheitsentwickelung zugeflossen ist, wirkte wie ein Same in derselben. Der Same kann nur allmählich reifen. Nur der allergeringste Teil der Tiefen der neuen Weistümer ist bis auf die Gegenwart herein in das physische Dasein eingeflossen. Dieses steht erst im Anfange der christlichen Entwickelung.
- 294
Solange alles das nachwirkte, konnte es nicht das Ideal der «allgemeinen Menschlichkeit» geben. Die Menschheit ist von einer Einheit ausgegangen; aber die bisherige Erdenentwickelung hat zur Sonderung geführt. In der Christus-Vorstellung ist zunächst ein Ideal gegeben, das aller Sonderung entgegenwirkt, denn in dem Menschen, der den Christusnamen trägt, leben auch die Kräfte des hohen Sonnenwesens, in denen jedes menschliche Ich seinen Urgrund findet. Noch das israelitische Volk fühlte sich als Volk, der Mensch als Glied dieses Volkes. Indem zunächst in dem bloßen Gedanken erfasst wurde, dass in Christus Jesus der Idealmensch lebt, zu dem die Bedingungen der Sonderung nicht dringen, wurde das Christentum das Ideal der umfassenden Brüderlichkeit. Über alle Sonderinteressen und Sonderverwandtschaften hinweg trat das Gefühl auf, dass des Menschen innerstes Ich bei jedem den gleichen Ursprung hat. (Neben allen Erdenvorfahren tritt der gemeinsame Vater aller Menschen auf «Ich und der Vater sind Eins.»)
- 394 f.
Er hat aber auch die Begegnung gehabt mit dem «großen Hüter der Schwelle», der vor ihm steht wie ein stetiger Aufforderer, weiterzuarbeiten. Dieser «große Hüter der Schwelle» wird nun sein Vorbild, dem er nachstreben will. Wenn diese Empfindung in dem Geistesschüler auftritt, dann hat er die Möglichkeit erlangt zu erkennen, wer da eigentlich als der «große Hüter der Schwelle» vor ihm steht. Es verwandelt sich nämlich nunmehr dieser Hüter in der Wahrnehmung des Geistesschülers in die Christus-Gestalt, deren Wesenheit und Eingreifen in die Erdenentwickelung aus den vorhergehenden Kapiteln dieses Buches ersichtlich ist. Der Geistesschüler wird dadurch in das erhabene Geheimnis selbst eingeweiht, das mit dem Christus-Namen verknüpft ist. Der Christus zeigt sich ihm als das «große menschliche Erdenvorbild». – Ist auf solche Art durch Intuition der Christus in der geistigen Welt erkannt, dann wird auch verständlich, was sich auf der Erde geschichtlich abgespielt hat in der vierten nachatlantischen Entwickelungsperiode der Erde (in der griechisch-lateinischen Zeit). Wie zu dieser Zeit das hohe Sonnenwesen, das Christus-Wesen, in die Erdenentwickelung eingegriffen hat und wie es nun weiter wirkt innerhalb dieser Erdenentwickelung, das wird für den Geistesschüler eine selbsterlebte Erkenntnis. Es ist also ein Aufschluss über den Sinn und die Bedeutung der Erdenentwickelung, welchen der Geistesschüler erhält durch die Intuition.
- 415 f.
Durch die «Geister der Form» erhält der Mensch sein selbständiges «Ich». Dieses wird nun in der Zukunft zusammenstimmen mit den Wesen der Erde, des Jupiter, der Venus, des Vulkan durch die Kraft, welche sich durch den Erdenzustand der Weisheit einfügt. Es ist dies die Kraft der Liebe. Im Menschen der Erde muss diese Kraft der Liebe ihren Anfang nehmen. Und der «Kosmos der Weisheit» entwickelt sich in einen «Kosmos der Liebe» hinein. Aus alledem, was das «Ich» in sich entfalten kann, soll Liebe werden. Als das umfassende «Vorbild der Liebe» stellt sich bei seiner Offenbarung das hohe Sonnenwesen dar, welches bei Schilderung der Christusentwickelung gekennzeichnet werden konnte. In das Innerste des menschlichen Wesenskernes ist damit der Keim der Liebe gesenkt Und von da aus soll er in die ganze Entwickelung einströmen. … Was sich durch Saturn, Sonne und Mond als Weisheit vorbereitet hat, wirkt im physischen, ätherischen, astralischen Leib des Menschen; und es stellt sich dar als «Weisheit der Welt»; im «Ich» aber verinnerlicht es sich. Die «Weisheit der Außenwelt» wird, von dem Erdenzustande an, innere Weisheit im Menschen. Und wenn sie da verinnerlicht ist, wird sie Keim der Liebe. Weisheit ist die Vorbedingung der Liebe; Liebe ist das Ergebnis der im «Ich» wiedergeborenen Weisheit.
- 66 f.: (Ergänzung zu ejeh asher ejeh)
Dies ist eben der Name «Ich». Jeden andern Namen kann dem Dinge oder Wesen, denen er zukommt, jeder Mensch geben. Das «Ich» als Bezeichnung für ein Wesen hat nur dann einen Sinn, wenn dieses Wesen sich diese Bezeichnung selbst beilegt. Niemals kann von außen an eines Menschen Ohr der Name «Ich» als seine Bezeichnung dringen; nur das Wesen selbst kann ihn auf sich anwenden. «Ich bin ein Ich nur für mich; für jeden andern bin ich ein Du; und jeder andere ist für mich ein Du.» Diese Tatsache ist der äußere Ausdruck einer tief bedeutsamen Wahrheit. Das eigentliche Wesen des «Ich» ist von allem Äußeren unabhängig; deshalb kann ihm sein Name auch von keinem Äußeren zugerufen werden. Jene religiösen Bekenntnisse, welche mit Bewusstsein ihren Zusammenhang mit der übersinnlichen Anschauung aufrechterhalten haben, nennen daher die Bezeichnung «Ich» den «unaussprechlichen Namen Gottes». Denn gerade auf das Angedeutete wird gewiesen, wenn dieser Ausdruck gebraucht wird. Kein Äußeres hat Zugang zu jenem Teile der menschlichen Seele, der hiermit ins Auge gefasst ist. Hier ist das «verborgene Heiligtum» der Seele. Nur ein Wesen kann da Einlass gewinnen, mit dem die Seele gleicher Art ist. «Der Gott, der im Menschen wohnt, spricht, wenn die Seele sich als Ich erkennt.» Wie die Empfindungsseele und die Verstandesseele in der äußeren Welt leben, so taucht ein drittes Glied der Seele in das Göttliche ein, wenn diese zur Wahrnehmung ihrer eigenen Wesenheit gelangt.
Leicht kann demgegenüber das Missverständnis entstehen, als ob solche Anschauungen das Ich mit Gott für Eins erklärten. Aber sie sagen durchaus nicht, dass das Ich Gott sei, sondern nur, dass es mit dem Göttlichen von einerlei Art und Wesenheit ist. Behauptet denn jemand, der Tropfen Wasser, der dem Meere entnommen ist, sei das Meer, wenn er sagt: der Tropfen sei derselben Wesenheit oder Substanz wie das Meer? Will man durchaus einen Vergleich gebrauchen, so kann man sagen: Wie der Tropfen sich zu dem Meere verhält, so verhält sich das «Ich» zum Göttlichen. Der Mensch kann in sich ein Göttliches finden, weil sein ureigenstes Wesen dem Göttlichen entnommen ist. So also erlangt der Mensch durch dieses sein drittes Seelenglied, ein inneres Wissen von sich selbst, wie er durch den Astralleib ein Wissen von der Außenwelt erhält. Deshalb kann die Geheimwissenschaft dieses dritte Seelenglied auch die Bewusstseinsseele nennen.
Den zweiten Teil der Dokumentation: »Christus, der Sohn Gottes« können Sie hier herunterladen.
Anmerkungen:
[1] Der Beitrag erschien am 21.05.2017 in der online-Zeitschrift: Ein Nachrichtenblatt PLUS. Initiative Entwicklungsrichtung Anthroposophie.
[2] Linde, Frank: Auferstehung, drei Bände, herausgegeben von der Ernst-Michael-Kranich-Stiftung, Edition Kunstschrift, Residenzverlag Salzburg 2015
[3] Als viertes Thema wurde ergänzend nach der Entwicklung des Phantoms nach dem Tod gefragt und ob das Bewusstsein des Menschen nach dem Tod an das Phantom gebunden sei.
[4] Entsprechendes Arbeitsmaterial zu: Logos, Vater, Heiliger Geist und zur Trinität ist in Arbeit.
[5] GA 13, S. 256-262. Die Darstellung der Erdenentwicklung beginnt mit ihrem ersten Absatz auf Seite 218.
Der Zusammenhang des Kommentars mit den kommentierten Texten ist weiterhin nicht erkennbar.
Der Jahwe-Name wird in GA 13 nicht verwendet. In Zitat 9 oben ist die Rede von “das Wesen … vom Monde aus“. Der bevorzugte Ausdruck ist Erden-Mondwesen, Wesen des Erdenmondes oder Erdmondenwesen.
Auf was bezieht sich Ihr Kommentar? Der Jahwe-Name kommt in meinem Beitrag gar nicht vor.
Ja genau, der GA 13-Kontext von Mondwesen (Luzifer, Zitat 3) vs. Erdmondenwesen (Jahwe, Zitat 9) ist im Kommentar verschwunden.