Ein offener Brief an die Ministerpräsidenten Dänemarks und Norwegens

Zuletzt aktualisiert am 19. April 2020.

Im März 2019 schrieb der emeritierte Professor für Geowissenschaften an der Universität Kopenhagen, Johannes Krüger, einen offenen Brief an Lars Løkke Rasmussen, den Ministerpräsidenten Dänemarks. Kurz darauf wurde der Brief, unterzeichnet von 20 weiteren Wissenschaftlern, auch an die norwegische Ministerpräsidentin, Erna Solberg, gesandt.

Der Brief ist lesenswert. Er fasst eine Reihe von Einwänden gegen die vom »Weltklimarat« vertretene Mainstream-Interpretation der Klimaforschung zusammen, auf deren Grundlage derzeit zahlreiche Regierungen in Europa weitreichende Entscheidungen treffen, die weder rational noch hinreichend wissenschaftlich begründet sind. Der Brief wird hier in deutscher Übersetzung dokumentiert.

An den Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen

Die Medien sind voll von Berichten über das Versagen des Gesundheitssystems, den Missbrauch von Sozialetats und ähnliche Themen. Häufig werden solche Missbräuche von Journalisten aufgedeckt, die entschlossen sind, die richtigen Fragen zu stellen. Kürzlich erhielten drei Journalisten den Cavling-Preis, weil sie die Verstrickung der größten dänischen Bank (Danske Bank) in einen umfangreichen Geldwäscheskandal aufgedeckt haben.

Wenn es aber um den Klimawandel oder die globale Erwärmung geht, dann weigern sich die Medien auf einmal, solche Standards anzuwenden. Sie stützen sich nahezu ausschließlich auf sogenannte Klimaexperten, die behaupten, die gesamte Wissenschaftlergemeinschaft zu vertreten. Es gibt viele Beispiele für extreme Verlautbarungen über den Klimawandel, die von den Medien unkritisch weiterverbreitet werden oder dafür, dass Journalisten die Medien als Plattform für Klimakampagnen oder -aktivismus missbrauchen […] Die Aufmerksamkeit der Medien konzentriert sich nahezu ausschließlich auf jene, die die Behauptungen des »Weltklimarates« (IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change) unterstützen.

Die Frage nach den Ursachen des heutigen Klimawandels und seinen vielfältigen Implikationen ist viel umstrittener, als uns der Weltklimarat und die Nachrichtenmedien, die ihm folgen, glauben machen wollen. Unter anderem deswegen, weil die wissenschaftlichen Messungen und Beobachtungen von den Ergebnissen unausgereifter computergenerierter Klimamodelle erheblich abweichen. Aber Politiker sind nicht imstande, diese Information zu verstehen und auf ihrer Grundlage rationale Entscheidungen zu treffen, weil sie relevante Erkenntnisse ignorieren. Das liegt darin begründet, dass sowohl die Politik als auch die Medien in erheblichem Ausmaß von Gruppendenken und Selbstzensur bestimmt werden.

Als mir ein Neuntklässler von seinem Vorhaben erzählte, einen Aufsatz über die beunruhigende Einschränkung der Redefreiheit in der Klimadebatte zu schreiben (während all seine Mitschüler sich mit den »schädlichen« Einflüssen des CO2 befassten), war ich schockiert. Der begabte Schüler führte ein Gespräch mit einem der Wortführer des dänischen Parlaments über globale Erwärmung und war entsetzt darüber, dass der betreffende Politiker den CO2-Ausstoß als etwas schlechthin Böses darstellte.

Deswegen wende ich mich an Sie und andere ausgewählte Politiker, in der Hoffnung, dass sie ein bisschen Zeit aufwenden, um das Folgende zu lesen. Ich bin überzeugt davon, dass es nützliche Denkanstöße enthält. Wir stehen vor einer Parlamentswahl, bei der die Klimafrage auf der Tagesordnung steht, die einer gründlichen Überprüfung bedarf. Die fehlende Bereitschaft der Medien und Politiker, sich mit den Ergebnissen internationaler Forschung auseinanderzusetzen, die mit der Botschaft des Weltklimarats nicht übereinstimmen, wird sicherlich durch die ständige Wiederholung der substanzlosen Behauptung verstärkt, 97% der Klimawissenschaftler stimmten darin überein, die globale Erwärmung sei zum größten Teil vom Menschen verursacht und werde katastrophale Folgen für den Planeten haben, wenn wir nicht umgehend handeln.

Die Behauptung einer 97%igen Übereinstimmung wurde von den Medien verkündet, als wäre die gesamte globale Erwärmung tatsächlich vom Menschen verursacht. Die Zahl geht unter anderem auf einen Artikel von J. Cook et al. (2013) zurück (»Quantifying the consensus on anthropogenic global warming in the scientific literature«), in dem die Autoren 11.944 Zusammenfassungen (abstracts) von Artikeln über den Klimawandel und die globale Erwärmung in vier Kategorien unterteilt haben. 7.930 dieser Artikel nahmen zur »menschengemachten globalen Erwärmung« überhaupt nicht Stellung und wurden von vorneherein ausgesondert, 3.896 stimmten der These zu, während 118 weitere sie zurückwiesen oder Zweifel daran äußerten. Vor diesem Hintergrund schlossen Cook et al., 97% der Klimawissenschaftler würden die Hypothese von der menschengemachten globalen Erwärmung befürworten.

Diese Geschichte, die eigentlich keine Beachtung in einer ernsthaften Klimadebatte verdiente, steht im Mittelpunkt der Veröffentlichung B. Shollenbergers »The Climate Wars – how the consensus is enforced« (»Die Klimakriege – wie der Konsens durchgesetzt wird«) und einer weiteren von A. Montford mit dem Titel »Fraud, bias and public relations – the 97% consensus and its critics« (»Betrug, Voreingenommenheit und Öffentlichkeitsarbeit – der 97%-Konsens und seine Kritiker«). Cooks Artikel ist irreführend. Einerseits, weil es inakzeptabel ist, 7.930 relevante Untersuchungen zum Klima schlicht auszusondern, zum andern, weil Cooks Daten – die anfänglich einer Überprüfung entzogen wurden, mit der Begründung, der Rechner sei kaputt gegangen– schließlich zeigten, dass am Ende lediglich 41 Artikel die These einer menschengemachten globalen Erwärmung bedingungslos unterstützten. Denn es stellte sich heraus, dass 3.896 Artikel, die die »menschengemachte globale Erwärmung« scheinbar bejahten, auch jene Wissenschaftler einschlossen, die lediglich von einem menschlichen Beitrag zwischen 20 und 30 % ausgingen – und, was noch schlimmer ist – sogar sogenannte Skeptiker, die annahmen, der Anteil des Menschen betrage lediglich einige Prozent. Schließlich machte ein Sicherheitsleck auf einer Webseite deutlich, dass Cooks Artikel ursprünglich darauf abzielte, unkritische Journalisten als Sprachrohre zu missbrauchen – was ihm auch gelang. Der Artikel ist zweifellos manipulativ. Er gibt einen Maulwurfshügel als Berg aus.

Der 97%-Konsens geistert immer noch herum und wird nicht nur benutzt, um Skeptiker zum Schweigen zu bringen und jede ernsthafte Diskussion über das Klima zu unterbinden, sondern auch dazu, ein wissenschaftliches Alibi für politische Entscheidungen zu schaffen. Der frühere norwegische Ministerpräsident Gro Harlem Brundtland erklärte: »In der Klimafrage ist Zweifel unmoralisch«. Aber Zweifel ist das Wesensmerkmal von Wissenschaft, während die Ablehnung von Zweifel Pseudowissenschaft ist und die Redefreiheit und das Funktionieren der Demokratie gefährdet.

Viele betrachten den »Weltklimarat« als das Orakel des Klimawandels. Aber der IPCC ist eine politische Organisation, dessen Mitglieder von Politikern ernannt werden und den Auftrag haben, Politiker in Fragen der »Klimapolitik« im Zusammenhang mit menschlichen CO2-Emmissionen zu beraten. Rupert Darwall hat die Geschichte des IPCC untersucht. Sein Fazit: der Weltklimarat ist eine Organisation, dessen Arbeit von niemandem kritisch überprüft wird, außer von ihm selbst.

Politiker üben Kontrolle über seine wissenschaftlichen Berichte aus, die nicht nur die Grundlage politischer Entscheidungen sein sollen, sondern gleichzeitig ein Alibi für diese Entscheidungen abgeben. Sie diktieren die Schlussfolgerungen der »Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger«, die sich an Politiker und Nachrichtenmedien richtet. Die Wissenschaftler, die den IPCC-Prozess dominieren, verhalten sich daher wie Politiker und nicht wie unabhängige Wissenschaftler, und sie sind sich der Tatsache sehr wohl bewusst, dass es ernste Probleme mit ihren Daten und Schlussfolgerungen gibt.

Das hat Chris Landsea in einem offenen Brief zugestanden, als er sich aus Protest gegen den Umgang des IPCC mit dem Thema Sturmaktivität, das »auf vorgefertigten Agenden beruht und wissenschaftlich unzuverlässig ist«, von seiner Hauptautorschaft im IPCC zurückzog. Und das zeigte sich auch an den durchgesickerten E-Mails des sogenannten Climategate im Jahr 2009, einem Skandal, der anschließend geschickt unter den Teppich gekehrt wurde.

So vermischen sich Politik, Wissenschaft und Sonderinteressen zu einem gefährlichen Cocktail, der zu weit verbreitetem Gruppendenken und Selbstzensur geführt hat. 154 Regierungen unterzeichneten 1992 die Erklärung von Rio, in der auf sehr fadenscheiniger wissenschaftlicher Grundlage festgestellt wurde, dass die menschlichen CO2-Emissionen die Ursache der globalen Erwärmung seien. Sie ist der Ursprung einer klimapolitischen Agenda und etwas wovon man bisher noch nie gehört hatte: einem bereits im voraus festgelegten Ergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen. Seitdem hat das IPCC zur zunehmenden Politisierung einer wissenschaftlichen Disziplin beigetragen. Die gesamte klima- und energiepolitische Agenda basiert auf der Ansicht, dass CO2 der Schuldige ist. Die Überprüfung dessen, was geschehen ist, ist daher eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, wenn man die aufgeklärte Demokratie stärken will.

Im Folgenden werden einige konkrete Beispiele für tatsächliche Beobachtungen und robuste Forschungsergebnisse vorgelegt, die dem IPCC unbequem sind und von denen Politiker und Öffentlichkeit daher nichts wissen. Es handelt sich nicht um einen Überblick über emotional aufgeladene Briefe, Beiträge zur hitzigen Debatte, die Auswirkungen des Klimaalarmismus auf Kinder, Enkel oder die hoffnungslose Zukunft unseres Planeten. Ich konzentriere mich stattdessen auf Beobachtungen und Fakten.

»Hot spot« – menschlicher Fingerabdruck bei der globalen Erwärmung!

Im IPCC-Bericht von 2007 wird argumentiert, steigende Emissionen von Treibhausgasen seien die Ursache der globalen Erwärmung und die Modelle zeigten, dass sich die Erwärmung in einem »Hot Spot«, einem ausgedehnten Gebiet in einer Höhe von 8–12 km über dem Äquator manifestiere. Es wird angenommen, dass sich aufgrund der erhöhten CO2-Konzentration in der Atmosphäre das Gleichgewicht zwischen kurzwelliger Sonnenstrahlung und langwelliger abgehender Strahlung von der Erde auf eine höhere Ebene in der Atmosphäre in eine kältere Schicht bewegen wird. Diese Schicht wird anschließend aufgewärmt, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Den Modellen zufolge sollte sich die Atmosphäre über dem Äquator fast doppelt so schnell erhitzen, als die darunter liegende Erdoberfläche, was zur Entwicklung eines »Hot Spots« in der oberen Troposphäre führen werde. Wie in Abbildung 1 dargestellt, entspricht die vorhergesagte Erwärmung jedoch nicht der Realität. Daten von Ballons seit 1958 und Satelliten seit 1979 zeigen in höheren Lagen deutlich weniger Temperaturanstieg als am Boden. Was laut IPCC ein klares Signal für die alarmierende Wirkung der anthropogenen CO2-Emission sein sollte, zeigt sich also nicht.

Abbildung 1. Ein entscheidender Punkt der CO2-Hypothese geht davon aus, dass die Atmosphäre in 8-12 km über den Tropen etwa doppelt so schnell erhitzt wird, wie die darunter liegende Bodenoberfläche und dass dadurch ein »Hotspot« entsteht. Aber wie die Abbildung zeigt, besteht eine beträchtliche Kluft zwischen dem Ergebnis der Klimamodelle des IPCC und der Realität. Quelle: Douglas et al. International Journal of Climatology 2008. Grafik: O. Humlum.

Fehler und Unsicherheiten in den Klimamodellen des IPCC

Die Klimamodelle des IPCC-Projekts sagen drastische globale Temperaturanstiege, einen Anstieg des Meeresspiegels und andere schädliche Auswirkungen in den nächsten 100 Jahren aufgrund menschlicher CO2-Emissionen voraus. Der IPCC unterstellt, der gesamte Temperaturanstieg nach 1970 sei auf einen erhöhten Treibhauseffekt zurückzuführen, ohne den die Temperatur gesunken wäre. Aber es ist Pseudowissenschaft, wenn er behauptet, die Klimamodelle seien zutreffend, da sie wesentliche Aspekte des komplexen Klimasystems nicht berücksichtigen und daher noch nie mit den beobachteten Temperaturen übereinstimmten. Daher nehmen auch viele Forscher weiterhin an, natürliche Klimaschwankungen seien die treibenden Kräfte hinter dem globalen Klimawandel.

Um ein Klimamodell als Grundlage für politische Entscheidungen nutzen zu können, muss man sicherstellen, dass es alle wesentlichen Determinanten des komplexen Klimasystems einschließt. Wissenschaftler auf der ganzen Welt können eine lange Liste physikalischer und chemischer Prozesse benennen, die nicht vollständig verstanden und daher entweder in den Klimamodellen weggelassen oder unzureichend dargestellt werden. Daher stimmen sie auch nicht mit den beobachteten Daten überein. Dies gilt beispielsweise für die Wolkenbildung, die sich in einer räumlichen Skala bewegt, die viel zu klein ist, als dass selbst Super-Computer sie verarbeiten könnten. Es gilt auch für viele natürliche Schwankungen des Klimasystems auf einer langen Zeitskala und Probleme, die ein so wichtiges Klimaelement wie die Strahlungsbilanz der Erde betreffen.

Ungewissheit herrscht auch hinsichtlich der Bedeutung der Aerosolkonzentration der Atmosphäre. Diese Staubkörner können die Albedo der Sonnenstrahlung erhöhen und die Erde abkühlen lassen. Aerosole können aber auch Wärme von Sonnenstrahlen absorbieren und so die Bildung von Wolken verhindern. Viele dieser Prozesse sind nicht ausreichend quantifiziert und gehören daher zu einigen der größten Herausforderungen für Klimamodellierer. Die Modellierer selbst sind sich natürlich der Grenzen ihrer Modelle bewusst, aber politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit nicht.

Abbildung 2. Sowohl James Hansens Modell als auch das Modell im 3. IPCC-Bericht aus dem Jahr 2001 weichen von Beobachtungen ab, die durch die grüne Kurve dargestellt werden. Sie zeigt die Entwicklung der jährlichen globalen Temperatur 1980-2014 als gleitenden Durchschnitt der monatlichen Durchschnittswerte aus den drei am häufigsten verwendeten Datensätzen. Bis etwa 2002 steigt die globale Temperatur allmählich an, danach hört der Anstieg auf.

Quelle: University of Alabama at Huntsville, USA (UAH), Remote Sensing System, USA (RSS) und Hadley Center for Climate Prediction and Research an der University of East Anglia es Climate Research Unit, UK (HadCRUT).

Abbildung 3. Vergleich zwischen Beobachtungen von Ballons und Satelliten und der durchschnittlichen Temperaturabweichung von 102 Klimamodellen von der Temperatur von 1979 bei 5–6 km über den Tropen für den Zeitraum 1979-2016. Die Abbildung wurde vom Atmosphärenforscher John Christy während einer Senatsanhörung im Repräsentantenhaus der USA präsentiert. Quelle: J.R. Christy 2017: Assumptions, policy implications, and the scientific method (Annahmen, politische Implikationen und die wissenschaftliche Methode), Climate Science.

Daher war, wie in Abbildung 2 dargestellt, keines der Klimamodelle des IPCC in der Lage, die tatsächlichen globalen Temperaturen vorauszusagen. Eine weitere Voraussage, die ebenfalls danebenging, ist in Abbildung 3 dargestellt. Sie zeigt die vereinfachte Version einer Grafik, die der US-Atmosphärenforscher J. Christy während einer Senatsanhörung im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten am 29. März 2017 präsentierte und die die Gültigkeit der Klimamodelle des IPCC in Frage stellt. Sie zeigt eine zunehmende Divergenz zwischen Modellen und Beobachtungen. Keines der Klimamodelle des IPCC hat die »Erwärmungspause« seit dem Jahr 2000 vorausgesagt.

Zaubertricks mit Klimadaten

Im Jahr 2014 brach das NCDC (National Climate Data Center – Nationales Klimadatenzentrum) seinen Rekord bei der Irreführung der Öffentlichkeit. Es geht um die Temperatur in den USA im Zeitraum 1895-2014. In Abbildung 4, links, wird die Durchschnittstemperatur auf der Grundlage der ursprünglichen Temperaturdaten angezeigt. Der Zugriff auf die ursprünglichen Daten ist oft ein Problem, entweder weil sie gelöscht wurden, angeblich aus Platzmangel, oder weil der Computer, der für die Datenverarbeitung verwendet wurde, abgestürzt ist. Die Grafik zeigt, dass es in den USA in den letzten 90 Jahren keinen Temperaturanstieg gegeben hat. Der Temperaturanstieg, den wir in den 1980er und 1990er Jahren erlebt haben, ähnelt dem der 1930er und 1940er Jahre. Abbildung 4, rechts, zeigt die gleiche Temperaturreihe, die jedoch vom NCDC angepasst wurde. Diese Kurve der jährlichen Durchschnittstemperatur in den Vereinigten Staaten hat das NCDC veröffentlicht. Die Temperaturen vor 2003 wurden nach unten korrigiert, während die Temperaturen nach 2003 nach oben korrigiert wurden, um sie mit der klimapolitischen Agenda in Einklang zu bringen. Fazit: Klimadaten sind Ergebnisse von Zaubertricks und werden grob manipuliert.

Abbildung 4. Die linke Kurve zeigt die Jahresdurchschnittstemperatur für die USA im Zeitraum 1895–2014, basierend auf den Originaldaten. Quelle: National Climatic Data Center (NCDC). Die Kurve auf der rechten Seite zeigt die angepasste Jahresdurchschnittstemperatur für die Vereinigten Staaten. Die Temperaturen vor 2003 wurden nach unten korrigiert, während die der Jahre nach 2003 nach oben korrigiert wurden. Quelle: National Climatic Data Center.

Auch die globalen Temperaturen wurden manipuliert. Die offizielle Kurve der globalen Temperatur, die von der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) für den Zeitraum 1900-1999 entwickelt wurde und die der IPCC in seinen Berichten vorgestellt hat, wurde umfassend angepasst, um einen viel höheren Temperaturanstieg zu belegen, als die ursprünglichen Temperaturdaten hergeben. Wie Abbildung 5 zeigt, trägt die Anpassung bis zu 0,3℃ zur postulierten globalen Erwärmung von 0,7–0,8℃ im 20. Jahrhundert bei. Die Schlussfolgerung ist daher, dass die globale Temperatur zwischen 0,4 und 0,7℃ gestiegen ist, wobei die erste Zahl auf originären Temperaturreihen und die letzte auf angepassten und manipulierten Daten basiert. Keiner dieser Werte ist in irgendeiner Weise alarmierend.

Am Sonntag, dem 5. Februar 2017, wurde die Welt Zeuge einer Fortsetzung des Climategate-Skandals. Es stellte sich nämlich heraus, dass ein umwälzender Artikel in der angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift Science auf fehlerhaften Daten beruhte und durch den Veröffentlichungsprozess gejagt worden war, um die internationale Klimadiplomatie zu beeinflussen. Der Hauptautor des Artikels war Thomas Karl, damals einer der leitenden Forscher der NOAA, der weltweit führenden Organisation für das Sammeln von Klimadaten. Im Artikel wurde behauptet, der Stillstand der Erderwärmung (»Hiatus«) seit 1998 sei nicht existent und die Temperatur sei schneller gestiegen, als die Forscher erwartet hätten. Die Nachricht ging nicht nur um die Welt, sondern leitete auch Wasser auf die IPCC-Mühlen, denn in seinem fünften Hauptbericht von 2013 hatte der IPCC den andauernden Stillstand der globalen Erwärmung noch anerkannt. Im folgenden Jahr (2014) wurde dieser Stillstand sowohl von der NASA als auch von der NOAA bestätigt, jedoch ohne eine plausible Erklärung dafür zu liefern.

Abbildung 5. Die Kurve zeigt das Ausmaß der Anpassungen der globalen Temperatur durch die NOAA für den Zeitraum 1900-1999. Die angepasste Datenreihe wurde von der ursprünglichen Temperaturmessreihe subtrahiert. Man beachte, dass die Anpassung einen künstlichen Beitrag von 0,3℃ zum Temperaturanstieg in den späten 1900er Jahren bewirkt. Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA.

Der angebliche Temperaturanstieg in Thomas Karls Artikel, der den Stillstand der Erwärmung leugnete, beruhte auf Temperaturdaten von 3000 ARGO-Bojen in den Ozeanen. Diese wurden jedoch nach oben angepasst, um sie den länger laufenden, aber weniger zuverlässigen Temperaturaufzeichnungen aus Motoransaugkanälen in Überseesschiffen anzugleichen. Darüber hinaus hatte Karl die NOAA-eigenen Regeln für Qualitätskontrolle und Veröffentlichung ignoriert. Dies wurde vom NOAA-Management zugestanden, wie der ehemalige Klimawissenschaftler der NOAA, John Bates, erklärte. Er enthüllte die Geschichte hinter dem Artikel in The Daily Mail. Für andere Forscher war es unmöglich, die Arbeit von Karl zu überprüfen, da die betreffenden Daten nicht archiviert worden waren. Aber der Schaden war angerichtet. Der Artikel bot ein perfektes wissenschaftliches Alibi für weitreichende politische Entscheidungen.

Wurde der heiße und trockene Sommer 2018 in Dänemark durch die globale Erwärmung verursacht?

Viele Erklärungsversuche dieses Phänomens wurden veröffentlicht. Der extreme Sommer 2018 wird sicherlich als eine der wärmsten und trockensten Zeiten in Erinnerung bleiben. Nicht nur Dänemark, sondern auch große Teile Europas waren betroffen. Es ist verständlich, dass die Hitze und Dürre, die der Landwirtschaft schwere Schäden zufügten, als Folge der globalen Erwärmung wahrgenommen wurden. Die Medien berichteten darüber, und mächtige Interessengruppen nutzten die Lage, um erneut für den »Kampf gegen den Klimawandel« zu werben. Die Medien haben Kinder und Jugendliche verängstigt, die auf den Straßen der europäischen Großstädte demonstriert haben – und sie haben weiter Öl ins Feuer gegossen. Es ist tragisch, die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg im Fernsehen zu sehen. Auch die Vereinigten Staaten und Zentralasien erlebten einen heißen Sommer. Aber gleichzeitig war es – wie in Abbildung 6 dargestellt – in Ostkanada und Grönland ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit. Hier, wie auch in Ostasien, wurden Kälterekorde gebrochen.

Aber der extrem trockene und heiße Sommer lässt sich durch das atmosphärische Phänomen des polaren Jetstreams erklären, der zuweilen stark mäandriert, was zu einer Umverteilung von Wärme und Kälte führt und zur Erzeugung regionaler Wärme- und Kälterekorde beiträgt. Tatsache ist, dass die globale Durchschnittstemperatur für den Zeitraum Juni bis Juli leicht unter dem Durchschnitt des vorangegangenen Jahrzehnts lag – eine Tatsache, die von den Medien und sogenannten Klimaexperten leicht ignoriert wird. Das Mäandrieren des polaren Jetstreams ist nicht neu. Aus der Vergangenheit sind Perioden von 20 bis 30 Jahren mit häufigeren Schwankungen im polaren Jetstream mit dominanten Nord-Süd-Winden, unterbrochen durch Perioden ähnlicher Länge mit weniger Schwankungen und häufigeren West-Ost-Winden bekannt.

Das extreme Wetter im Sommer 2018 in Dänemark war nicht durch die globale Erwärmung verursacht, sondern sollte uns daran erinnern, dass wir in einem lokalen oder regionalen Klima leben – nicht in einem globalen Klima. Rückblickend zeigen Zahlen des DMI (Dänisches Meteorologisches Institut) – wie in Abbildung 7 dargestellt – dass die Temperatur in Dänemark in den letzten Jahrzehnten nicht gestiegen ist, aber die Öffentlichkeit ist sich dessen nicht bewusst.

Abbildung 6. Der Gürtel entlang des Jetstreams, wo es im Juni 2018 niedrigere oder höhere Temperaturen im Vergleich zur Durchschnittstemperatur für den betreffenden Monat in den letzten 10 Jahren gab. Datenquelle: Goddard Institute for Space Studies (GISS).

Abbildung 7. Die Balken zeigen die monatliche Temperaturabweichung vom neuesten offiziellen Klimastandard 1961-1990 (mittlere Temperatur 7,7℃) in Dänemark für den Zeitraum 2000-2017. Die Kurve zeigt den schwankenden Mittelwert. Wie es weltweit der Fall ist, hat die Temperatur in Dänemark in den letzten Jahrzehnten nicht zugenommen. Datenquelle: DMI.

Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas

Der IPCC legt nahe, CO2 sei das dominierende Treibhausgas, aber das Treibhausgaskonzept des IPCC ist eine irreführende Vereinfachung. In seinen Berichten lässt der IPCC entscheidende Aspekte des Treibhauseffekts aus, die ansonsten die sehr begrenzten Auswirkungen des CO2-Treibhausgases auf das Klima belegen würden. Die Bedeutung von CO2 als Treibhausgas wird stark übertrieben, denn Wasserdampf ist in der Tat das dominierende Treibhausgas. Doch im Gegensatz zu CO2 erhöht Wasserdampf die Wolkenbildung und damit die Abkühlung.

Kurz gesagt, und ohne zu technisch zu sein, lautet die Erklärung wie folgt. Wenn die Sonne die Erdoberfläche erwärmt, wird ein Großteil der Wärme zur Verdunstung von Wasser absorbiert, das mehr als 70 % der Erdoberfläche ausmacht. Wie CO2 ist der unsichtbare Wasserdampf ein Treibhausgas, weil er in der Lage ist, die infrarote, langwellige Rückstrahlung der Erde aufzunehmen. Während CO2 und ebenso Methan die langwellige Strahlung nur in einem sehr schmalen Band des Wellenspektrums absorbieren können, kann Wasserdampf – wie in Abbildung 8 dargestellt – die Rückstrahlung fast des gesamten Spektrums des Infrarotlichts absorbieren, auch jene Teile des Wellenspektrums, das durch CO2 und Methan abgedeckt wird. Daher ist Wasserdampf auch in der Lage, den größten Teil der Infrarot-Rückstrahlung von der Erdoberfläche aufzunehmen, bevor er die höher liegenden Infrarot-aktiven CO2-Moleküle erreicht, ebenso wie die von CO2 zurück zur Erde gesandten Strahlen. Diese Prozesse tragen dazu bei, die Auswirkungen des seit den 1970er Jahren aufgetretenen Anstiegs des atmosphärischen CO2 zu verringern.

Die aktuelle CO2-Konzentration liegt bei weit über 400 ppm, während die durchschnittliche Wasserdampfkonzentration auf etwa 4000 ppm geschätzt wird. Sowohl aufgrund seiner molekularen Eigenschaften als auch seiner großen Mengen in der Atmosphäre ist Wasserdampf das dominierende Treibhausgas. Laut DMI trägt er am stärksten zum Treibhauseffekt bei, da im Durchschnitt etwa 60 % der gesamten Strahlungsbelastung durch Treibhausgase aus Wasserdampf stammt. Zum Vergleich: Bei CO2 sind es fast 30 %.

Abbildung 8. Oben links wird das Wellenlängenspektrum der Sonnenstrahlung gezeigt, durch das Strahlung die Erde erreichen kann. Unten rechts befindet sich das Spektrum der Wärmestrahlung von der Erde, wenn die Bodenoberflächentemperatur um ihren Mittelwert von 15℃ liegt. In den Tropen, wo die Oberfläche wärmer ist, wird der Strahlungsbereich nach links verschoben (kürzere Wellenlänge). In den polaren Gebieten wird er nach rechts verschoben. Oben rechts in der Abbildung wird der Wellenlängenbereich dargestellt, bei dem Strahlung von der Oberfläche durch die Atmosphäre in den Raum gelangen kann. Die schwarzen Balken in der Mitte der Abbildung zeigen die Bereiche des Wellenspektrums, in denen Wasserdampf, CO2 und Methan in der Lage sind, die langwellige Strahlung von der Erde aufzunehmen. Es ist klar, dass sowohl CO2 als auch Methan als Treibhausgase eine marginale Bedeutung haben, während Wasserdampf das vorherrschende Treibhausgas ist. Datenquelle: Atmosphärenphysiker Ole Henrik Ellestad 2017.

Wasserdampf ist das vorherrschende Treibhausgas, aber er überträgt die absorbierte Strahlung in Wärme, wodurch er aufsteigt. Laut Atmosphärenphysikern ist diese Konvektion ein zentrales, aber unterschätztes Element des Treibhausmechanismus. Tatsächlich ist die Konvektion zehnmal effektiver als Strahlung und dominiert den Energiefluss von der Erde in den Raum in den unteren Schichten der Atmosphäre vollständig. Wenn die Temperatur durch die Troposphäre sinkt, die die untere Schicht der Atmosphäre bildet, wird der Wasserdampf abgekühlt und nach und nach zu Wolken kondensiert. Wolken machen 65 +/- 3 % der Planetenoberfläche aus und reflektieren ca. 20 % der eingehenden Sonnenenergie, da Wolken eine weiße Oberfläche haben. Die globale Wolkendecke wirkt daher wie ein riesiger Sonnenschirm – wie eine Kühldecke, die verhindert, dass die Sonnenstrahlung die Erdoberfläche erreicht und hat somit einen entscheidenden Einfluss auf das Erdklima.

Durch die Analyse von Satellitenbildern, die vom International Satellite Cloud Climatology Project gesammelt wurden, haben Wissenschaftler die niedrige Wolkendecke seit 1983 kartiert und vermessen und das Ergebnis mit Änderungen der globalen Temperatur verglichen. Wie in Abbildung 9 dargestellt, wurde eine klare Verbindung zwischen der globalen Wolkendecke und der Temperatur nachgewiesen. Die gesamte globale Erwärmung am Ende des 20. Jahrhunderts erklärt sich durch eine Verringerung der globalen Wolkendecke um 3 %, und der Zusammenbruch der globalen Erwärmung in den letzten zwei Jahrzehnten fällt mit einer stabilen Wolkendecke zusammen.

Abbildung 9. Die Wechselwirkung zwischen Veränderungen der globalen Wolkendecke insgesamt und Veränderungen der globalen Oberflächentemperatur 1983-2010. Quelle: Had- CRUT (Temperatur). International Satellite Cloud Climatology Project.

Der IPCC berücksichtigt nicht die Auswirkungen so entscheidender thermodynamischer und hydrologischer Prozesse wie Konvektion und Wolkenbildung, da er einfach nicht in der Lage ist, sie zu berechnen und in Computersprache zu übersetzen. Und das ist ein Hauptgrund, warum Klimamodelle nicht mit den Beobachtungen des realen Klimas übereinstimmen. Der IPCC selbst erkennt an, dass er ein geringes Verständnis der Wolkenbildung und ihrer Auswirkung auf das globale Klima hat, aber die Öffentlichkeit ist sich dessen nicht bewusst.

Werden die anhaltenden CO2-Emissionen zu einer globalen Klimakatastrophe führen?

Ein Internationales Wissenschaftlerteam hat die Warnung ausgesprochen, die Welt stehe bereits vor einer globalen Klimakatastrophe, die aufgrund unkontrollierbarer Dominoeffekte im komplexen Klimasystem auf lange Sicht Treibhausbedingungen wie im Tertiär und in der Kreidezeit vor Millionen von Jahren schaffen werde. Und dies werde auch dann der Fall sein, wenn die CO2-Emissionen reduziert würden. Diese Warnung hat Politiker tief beeindruckt, nicht zuletzt den dänischen Energie- und Klimaminister Lars Christian Lilleholt, der internationales Handeln fordert. Aber gibt es wissenschaftliche Beweise, die eine solche Warnung rechtfertigen, oder handelt es sich nur um eine jener von Klimaalarmisten propagierten Geschichten, die Panik hervorrufen sollen?

Am 7. August 2018 konnte man in den Nachrichtensendungen einen sichtlich geschockten Energie- und Klimaminister hören und beobachten, nachdem er einen kürzlich veröffentlichten Klimabericht gelesen hatte. Der Bericht warf nicht nur Zweifel am 2-Grad-Ziel des Pariser Abkommens auf, sondern bot auch ein düsteres Bild der Zukunft des Planeten. »Wir wissen sehr wohl, dass wir eine sehr große Herausforderung vor uns haben, die sowohl nationale als auch nicht zuletzt internationale Maßnahmen fordert«, sagte der Minister.

Der Bericht, den der Minister als besorgniserregend bezeichnete, ist ein Artikel über »Bahnen des Erdsystems im Anthropozän«, den ein Team internationaler Wissenschaftler unter der Leitung des Klimatheologen Will Steffen in der prominenten Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht hat. Das Team hat das Risiko untersucht, dass selbstverstärkende klimatische Rückkopplungen – eine Art unkontrollierbarer Dominoeffekt – das Erdklima in Richtung einer kritischen Schwelle treiben können, die – wenn sie überschritten wird – dazu führen kann, dass die globale Temperatur außer Kontrolle gerät und die Erde in ein Treibhaus verwandelt. Es ist eine schockierende Lektüre. Aber der Artikel basiert auf den fehlerhaften Klimamodellen des IPCC, von denen die eigenen Berichte des IPCC zugestehen: »Wir sollten anerkennen, dass wir es in der Klimaforschung und -modellierung mit einem rückgekoppelten nichtlinearen chaotischen System zu tun haben und daher langfristige Vorhersagen künftiger Klimazustände nicht möglich sind.« Daher sollte der Artikel auch eher als Wissenschaftsfiktion betrachtet werden, durch die sich Minister nicht schockieren lassen dürften.

Jedenfalls könnte es Skepsis aufkommen lassen, wenn die Antwort auf die Frage eines Fernsehjournalisten an einen der Mitautoren dieses Artikels auf einem Mini-Klimasymposium an der Universität Kopenhagen im März 2009 vor der COP-15, ob CO2 wirklich der Hauptschuldige sei, lautete: »Alle eingeladenen Wissenschaftler sind sich einig.«

Bisher konnte der IPCC nicht nachweisen, dass atmosphärisches CO2 die globale Temperatur steuert, weder auf lange Sicht noch auf kurze Sicht. Eiskerndaten hingegen zeigen, dass CO2 der Temperatur nachfolgt, und neue Untersuchungen zeigen, dass dies auch heute der Fall ist. Es ist die Temperatur, die CO2 steuert und nicht umgekehrt. Denn eine warme Atmosphäre kann mehr CO2 aufnehmen, das die Ozeane ausströmen. Darüber hinaus nimmt die Wirkung von CO2 als Treibhausgas logarithmisch mit erhöhter CO2-Konzentration ab. Der Effekt flacht einfach ab. Wie Abbildung 10 zeigt, ist die klimatische Wirkung einer erhöhten CO2-Emission so marginal, dass der Anteil des Menschen nicht nachgewiesen werden kann. Daher sollte CO2 nicht als Bedrohung betrachtet werden, sondern als Lebenselixier. Mehr CO2 führt zu einer grüneren Erde, die eine wachsende Bevölkerung ernähren kann – schon seit vielen Jahrzehnten nutzen Gärtner CO2 in Gewächshäusern, um die Produktion zu steigern.

Abbildung 10. Temperaturanstieg durch erhöhte CO2-Emissionen. Der Effekt ist bei geringen CO2-Konzentrationen am größten, während er bei Konzentrationen von etwa 400 ppm oder höher marginal ist. Wird der atmosphärische CO2-Gehalt massiv auf 140 ppm reduziert, hört dagegen das gesamte Pflanzenwachstum auf der Erde auf. Quelle: Atmosphärenphysiker Ole Henrik Ellestad 2017 – basierend auf dem Lambert & Beers Law.

Bei einem Treffen zum Thema Landwirtschaft und Ernährung vom 7. bis 8. November 2018 in Herning haben Sie aufgrund der Behauptung, Rinder seien ein Klimaproblem, die dänischen Landwirte aufgefordert: »Zeigen Sie, dass Sie sich auch um den Planeten, unsere Kinder und die Zukunft kümmern.« Aber die Landwirtschaft muss sich nicht der Klimahysterie anschließen – denn diese beruht nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, und es gibt auch keinerlei Beweise dafür, dass Veganismus Auswirkungen auf das Klima haben wird.

Schmilzt das Meereis in der Arktis in galoppierendem Tempo?

Meereis und Eisbären in der Arktis nehmen in der Klimadebatte eine ikonische Stellung ein. Glaubt man den Klimamodellen, wird das Meereis in der Arktis in naher Zukunft verschwinden, und in den Medien wird oft betont, dass dies eine Folge der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung sei. Es wird angenommen, das Schmelzen des Meereises sei ein selbstverstärkender Prozess, der nach den Aussagen von Klimaalarmisten einen kritischen Punkt erreichen wird, an dem es in galoppierendem Tempo dahinschmilzt – ein Prozess, der unumkehrbar sein soll. Aber stimmt das wirklich?

In den 1920er und 1930er Jahren, als es in der Arktis ebenfalls relativ warm war, gab es auch schon eine massive Schmelze des Meereises. Dennoch erholte sich das Meereis in den folgenden Jahrzehnten bis 1979, danach begann es wieder zu schwinden. Wie in Abbildung 11 zu sehen ist, hat sich die Meereisfläche in der Arktis in den letzten Jahrzehnten nicht signifikant verringert – und schon gar nicht in galoppierendem Tempo, wie behauptet wurde.

Obwohl die Meereisfläche geschrumpft ist, gibt es heute mehr Eisbären als vor 40 Jahren. Die Population wächst und beträgt jetzt 25- bis 30.000. Dieses Wachstum ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass das Schmelzen des Meereises im Sommer und Herbst größere Flächen mit offenem Wasser geschaffen hat, was die Lebensbedingungen der Eisbären verbessert. Das offene Wasser wirkt sich im Sommer positiv auf die gesamte Nahrungskette in arktischen Gewässern aus.

Wenn Meeresströmungen Nährstoffe aus der Beringsee und dem Atlantischen Ozean herbeitragen, trägt offenes Wasser zur Erhöhung der Photosynthese bei. Dann wächst die Menge an Plankton und damit die Menge an Kabeljau, der eine wichtige Nahrungsquelle für die Robben ist, die wiederum Nahrung für die Eisbären sind.

Den ganzen Sommer über bleiben die Robben im offenen Wasser. Die Robben gedeihen also, wenn das Eis früh aufbricht. Die Haupternährungsperiode der Eisbären dauert von Ende März bis wenige Monate danach. Es ist die Zeit des Jahres, in der die Robben und ihre Jungen auf dem Eis bleiben, wo sich sowohl die erwachsenen Eisbären als auch ihre Jungtiere ernähren. Der Eisbär gedeiht also, wenn es im Frühjahr genügend Eis und im Sommer und Herbst große Flächen mit offenem Wasser gibt.

Die Zahl der Eisbären kann stark schwanken, aber es besteht keine Gefahr des Aussterbens des Eisbären. Vor 7.000 Jahren war die Temperatur in der Arktis 2 bis 3 Grad wärmer als heute, und die Meereisfläche schrumpfte entsprechend. Dennoch überlebte der Eisbär. Seit Jahrhunderten hat sich der Eisbär an ein arktisches Klima mit großen natürlichen Temperatur- und Eisschwankungen angepasst. Der Eisbär ist also kein gefährdetes Tier. Die größte Bedrohung für die Eisbärenpopulation ist die unkontrollierte Jagd und zu viel und zu dickes Meereis.

Abbildung 11. Meereisverteilung im arktischen Sommer (September) und Winter (März) im Zeitraum 2000-2018. Wie aus der Abbildung hervorgeht, ist das Meereis in dieser Zeit nur wenig geschrumpft. Datenquelle: National Snow and Ice Data Center (NSIDC).

Künftiges Klima?

Wenn die Menge der Sonneneinstrahlung und Veränderungen in der Wolkendecke bisher die Hauptantriebskräfte für den Klimawandel waren, ist es sehr wahrscheinlich, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Wie in Abbildung 12 dargestellt, zeigen die IPCC-Modelle ein düsteres Bild der zukünftigen globalen Temperatur. Aber – wie wir gesehen haben – kann man den Voraussagen der IPCC-Klimamodelle zum zukünftigen Klima keinen Glauben schenken. Die statistisch-empirischen Klimamodelle, die auf Analysen natürlicher Schwankungen in der Vergangenheit beruhen, scheinen hingegen für Prognosen geeigneter zu sein. Sie prognostizieren einen leichten Rückgang der globalen Temperatur nach 2030 und bis 2050, danach wird die Temperatur in den folgenden 30 Jahren steigen, um sich dann gegenüber dem Jahr 2100 auf einem Niveau von etwa 0,1℃ über dem aktuellen globalen Temperaturniveau zu stabilisieren.

Abbildung 12. Die Veränderung der beobachteten globalen Temperatur (schwarz) im Verhältnis zum Mittelwert für den Zeitraum 1991-2000 (gestrichelte Linie) im Vergleich zu den alarmierenden Prognosen des IPCC (rot), einem statistisch-empirischen Modell, das auf der Grundlage natürlicher Temperaturschwankungen erstellt wurde (grün) und einem weiteren, das eine abgeschwächte Sonnenaktivität berücksichtigt (gelb). Quelle: J.-E. Solheim 2017.

Ein drittes Szenario in Abbildung 12 bezieht sich auf die Aktivität der Sonne. Der letzte Sonnenfleckenzyklus (Nr. 23), der im Dezember 2008 endete, war außergewöhnlich lang, nämlich 12,6 Jahre – er ist der längste seit der Kleinen Eiszeit, die vor etwas mehr als 100 Jahren endete. Der vorherige Sonnenfleckenzyklus war nur 9,7 Jahre lang. Die Forscher betrachten den langen Sonnenzyklus als Hinweis darauf, dass die Sonne viel schwächer geworden ist. Wir müssen zurück ins Jahr 1850 gehen, um einen Sonnenflecken-Zyklus zu finden, bei dem es so viele Tage ohne Sonnenflecken gegeben hat. Das Verhalten der Sonne ist daher im Moment ungewöhnlich. Die Sonnenaktivität nimmt schneller ab, als zu irgendeinem Zeitpunkt seit der Kleinen Eiszeit. Wie erwartet, gipfelte der aktuelle Sonnenflecken-Zyklus 2013 in einem Minimum, das deutlich unter dem vorherigen im März 2000 lag. Daher kann man befürchten, dass die Sonne in ein sehr tiefes Minimum eintritt, ähnlich dem Maunder-Minimum in der Zeit von 1645–1715 oder dem sogenannten Dalton-Minimum 1790–1820 während der Kleinen Eiszeit. Ein 210-Jahres-Zyklus ist bei der Aktivität der Sonne bekannt. Sie ist in den Datenreihen des GISP2-Eiskerns aus dem Inlandeis in Grönland nachweisbar.

Reduzierte Sonnenfleckenaktivität und ein längerer Sonnenfleckenzyklus sind die Vorboten eines kälteren Klimas innerhalb weniger Jahre – und einige Wissenschaftler glauben sogar, dass wir auf eine neue Kleine Eiszeit zusteuern könnten, die bereits Mitte dieses Jahrhunderts beginnen könnte. Die Ablösung der gegenwärtigen warmen Periode durch eine kühlere Periode und im schlimmsten Fall eine neue Kleine Eiszeit wird schwerwiegende Folgen für die Gesellschaft, die Landwirtschaft, die Fischerei und nicht zuletzt für den Energieverbrauch haben. Doch wie der IPCC selbst in seinem Bericht aus dem Jahr 2001 schreibt: »Wir sollten anerkennen, dass wir es in der Klimaforschung und -modellierung mit einem rückgekoppelten nichtlinearen chaotischen System zu tun haben und daher langfristige Vorhersagen künftiger Klimazustände nicht möglich sind.«

Moderne Wetterextreme

Warum wird das extreme Wetter heutzutage als etwas Außergewöhnliches wahrgenommen, etwas, das nur in unserer Gegenwart stattfindet? Dafür gibt es vier Hauptgründe.

  • Erstens haben der IPCC, Politiker, Nachrichtenmedien und Lehrer uns und eine Generation von Kindern und Jugendlichen erfolgreich mit der Vorstellung indoktriniert, das heutige Wetter sei aufgrund der globalen Erwärmung und ihrer beängstigenden Auswirkungen aufgrund der menschlichen CO2-Emissionen besonders extrem. Es war nicht besonders schwierig, dem allgemeinen Bewusstsein die CO2-Hypothese einzuflößen.
  • Zweitens basiert unser Lebensstil auf der Überzeugung, das Klima sei über Generationen hinweg weitgehend stabil gewesen und ein stabiles Klima sei daher eine Selbstverständlichkeit und sogar ein Menschenrecht, wie die ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, grotesk im Jahr 2009 erklärte. Aber das Klima hat sich immer verändert.
  • Drittens müssen endliche Ressourcen von einer wachsenden Bevölkerung geteilt werden. Menschliche Siedlungen haben sich an Orten ausgebreitet, die vorher unbewohnt waren – und dies hat zu erhöhten Schäden durch Unfälle beigetragen, die im Gefolge von Wetterextremen auftreten. Eine Sturmflut von der gleichen Größe wie Bodil im Jahr 2013 traf den Roskilde Fjord im Januar 1921, aber ohne Schäden zu verursachen. Zu dieser Zeit lebte niemand in den von der Sturmflut betroffenen Gebieten.
  • Viertens macht die moderne Kommunikation nicht an nationalen Grenzen Halt. Von der Couch im Wohnzimmer zu Hause aus können wir erschreckende Bilder von Ereignissen sehen, von nahe gelegenen und fernen Orten, von den gewaltbereiten Kräften des mächtigen Wetters, die Tod und Zerstörung säen. Die Nachrichtenmedien setzen uns einem »Bombardement« von Katastrophen aus, die uns glauben lassen, das Ende sei nahe. All dies hat eine Klimahysterie mit religiösen Untertönen erzeugt. Sogar der ehemalige Präsident des IPCC, Rajendra Pachauri, schrieb am 15. Februar 2015 in einem offenen Brief an die Weltgemeinschaft: »Für mich ist es nicht nur eine Mission, es ist eine Religion.«

Es ist ein alarmierender Gedanke, dass der Führer einer so mächtigen Organisation wie des IPCC eher glauben als wissen will. Klimaveränderungen mit extremen Wetterbedingungen, die wir heute erleben, sind auch schon früher aufgetreten und waren sogar in der weiter entfernten Vergangenheit, über die meteorologische Aufzeichnungen vorliegen, noch viel schlimmer.

So ereigneten sich laut DMI die meisten landesweiten Stürme in Dänemark während der kalten Jahrzehnte um 1900. Und im westlichen Mittelmeerraum folgten die Niederschläge im Laufe der Zeit einem natürlichen Kreislauf von etwa 200 Jahren, bei dem lange Perioden, die von Regen dominiert waren, mit Perioden abwechselten, die von regenarmen Jahren und Dürre dominiert waren. Wenn man weit genug in die Vergangenheit blickt, dann wird man feststellen, dass sich die Geschichte wiederholt – aber der IPCC will das nicht. Und man mag sich fragen, warum. Und die Öffentlichkeit ist sich all dessen nicht bewusst.

Abbildung 13. Im 16. Jahrhundert glaubten die Menschen, Hexen seien unter anderem für schlechtes Wetter verantwortlich. Die Beseitigung der Ursachen der Klimaanomalien wurde mit radikalen Methoden betrieben, wie hier im Harz im Jahr 1555. Quelle: Wikipedia, gemeinfrei.

Schlussfolgerung

In der Debatte über den Verteidigungshaushalt im Herbst 2017 haben Sie von der Tribüne des Folketings [des Parlaments] gesagt: »Wir sollten die Realität nicht ignorieren«. Aber im Klimabereich ignorieren Politiker und Medien konsequent die Realität von Beobachtungen und robuster Wissenschaft. Das Alibi der Politiker für weitreichende politische Entscheidungen, die für die Gesellschaft immer bedrückender und kostspieliger werden, sind die »wissenschaftlichen« Schlussfolgerungen und Empfehlungen des IPCC. Die IPCC-Skandale, die vielen wissenschaftlichen Fehler, die Missachtung alarmierender Kritik oder das Fehlen einer Korrelation zwischen CO2-Konzentration und Temperatur – die CO2-Konzentration war manchmal 5-10-mal höher als jetzt – werden von der politischen Elite ignoriert.

Die Entwicklungen erreichten einen Höhepunkt, als die Politiker beschlossen, den Voraussagen von Klimamodellen zu folgen, die unzureichend sind. In den eigenen Fachberichten des IPCC wird – um es noch einmal zu zitieren– zugestanden: »Wir sollten anerkennen, dass wir es in der Klimaforschung und -modellierung mit einem rückgekoppelten nichtlinearen chaotischen System zu tun haben und daher langfristige Vorhersagen künftiger Klimazustände nicht möglich sind.«

Es sollte auch betont werden, dass einige der weltweit führenden Experten für Prognosen, u.a. K.C. Green & J.S. Armstrong, darauf hingewiesen haben, dass der IPCC nur 17 der 89 relevanten Prinzipien befolgte, die für gute Prognosen berücksichtigt werden sollten (Global warming: Forecasts by scientists versus scientific forecasts. Energy & Environment 18, 7, 997-1021, 2007).

Darüber hinaus können Politiker und Medien nicht klar zwischen Umwelt und Klima unterscheiden. Die beiden Konzepte sind zu einem großen Mischmasch geworden.

Wir können und sollten etwas für die Umwelt tun, aber das Klima wird von der Natur kontrolliert.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen Johannes Krüger

Johannes Krüger ist Doktor und emeritierter Professor am Institut für Geowissenschaften und Naturmanagement der Universität Kopenhagen. Forschungsgebiete: Landschaft, Gletscher und Klima. Er ist Autor des Buches: Klimamythen – eine kritische Bewertung der heutigen CO2-Panik (Klimamyten – et opgør med tidens CO2panikPeoples Press 2016).

Die englische Übersetzung des Briefes wurde auf climategate.nl publiziert.

Weiterführende Webseiten:

Die Autoren des leider endgültig vergriffenen Buches Die kalte Sonne betreiben einen gleichnamigen Blog, in dem sie die in ihrem Buch dargelegten Forschungsergebnisse ständig aktualisieren und sich mit der aktuellen Entwicklung der Klimadiskussion kritisch auseinandersetzen: Die kalte Sonne.

Wo bleibt die globale Erwärmung: ein kritischer Blog rund um Klimaforschung und Meteorologie.

Klimaalarmismus-kritische Webseite des Global Warming Policy Forum London.

Der Autor des Buches The Politically Incorrect Guide to Climate Change, Marc Morano, der umtriebigste Kritiker des IPCC in den USA, betreibt ebenfalls eine Webseite: Climate Depot.

Sonderheft der Schweizer Zeitschrift Die Weltwoche zum Thema Klimawandel, Juli 2019: Weltwoche_Sonderheft_Klimawandel.

Sehenswerter Vortrag Patrick Moores über die Kraft der Wahrheit, gehalten in Calgary am 8. Februar 2019 (externer Link zu youtube)


Hinweis:

Dieser Link führt zu einem Vergleich aktueller Temperaturkurven (Stand Anfang 2020) und der Prognose von Vahrenholt/Lüning 2012. (PDF-Datei).


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15 Kommentare

  1. Die klimaskeptische Argumentation schön und gut, aber sie sollte natürlich auch den Praxistest bestehen.

    Wie erklären Sie sich dann aber Abb. 12?

    Die grüne Kurve gibt vermutlich das Modell des Klimaskeptikers Scafetta wieder.
    Bei der gelben Kurve handelt es sich ziemlich eindeutig um die Prognose der beiden bekanntesten deutschen Klimaskeptiker Vahrenholt und Lüning.

    Interessanterweise gibt aber nur das in rot dargestellte Modell des Weltklimarates die aktuellen globalen Temperaturen korrekt wieder. Die anderen beiden Modelle sind dazu offenbar nicht in der Lage.

    Bei dem grünen Modell fehlt der Unsicherheitsbereich, allerdings läuft die Kurve gegenüber den tatsächlichen Temperaturen bereits deutlich aus dem Ruder. Hinzu kommt, dass die Temperaturdaten für die letzten drei Jahre noch gar nicht im Diagramm berücksichtigt sind – und von einer Trendumkehr hin zu einer Abkühlung ist nichts zu spüren.

    Als völliger Rohrkrepierer hat sich definitiv die gelbe Prognose erwiesen, da hier der bereits der Unsicherheitsbereich nach oben durchbrochen wurde.

    • Die Prognosen beziehen sich auf die Zeit zwischen 2030 und 2100. Wie können sie sich also bereits bewährt haben oder widerlegt worden sein? Was soll im übrigen der Ausdruck »Klimaskeptiker«? Stehen solche Leute dem Klima skeptisch gegenüber? Zweifeln sie an dessen Existenz?

      • Dann nennen Sie sie halt KWL = Klimawandelleugner.

        Die Prognosen beziehen sich Ihrer Meinung nach erst auf die Zeit nach 2030??

        Und wie füllen Sie die Lücke dazwischen? Woher bitte schön kommen die Werte zwischen 2017 und 2030?

        Haben Sie etwa nicht Vahrenholt-Lünings Kalte Sonne gelesen?

      • Noch ein Nachtrag, Herr Ravagli: Nein, die Prognosen beziehen sich natürlich nicht ausschließlich auf den Zeitraum zwischen 2030 und 2100. Lesen Sie bitte diesbezüglich nochmal die betreffende Passage im Text.

        Betrachten Sie auch noch einmal Abb. 12. Sieht man hier eine Datenlücke? Ist das Jahr 2030 in irgendeiner Weise besonders ausgezeichnet? Ich kann da nichts erkennen – und ich nehme an, Sie auch nicht.

        Was aber deutlich zu erkennen ist: Der gelbe Schlauch beginnt ab ca. 2010. Warum ist das so? Nun, es handelt sich um eine Prognose. Konkret: Es handelt sich um die Prognose von Vahrenholt/Lüning, deren Buch 2012 auf den Markt kam.
        Logischerweise standen ihnen damit nur die Daten bis einschließlich 2011 zur Verfügung. Ab 2012 beginnt dann…deren Prognose!

        • Danke für die Kommentare. Leider ist aus Abbildung 12 nicht zu ersehen, auf welche Quellen sich die jeweiligen Prognosen beziehen. Mit Vahrenholt/Lüning dürften Sie aber Recht haben. Deren Publikation erschien 2012 und 2012 besaß die Prognose durchaus eine gewisse Plausibilität. Die grüne Kurve (das statistisch-empirische Modell) überschneidet sich am Anfang auch mit den niedrigsten Varianten der IPCC-Modellrechnungen, liegt also nicht völlig daneben. Auch ist die Auflösung von Abbildung 12 leider nicht allzu genau, sodass man nicht erkennen kann, auf welche Jahre zwischen 2000 und 2050 sich die Abweichungen beziehen. Grundsätzlich dürfte für alle Prognosen gelten: »Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.« Es dürfte aber auch gelten: »Daten sind problematisch, wenn ihre Quellen unsicher und sie interpretationsbedürftig sind« – was auch für die Festsetzung einer globalen Mitteltemperatur gilt, die ihre eigenen Tücken hat.

          Interessant wid es, wenn man aktuelle Temperaturkurven miteinander vergleicht und diese in Beziehung zu Vahrenholt/Lüning 2010 setzt. Ich hänge dem Blogbeitrag einen Link an (siehe Hinweis am Ende, unterhalb von »Weiterführende Webseiten«) unter dem man eine PDF-Datei herunterladen kann, die einen solchen Vergleich enthält.

          • Michael Fischer

            Danke für die Anlage mit den Graphiken, Herr Ravagli!

            Ich stelle allerdings gerade fest, dass beim gelben Schlauch der Abfall doch wesentlich steiler zu sein scheint als bei Vahrenholt/Lüning, und danach gibt es auch keinen Anstieg mehr. Handelt es sich hier um eine modifizierte V/L-Kurve?

            Wie Sie vollkommen berechtigt monieren, erfährt man leider nicht mal die Quellen für die Kurven.

            Tatsächlich darf man aber auch bei den Graphiken im Buch von V/L nicht allzu genau hinschauen. Nur fünf Seiten später bringen sie z.B. nochmal ihre Temperaturprognose diesmal nur für die Jahre 2010 bis 2030. Dieser Ausschnitt passt jetzt aber steigungsmäßig nicht mit der Kurve auf Seite 318 zusammen!?

            Das ist überhaupt etwas, was mich generell an der Kalten Sonne stört. Die meisten Graphiken sind schon sehr skizzenhaft gehalten und scheinen oft einfach so Pi mal Daumen hingemalt.

          • Michael Fischer

            Noch ein letzter Nachtrag zum Verständnis von Abb. 12, falls jemand mitliest:

            1.) Der rote Bereich fusst offenbar auf dem Dritten Sachstandsbericht des IPCC von 2001 (tatsächlich liegt mittlerweile bereits der Fünfte vor). Es handelt sich hier um verschiedene Szenarien. Die Bandbreite ist deshalb so groß, weil hier natürlich alles vom zukünftigen Verhalten der Menschheit in punkto CO2-Ausstoß abhängt.

            2.) Die grüne Kurve zeigt dagegen ein Modell. Das sieht man daran, dass die Kurve auch in die Vergangenheit reicht.

            Es dürfte sich um das Loehle-Scafetta-Modell handeln, welches planetare Zyklen (von 60 bzw. 20 Jahren) von Jupiter und Saturn zugrunde legt. (Warum diese etwas mit dem Klima auf der Erde zu tun haben sollen, bleibt dabei völlig außen vor)
            Eigentlich ist es nur ein einfaches Computerprogramm, welches auf dieser Formel beruht: T = A cos[2pi(t-T1)/60] + B cos[2pi(t-T2)/20] + C (t-1900) + D

            Jetzt kann man einfach so lange herumprobieren (man variiert die Konstanten A-D), bis man eine Kurve bekommt, die mit den tatsächlichen Temperaturdaten in der Vergangenheit gut übereinstimmt. Das funktioniert bei diesem Modell tatsächlich bis zurück ins 17. Jahrhundert, dann geht die Schere allerdings schwer auseinander (Siehe hier:

            3.) Die gelbe Kurve zeigt kein Modell, da die Kurve dann auch in die Vergangenheit laufen würde. Auch hier spielt CO2 praktisch keine Rolle, womit natürlich auch sozioökonomische Verhaltensweisen der Menschheit in der Zukunft keine Rolle spielen. Die Prognose an sich gestaltet sich daher relativ einfach.

  2. Ich möchte mich entschuldigen bei Herrn Stuff bezüglich dem Schreibfehler in meinem Kommentar. Ich habe mich darüber geärgert.
    Mit bestem Gruß …

  3. Was ich am ANTHROBLOG schätze, das sind unter anderem die hier anzutreffenden Aspekte betreffend Historie. Besucher dieser Seite dürfen den hier vorgetragenen offenen Brief von J. Krüger mit solchem Verständnis lesen. Das mildert in jedem Fall auch störende Gefühlsregungen. Zusätzlich, Meinungsvielfalt ist vorteilhaft fürs eigene Denken und Urteilen. Die Kommentare schenken Hinweise aufs Werkstatt-Leben der Meinungsvielfalt (so ein Beitrag wie von Mark Suff ist erfrischend und erleichternd). Insofern wären mehr Kommentare im ANTHROBLOG wirklich bereichernd. Und nicht alle Interessierten schreiben mit akademischem Schliff. Wer hat etwas dagegen? Das würde ich hier prinzipiell als verkehrt ansehen.
    (Nochmals zum Thema globale Erwärmung). Wir Bürger mit unseren speziellen Interessen sind auf den Wahrheitsgehalt wissenschaftlicher Ergebnisse und damit verbundenen Formulierungen angewiesen. Beachtenswert in diesem Zusammenhang finde ich die Wort-Zusammenstellungen intuitive Evidenz und übersubjektive Wahrheit (Kommentar von L. Ravagli). Sie sind ein Hinweis auf das jedem mögliche eigene Urteilsvermögen und wie wir die Natur betrachten können.
    Nach meiner Meinung ist die Natur tatsächlich eine übersubjektive Wahrheit (trotz aller philosophischen Theorien), die wir berechtigt sozusagen ins gesamte Universum ausdehnen können. Vielleicht gelingt uns im Nachdenken darüber eine intuitive Evidenz und erkennen gleichzeitig unsere damit verknüpften (subjektive) Ziele. Das hilft bei den im Brief und den Kommentaren besprochenen hier vorliegenden Phänomenen.

    Meine Thesen:
    – Die Natur ist als Ganzes nicht veränderbar.
    – Nur punktuell können wir Menschen diesbezüglich
    Ordnungen verschieben.
    – Und die Natur reagiert ohne Gnade ausschließlich
    nach ihren eigenen Gesetzen und einer Art freiem
    Spiel im Rahmen ihrer Gesetze.
    – Sie ist als Lebensgrundlage tatsächlich so etwas wie
    eine sorgende Mutter. Gesunde Erscheinungen der
    Natur garantieren uns im Prinzip Gesundheit
    einschließlich gesunde Konstitution der Psyche.
    – Wenn wir die Art der uns umgebenen Natur extrem
    verändern, dann können Gefahren auferstehen, die
    den Menschen mutieren lassen und sogar
    degenerieren.
    – Das Leben der Natur reguliert positiv. Es bleibt
    deshalb für uns Menschen in gewisser Weise
    unersetzbar. Gesunde Natur unterstützt eine auch für
    die Zukunft vorteilhafte Anthropologie des Menschen
    weltweit.

    Eine daraus resultierende für uns überschaubare Konsequenz: die angemessene Kooperation mit der Natur und damit notwendiger sinnvoller Rücksicht und Pflege.—
    Gibt es die anthropogene globale Erwärmung? Die Naturwissenschaften können dafür eindeutige Antworten erarbeiten. Davon bin ich überzeugt. Für die dafür notwendigen Analysen engagieren sich tausende von Wissenschaftlern. Gewiss, es geht hier auch um Verkauf und Konkurrenz. Aber der Wissenschaftler dient der Wissenschaft, Wenn er anfängt zu manipulieren, dann disqualifiziert er sich selbst und fügt seinem Berufsstand großen Schaden zu (unter anderem Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Usw. …).
    Der Bürger kann durch intuitive Evidenz innerhalb seiner Erfahrungen zu Urteilen gelangen bezüglich seiner Praxis im Umgang mit der Natur. Das wirkt innerhalb von Demokratien und überhaupt, formt politischen Willen und verändert Produktionsprozesse der Industrie. Das Denken pro Natur in dem von mir angedeuteten Sinn rückt die Frage nach den Ursachen von zum Beispiel Klimaveränderungen sozusagen an zweite Stelle (obwohl Erkenntnisse darüber wirklich wertvoll sind), denn man arbeitet mit der Natur zusammen, die sich dann langfristig nach ihren Gesetzen und Launen regeneriert.
    Man kann aus weltanschaulichen Gründen andere Wege beschreiten zum Beispiel einer umfassenden globalen industriell-technischen Einflussnahme auf Naturerscheinungen. Das ist eindeutig risikobehaftet, weil der Mensch damit gleichzeitig die Erscheinung Mensch verändert (meine Meinung). Die Natur selbst würde das wenig “jucken”. Sie spielt bei ihrer Größe in völlig anderen “Ligen”.
    (Hysterie oder gar Panik bezüglich dem Thema Klimawandel (-schwankungen) sind hinderlich und damit verkehrt).

    Wo bleiben bei einem solchen Kommentar die anthroposophischen Erkenntnisse? Nach meiner Meinung kann Pflege intuitiver Evidenz dafür Interesse wecken.

  4. Wenn man 1 bis 2 Jahrzehnte in die Vergangenheit schaut, so muss man erkennen, dass zu dieser Zeit noch eine sachliche Diskussion des Themas möglich war. So bildeten die Mainstreammedien damals auch noch große Bereiche der Erkenntnisse ab. Arte berichtete seinerzeit in “die Geheimnisse der Wolken” schon ausführlich über völlig andere Einflüsse, die recht schlüssig erforscht waren. Schon damals war es für diese dänischen Wissenschaftler sehr schwierig an Forschungsgelder zu gelangen, um ihre Erkenntnisse in Experimenten zu verifizieren. Sie brauchten dann 4 Jahre dafür – https://youtu.be/w1p4hphKHWY. Die Finnen hatten 2009 dem IPCC Daten eines Sees in Finnland bereitgestellt. Diese flossen in 2 Studien ein, aber alles was die Sedimente des Sees belegten bewegte sich im “kalten” Bereich. Was taten die Wissenschaftler des IPCC? Sie drehten die Daten einfach herum, damit das gewünschte Ergebnis erzielt wurde. Diese offensichtliche Fälschung hielt dann obendrein noch einem preview stand!Die Finnen scheint das so erbost zu haben, dass sie eigens eine Doku in ihrem YLE TV zur besten Sendezeit ausstrahlten. Sie warfen dem IPCC offen Betrug vor und bewiesen es in ihrem Beitrag. VLE TV ist wir Arte ein öffentlich rechtlicher Sender. https://youtu.be/7vaFZ9EDjro Aber das war noch lange nicht alles. -Als “the great global warming swindle” 2007 erschien wurde er auch bei RTL ausgestrahlt. Darin kamen etliche Wissenschaftler zu Wort. Die massive Kritik führte damals zu Debatten und Talkshows bei RLT. Meines Wissens wurde praktisch kein Argument, dass CO2 frei gesprochen hatte widerlegt. https://youtu.be/SG3yT0Ol8ik Das zu den Fakten, die der Mainstream seinerzeit lieferte. Wer suchtet, der wird noch einiges mehr finden. Wissenschaft ist kein Konsens, so wie die unterschiedlichen Meinungen, die hier verbreitet werden. Wissenschaft ist ein Wettstreit. Fakten zählen und sonst nichts. Die Medien liesen Gras über ihre eigenen Dokus wachsen, bauschen heute das gesamte Thema kräftig auf und verschweigen die vielen Gegenbelege, die es schon Jahrzehnte gibt. So entwickelen sie gekonnt eine Hysterie und niemand darf mehr ungestraft Greta, die offen zugibt Panik verbreiten zu wollen, kritisieren. Sie ist ein kleines schützenswertes Mädchen mit lustigen Zöpfen. Ihre Eltern sagten Greta könne CO2 sehen. Auch das darf man heute nicht mehr ungestraft belächeln, denn sie wird zur Ikone einer Bewegung stilisiert. Frage ich heute junge Leute nach den CO2 Gehalt in unsrer Luft kommen Antworten zwischen 3 – 80 %! Also wofür kämpfen diese jungen Menschen? Wir haben 0,04% CO2 in der Luft. Davon produziert die Natur ca.96%. 4% von 0,04% entfallen auf den Menschen und davon produziert Deutschland 3,1%. Mein innerer Konsens zu dem allem? Das Ergebnis der gesamten Debatte endet in neuen Steuern oder Klimazertifikaten, nicht mehr und nicht weniger. Also bitte was soll das Ganze???

  5. Wenn der IPCC selber schreibt: »Wir sollten anerkennen, dass wir es in der Klimaforschung und -modellierung mit einem rückgekoppelten nichtlinearen chaotischen System zu tun haben und daher langfristige Vorhersagen künftiger Klimazustände nicht möglich sind«, dann dürfen wir gegenüber Projektionen, die auf Computermodellen basieren, gesunde Skepsis walten lassen. Die auf ihnen fußenden Prognosen haben sich tatsächlich in vielerlei Hinsicht als falsch erwiesen, Krüger benennt einige dieser Fehler.

    Nicht umsonst wird inzwischen häufiger von »Klimawandel« als von »globaler Erwärmung« gesprochen. Denn seit der Jahrtausendwende lässt sich ein Phänomen beobachten, das als »Hiatus« bezeichnet wird: entgegen der Hypothese des Kausalnexus zwischen steigenden CO2-Emissionen und steigenden Temperaturen ist die vorausgesagte Erwärmung nicht oder nicht in dem erwarteten Ausmaß eingetreten. (Das gesteht sogar der entsprechende Wikipedia-Artikel zu, der ansonsten den Hiatus als Argument von »Klimaleugnern« diffamiert: »Obwohl die Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ansteigt, bleibt der dadurch verursachte Anstieg der Oberflächentemperatur immer wieder scheinbar [!] stehen. Am ausgeprägtesten und längsten waren die Pausen in den Jahren von 1880 bis 1910, von 1940 bis 1974 und von 1998 bis etwa 2014. In den ersten beiden genannten Zeiträumen gingen die Oberflächentemperaturen – trotz eines in dieser Zeit beobachteten ungebremsten Anstiegs der Konzentration der wärmenden Treibhausgase – global sogar zurück.« (https://de.wikipedia.org/wiki/Pause_der_globalen_Erwärmung)

    Im Gegensatz zu einer »globalen Erwärmung« findet »Klimawandel« immer statt. Jedes Phänomen lässt sich unter diesen Begriff subsumieren.

    Gerade eben warnte der Generalsekretär der Welt Meteorologie Organisation WMO, Petteri Taalas, in einer finnischen Zeitung vor Klimaapokalyptikern (https://www.theepochtimes.com/chief-of-world-meteorological-organization-castigates-climate-alarmists_3073666.html). Er wirft ihnen vor, sie läsen die IPCC-Berichte selektiv und sektiererisch wie eine Bibel: »you try to find certain pieces or sections from which you try to justify your extreme views. This resembles religious extremism«.

    Patrick Moore, einer der Mitgründer von Greenpeace, der den Verein verlassen hat, weil er ihm zu menschenfeindlich geworden ist, kommentierte die Einlassungen von Taalas mit den Worten, sie seien »[the] biggest crack in the alarmist narrative for a long time … The meteorologists are real scientists and probably fed up with Greta, [Michael] Mann, Gore, & AOC [Alexandria Ocasio-Cortez] catastrophists. Good on him.« (Michael Mann ist der »Klimapapst« des IPCC, der Erfinder der »Hockeystock«-Kurve, die durch manipulierte Darstellung des Verlaufs den einzigartigen Temperaturanstieg im letzten halben Jahrhundert zu beweisen versuchte. Ocasio-Cortez ist Abgeordnete im Repräsentantenhaus, bezeichnet sich als demokratische Sozialistin und vertritt einen Green New Deal).

    Krüger ist eine Stimme der Vernunft inmitten eines Meeres von Hysterie. Es geht ihm darum, dass wir unser Handeln nicht von Computermodellen abhängig machen, die mit extremen Unsicherheiten behaftet sind und deren Prognosen, seit sie angewendet werden, spektakulär falsch waren. Diese Unsicherheit ist nicht das einzige Argument gegen einen überstürzten Umbau komplexer Wirtschafts- und Energiesysteme.

    Die wissenschaftliche Diskussion geht derweil weiter. »Science is not settled«, sondern unterliegt einem Prozess der fortschreitenden Revision – entsprechend dem Prinzip systematischer Skepsis, das bezeichnenderweise von Dogmatikern verworfen wird, wenn sie von »Klimaskeptikern« sprechen. In Wahrheit gibt es keine »Klima«skeptiker, sondern höchstens »Klimaforschungs-Skeptiker«, die eine verketzerte Fraktion innerhalb der Klimaforschung selbst darstellen. Noch schlimmer ist allerdings der Begriff der »Klimaleugner«.

    Was die Unsicherheiten in Klimamodellen anbetrifft, so vertritt eine neuere Forschungsarbeit die These, dass diese 114 mal höher sind als die behaupteten Effekte (es geht um die Modellierung von Wolken in Klimamodellen und deren Auswirkungen auf den Wärmehaushalt der Erde). Die Studie ist unter dem Titel »Propagation of Error and Reliability of Global Air Temperature Projection« am 6. September in der Zeitschrift »Frontiers in Earth Science« erschienen. Verfasser ist Patrick Frank, Life Science Research Professor am SLAC National Accelerator Laboratory der University of Stanford (https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/feart.2019.00223/full).

    Das Fazit der Studie lautet: »At the current level of theory an AGW [anthropogenic global warming] signal, if any, will never emerge from climate noise no matter how long the observational record because the uncertainty width will necessarily increase much faster than any projected trend in air temperature. Any impact from GHGs [greenhous gases] will always be lost within the uncertainty interval. Even advanced climate models exhibit poor energy resolution and very large projection uncertainties.

    The unavoidable conclusion is that a temperature signal from anthropogenic CO2 emissions (if any) cannot have been, nor presently can be, evidenced in climate observables.« (S. 14)

    Zu deutsch: »Auf dem derzeitigen Stand der Theorieentwicklung wird ein AGW-Signal [ein eindeutiger Hinweis auf anthropogene globale Erwärmung], wenn überhaupt, niemals vom [statistischen] Klimarauschen unterscheidbar sein, gleichgültig, wie lang der Beobachtungszeitraum ist, da die Unsicherheitsbreite notwendigerweise viel schneller zunehmen wird als jeder projizierte Trend in der Lufttemperatur. Jegliche Auswirkungen von Treibhausgasen [GHG – greenhouse gases] werden immer innerhalb des Unsicherheitsintervalls verloren gehen. Selbst fortgeschrittene Klimamodelle weisen eine schlechte Energieauflösung und sehr große Projektionsunsicherheiten auf.

    Die unvermeidbare Schlussfolgerung ist, dass ein Temperatursignal aus anthropogenen CO2-Emissionen (falls überhaupt vorhanden) bisher nicht in Klimabeobachtungen nachgewiesen werden konnte oder gegenwärtig nachgewiesen werden kann.«

    Das Argument der Quantität kann in wissenschaftlichen Fragestellungen wenig überzeugen. Es sei daran erinnert, dass zu Kopernikus und Galileis Zeiten wahrscheinlich 99,9 % der damaligen Wissenschaftler sich darin einig waren, dass die Sonne um die Erde kreist. Albert Einstein soll bei der Nachricht über die Publikation »Hundert Autoren gegen Einstein« (1931) gesagt haben: »Warum einhundert? Wenn sie Recht hätten, würde ein Einziger genügen«. (Salomo Friedlaender/Mynona, Kant gegen Einstein, Herrsching 2005, S. 43). In der wissenschaftlichen Diskussion sollte man sich nie auf Konsens oder Dissens oder Autoritäten berufen, sondern stets nur auf Beobachtungen und Argumente. Beobachtungen allein machen noch keine Wissenschaft. Ein gutes Beispiel ist Einsteins Relativitätstheorie, die auf Zustimmung stieß, lange bevor es experimentelle Bestätigungen für sie gab. Vertritt man das Prinzip der intuitiven Evidenz, dürfte man auch mit Rudolf Steiner übereinstimmen, der am Beispiel der Mathematik häufig verdeutlichte, dass Wahrheitseinsicht keine quantitative, sondern eine qualitative Frage ist. Allerdings setzt dieses Prinzip voraus, dass es so etwas wie übersubjektive Wahrheit gibt und diese nicht lediglich mit Konventionen, sozialen Konstrukten oder statistischen Wahrscheinlichkeiten gleichgesetzt werden darf.

  6. Der anthroblog von Lorenzo Ravagli war bisher immer eine sehr geschätze Quelle für mich: was die Geschichte und Geschichten der Anthr.Ges. angeht, gut recherchiert und meist ausgewogen und fair dargestellt, was die Stellungnahme gegen political correctness und Verbiegung der Sprache angeht von meiner Sympathie getragen.
    Die Stellungnahmen zum Klimawandel allerdinges sind höchst peinlich. „Wer nichts weiß, muss am Ende alles glauben“ so das bekannte Bonmot von Marie von Ebner-Eschenbach. Leider gilt dies auch hier. (Falsche Behauptungen CO2 betreffend erkennt sogar der informierte Laie.) So wie man versucht, Rudolf Steiner zu desavouieren, um die ganze Anthroposophie als (Lügen-)gespinst darzustellen, so attakiert man gerne (stellertretend) den IPCC, um den menschengemachten Klimawandel als Schwindel darzustellen.
    Als ich mich vor vielen Jahren mit den Einzelheiten eines (früheren) Sachstandberichts beschäftigte, war der Stand so: Der IPCC stellt selber keine eigenen Forschungen an, sondern fasst 1000e Einzelergebnisse zusammen, bingt sie in einen Zusammenhang. Von den 40000 Forschungsberichten sprachen 39800 für eine Klimaerwärmung, 200 dagegen. Wenn man sich nun in einer ideologischen Blase befindet und nur immer wieder aus diesen 200 Berichten zitiert, so ist man am Ende fest davon überzeugt, dass es eine Klimaerwärmung nicht gibt, denn es gibt ja folgende wissenschaftliche Beweise… … Diskussionswürdig war damals der Anteil des menschengemachten Klimawandels, dieser Anteil lässt sich inzwischen immer genauer beziffern.

    Ich schreibe dies, um der Anthroposophie einen Dienst zu erweisen, nicht um in eine inhaltliche Diskussion einzutreten. Leider findet man im „Anthro-Umkreis“ Vertreter aller Verschwörungen und abseitigen Theorien; manche offenbaren sich nur im privaten Gespräch, andere vertreten ihre Thesen offen.
    Nochmals, es gibt den Klimawandel betreffend eine Reihe offener Fragen. Tausende und Zehntausende Wissenschaftler beschäftigen sich mit den Details; sie der Ignoranz oder gar Lüge zu bezichtigen ist seriöserweise nicht möglich.
    Ottmar

    • Ich bin Ihrer Meinung, tausende von Wissenschaftlern der Ignoranz oder gar Lüge zu bezichtigen ist seriöser Weise nicht möglich. Grade förderliche Kommunikation im Wissenschaftsbetrieb pflegt die ehrliche Anerkennung der Fachkompetenz von Kollegen schon zwecks der gegenwärtig umfassend notwendigen Zusammenarbeit.
      Meine Meinung zum Thema Klimawandel: Er ist anthropogen beeinflusst. Und die gründliche Reflexion darüber führt zu einer gesteigerten Wertschätzung bezüglich der Natur.

    • Ottmanr! si tacuisses, philosophus mansisses!
      Finde den Fehler bei dem Satz: “Von den 40000 Forschungsberichten sprachen 39800 für eine Klimaerwärmung, 200 dagegen.”
      Ich helfe: wo sie die Zahl 40ooo her haben, weiß ich nicht, ich kenne aber die Literatur sehr gut. Von den 40000 werden vielleicht 2 oder 3, nämlich die populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen dem CO2 eine definitive Rolle im Klimawandel zuordnen. Nicht einmal die größten Unterstützer machen das in ihren Veröffentlichungen. Sie halten Fehlerbalken bereit, die für die Präzision ihrer Aussagen sprechen.
      Die Klimasensitivität von CO2 schwankt da von 1°C bis 4.5°C bei Verdoppelung. Und nur darum geht es doch, oder?
      Der Anteil des menschengemachten Klimawandels durch CO2 lässt sich eben nicht genau beziffern. Wie gesagt, das machen die wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch nicht. Ihre Aussage Ottmar weist daraufhin, dass sie die Primärliteratur nicht lesen, sondern nur Sekundär und/oder Tertiär Interpretationen.
      Wie groß der Anteil des menschengemachten Klimawandels sein könnte, weiß niemand genau. Millionen Quadratkilometer Beton, riesige Plantagen anstatt Urwälder, Milliarden Tonnen von H2O, die von 8 Milliarden jeden Tag bewegt werden, Ausrottung von Arten allenthalben, weil Menschen die ökologischen Nischen besetzen, man kann diese Aufzählung beliebig weiter führen. Alles wird kummulieren, dass ist sicher.
      Gibt es aber einen CO2 Notstand?
      Nein, auch das ist sicher.
      Leider reicht ein so profunder Beitrag wie der von Prof. Krüger nicht, denn die Menschen überprüfen die Aussagen entweder nicht, oder legen sie als Häresie direkt ad acta.

  7. Lieber Herr Lorenzo Ravagli,
    was soll man als Leihe über den offenen Brief von Johannes Krüger denken?- Auf der Gefühlsebene wirkt dieses Schreiben auf mich beklemmend aus unterschiedlichen Gründen (unter anderen, bitte bei diesem Thema keine unendlichen fatal hemmenden Diskussionen zwischen Wissenschaftlern, die dann in der Praxis zu oft kurzsichtigen, egoistischen Zielen dienen).
    Tatsache bleibt, dass Naturerscheinungen auf der Erde durch gegenwärtige Zivilisationen erheblich negativ belastet sind. Und der gesunde Menschenverstand sagt, dass diese globalen unerhörten Eingriffe auch Auswirkungen zeigen müssen auf das Klima allgemein. Andere Meinungen erscheinen mir angesichts der riesigen Mengen industrieller “Schadstoffe”, die zunehmend in der für uns unmittelbaren Natur wirken im Zusammenspiel mit Raubbau usw., befremdlich.
    Grundsätzlich ist hier ein Umdenken und entsprechendes Handeln von Vorteil (meine Meinung).
    (Und Vorsicht! Durch erzwungene, dann gefährliche Verzögerungen auf diesem Gebiet dürfen keine Katastrophen begünstigt werden. Die Erde soll keinesfalls durch hausgemachte Zwänge umgebaut werden zu einer Maschine inklusive Mensch. Für die kosmische Natur wäre solches Vorhaben völlig irrelevant, sozusagen eine perverse Konstruktion in der Größe eines “Atoms” innerhalb der Natur-ART.
    Frage: Wollen wir Menschen zu krabbelnden Teilchen mutieren innerhalb eines für die Natur perversen “Atoms”? Ich sage dazu nein -sorry, ein bisschen demagogisch formuliert-).
    Gute Pflege der Natur eröffnet dem Menschen die direkte Teilnahme an den großen kosmischen Prozessen, weil er sich dann exakt in diesen sinnvoll integriert.
    Mit bestem Gruß …

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