Wissenschaft und Esoterik II

2. Vorgeschichte: Orientalisierender Platonismus Laut Hanegraaff faszinierte die Renaissanceplatoniker nicht der historische Plato, sondern das Bild Platos, das die religiösen Denker der Spätantike geschaffen hatten. Die Philosophen des Mittel- und Neuplatonismus formten die platonische Philosophie in eine »religiöse Weltsicht mit eigener Mythologie und eigenen Riten« um, und konzentrierten sich auf…

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Himmlische Hierarchie. Theosophie XII

Gottfried Arnold bezeichnete die »areopagitischen Grundgedanken« als die Quintessenz aller christlichen Spiritualität. Aber diese »Grundgedanken« sind kein theoretisches Konstrukt, sondern Ausdruck einer realen geistigen Erfahrung. Daher können sie auch ohne historische Anknüpfungspunkte in anderen Kulturen und Religionen auftreten. Dionysios bleibt dennoch die zentrale Quelle für das christliche Verständnis von Hierarchie,…

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Imagination. Theosophie XI

Im Anschluss an Henry Corbin behandelt Arthur Versluis die »aktive Imagination«, das Instrument, durch das die Seele Offenbarung und Wandlung (Transmutation) erlangt. Corbin selbst fand seinen Zugang zu diesem Kapitel islamischer Mystik durch seine Beschäftigung mit der imaginativen Bilderwelt Böhmes, Oetingers und Baaders. Eine Unterscheidung hält Versluis für grundlegend: die…

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Die himmlische Sophia. Theosophie X

Die Lehren von der himmlischen Sophia bilden so etwas wie eine zweite Offenbarung neben dem Neuen Testament. Sie sind für die christliche Theosophie zentral, wenngleich sie stets im Geruch einer gewissen Heterodoxie standen. Die historischen Wurzeln liegen im Alten Testament, so gut wie im Neuen – aus ihnen hat sich…

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Umwendung des Geistes. Theosophie IX

Jede Metaphysik beginnt mit einer Umwendung des Geistes, einer metanoia. Wohin wendet sich der Geist? Er wendet sich einer Offenbarung zu, die für den Verstand und die Sinne nicht erreichbar ist. »Metaphysik« bezeichnet, was jenseits der Physik, jenseits der Kosmologie liegt. Die Zuwendung zum Göttlichen, die metanoia, wird im Deutschen als…

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Tempel, Pilger und die Apokalypse des Herzens. Theosophie VIII

Der Tempel und der Pilger enthalten laut Arthur Versluis die tiefsten Mysterien der drei Religionen, die auf Jerusalem hinorientiert sind. Das Zentrum des Judentums ist der »geomantische« salomonische Tempel, dessen Geheimnisse später vom christlichen Templerorden inkorporiert wurden, der aufgrund seines Wissens um diese Geheimnisse verfolgt wurde. Das Geheimnis des Tempels…

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Die Wiedervereinigung der Christentümer und der Heilige Geist. Theosophie VIII

Die Wiedervereinigung der getrennten Christentümer, die Wiedervereinigung der Religionen, hält Versluis weder für möglich, noch für wünschenswert. Wenn, dann kann sie sich nicht im Äußeren, sondern nur im Inneren, auf einer esoterischen Ebene, in jedem Einzelnen vollziehen. Der Theosophie geht es nicht um die äußere Wiedervereinigung, sondern um die innere…

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