Unbestechliche Ärzte mahnen zu Vorsicht bei Corona-Impfstoffen

Zuletzt aktualisiert am 25. Oktober 2023.

Unbestechliche Ärzte, die sich 2007 in der Initiative MEZIS – »Mein Essen zahl’ ich selbst« zusammengeschlossen haben, mahnen zu Vorsicht und Umsicht bei der Anwendung der neuartigen Corona-Impfstoffe. »Unbestechlich« nennen sich die Ärzte deswegen, weil sie sich gegen den »allgegenwärtigen Einfluss« der Pharmaindustrie auf das Gesundheitswesen und das ärztliche Handeln zur Wehr setzen.

Unbestechliche Ärzte

Screenshot der Webseite von mezis.de

In einem Appell an die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitswesen, der am 10. Dezember veröffentlicht wurde, warnt MEZIS davor, die Impfstoffsicherheit dem »Zeitdruck« oder dem »Profit« zu opfern. Vielmehr gehe es darum, auch in Pandemiezeiten die Maximen der Besonnenheit, der Transparenz und Sorgfalt walten zu lassen.

Während sich die Politik und das Gesundheitswesen mit Hochdruck darauf vorbereiten, breite Bevölkerungsschichten gegen das COVID-X Virus zu impfen, ruft die Ärzteinitiative die Bundesregierung und die Entscheidungsträger im Gesundheitswesen dazu auf, die Massenimpfungen mit den neuartigen Impfstoffen sorgfältig zu beobachten sowie deren Nutzen, Risiken und Kosten kontinuierlich gegeneinander abzuwägen. Der Verein, dem laut Jahresbericht 2019 rund 1030 Ärzte in Deutschland angehören, erinnert an die Skandale um die von GlaxoSmithKline entwickelte Pandemrix-Impfung gegen die Schweinegrippe 2009[1] und das Grippemittel Tamiflu von Roche[2], die ebenfalls unter Druck eingeführt bzw. angewendet wurden und entweder unwirksam waren oder schwerwiegende Nebenwirkungen hatten. Sie erinnern die Verantwortlichen an ihre Pflicht, für ein Klima zu sorgen, in dem jeder Einzelne eine fundierte, wohlerwogene Entscheidung für oder gegen eine Impfung fällen kann, die sowohl die Interessen der Gesellschaft als auch die individuellen Interessen gegeneinander abwägt. Die Bundesregierung, so die MEZIS-Ärzte, müsse garantieren, dass nicht »durch die Hintertür« eine Impflicht eingeführt werde – etwa bei Reisenden oder medizinischem Personal.

Von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und dem Paul-Ehrlich-Institut erwarten sie, dass sie ihrer Verantwortung als Zulassungsbehörden gerecht werden und auch im Fall der Corona-Pandemie der Sicherheit von Arzneimitteln die höchste Priorität einräumen.

Da die beschleunigten Zulassungsverfahren keine ausreichende Testung im Vorfeld zuließen, sei es um so notwendiger, die Anwendung der Impfstoffe um so kritischer kontinuierlich zu überwachen. Diese Überwachung und kritische Begleitung sollte ihrer Auffassung nach dem neutralen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWiG übergeben werden, das den Bürgern evidenzbasierte, ausgewogene und von der Industrie unabhängige Informationen zur Impfung zur Verfügung stellen könne.

Sie schließen sich der Forderung des IQWiG vom Mai dieses Jahres an[3], die mit der Entwicklung der Impfstoffe beauftragte pharmazeutische Industrie zur uneingeschränkten Transparenz zu verpflichten. Dazu gehört, dass die betreffenden Firmen allen zuständigen Behörden und Gremien umfassende und unverzügliche Einsicht in alle Studiendaten gewähren, damit sie Empfehlungen zum Einsatz der Impfstoffe, zu deren Risiken und Kontraindikationen erarbeiten können. Fehler durch mangelnde Transparenz bei der Zulassung wie in Brasilien[4] dürften sich nicht wiederholen.

Ihre Kollegen und das medizinische Fachpersonal in den Kliniken, Praxen und Impfzentren fordert die Initiative dazu auf, die Patienten sorgfältig aufzuklären, mögliche Nebenwirkungen gewissenhaft zu protokollieren und den zuständigen Stellen zu melden.

Das Vertrauen der Bevölkerung in Impfungen dürfe nicht leichtfertig durch Profitstreben und Intransparenz aufs Spiel gesetzt werden. Vielmehr müsse auch in Zeiten einer Pandemie der Leitsatz, nicht zu schaden, die oberste Maxime ärztlichen Handelns sein.


Die Initiative MEZIS betreibt fünf Arbeitsgruppen zu den Themen: Medizinische Behandlungsleitlinien, kontinuierliche medizinische Fortbildung und Berufsordnung (CME und BO), globale Gesundheit, Übertherapie und Ethik.

Die Arbeitsgruppe Leitlinienwatch hat für das Transparenzportal medizinische Behandlungsleitlinien inzwischen mehr als 180 solcher Leitlinien nach den fünf Kriterien Transparenz, Zusammensetzung der Leitlinien-Gruppe, Unabhängigkeit der federführenden Autoren, Enthaltung bei Abstimmungen und externe Beratung bewertet. Angestrebt werden Leitlinien, die frei von Interessenkonflikten sind. https://www.leitlinienwatch.de/

Die Arbeitsgruppe zur kontinuierlichen ärztlichen Fortbildung und Berufsordnung wirkt darauf hin, Fortbildungsveranstaltungen vom Einfluss der Pharmaindustrie zu befreien. www.mezis.de/cmewatch

Unabhängige Fortbildungen werden im Rahmen des Aktionsbündnisses 2020 auf der Webseite https://cme-sponsorfrei.de angeboten. Dem Bündnis haben sich die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), HD Med und Libermed angeschlossen.

Die Arbeitsgruppe Global Health befasst sich mit der Verwirklichung des Menschenrechts auf höchstmögliche Gesundheit, mit dem Einfluss von Patenten und Monopolen auf Arzneimittelpreise und dem Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten für alle, der Forschungslücke bei häufigen vernachlässigten Erkrankungen, der Forschungsverlagerung in arme Länder und mit Scheininnovationen des Arzneimittelangebots in armen Ländern. Zusammen mit dem Eine Welt Forum Aachen hat MEZIS die Webseite »Gesundheit – eine Kosten-Nutzenfrage« entwickelt. https://gesundheit-eine-kostenfrage.mezis.de/

Die Arbeitsgruppe Übertherapie versucht ein Bewusstsein der verbreiteten Überbehandlung am Lebensende, bei Chemotherapie, Intensivbehandlung und Operationen zu schaffen.

Die Arbeitsgruppe Ethik sucht nach Wegen, wie gutes ärztliches Handeln (u. a. Respekt für Autonomie, Nicht-Schaden, Wohltun, Gerechtigkeit, Kommunikationskompetenz, Handeln und Informieren auf der Basis überprüfbarer Evidenz) in der Ausbildung, der diagnostischen und therapeutischen Praxis gefördert werden kann.

MEZIS arbeitet außerdem mit einer Reihe internationaler Organisationen zusammen wie Health Action International (HAI), dem People’s Health Movement (PHM) und dem Aktionsbündnis gegen Aids.

Zur Begründung der eigenen Existenz und zur Motivation schreibt MEZIS auf seiner Webseite:

Jedes Jahr besuchen 15.000 Pharmavertreterinnen und Pharmavertreter 20 Millionen Mal Arztpraxen und Krankenhäuser, werben für ihre Produkte, verteilen Geschenke, bieten Honorare für Anwendungsbeobachtungen, laden zum Essen ein und bezahlen Fortbildungs- und Reisekosten.

Das Ergebnis: Werbung für meist neue und teure, aber nicht bessere Medikamente ersetzt seriöse Information. Geld, geldwerte Leistungen, Geschenke, Essen und guter Wein beeinflussen ärztliches Verschreibungsverhalten.

Die pharmazeutische Industrie sponsert einen großen Teil der ärztlichen Fortbildung und sorgt so für die ›richtigen‹ Themen. Ärztliche Referentinnen und Referenten werden mit oft überzogenen Honoraren bezahlt und gleich noch mit den ›richtigen‹ Präsentationen bestückt.

Daten aus Studien im Auftrag der pharmazeutischen Industrie werden nicht oder nicht vollständig veröffentlicht. Planung und Auswertung geschehen nicht selten im Sinne eines erwünschten Ergebnisses. Diese Daten beeinflussen Leitlinien und Veröffentlichungen in medizinischen Fachzeitschriften, vor allem in denjenigen, die sich aus Anzeigenerlösen finanzieren.

Pharmakonzerne beschäftigen eigene Autorinnen und Autoren, die wichtige Gesundheits-Internetseiten mit unausgewogenen und interessengeleiteten Meldungen gestalten. Oder sie betreiben diese Webseiten unerkannt selbst. Befindlichkeitsstörungen erklärt die Pharmaindustrie gezielt zu Krankheiten (Disease mongering), die medikamentös behandelt werden müssten.

Gefährdungen durch Krankheiten werden verzerrt dargestellt (Fear mongering), Patientenorganisationen werden gesponsert und mit den passenden Informationen versorgt. Das erhöht den Druck auf die verschreibenden Ärztinnen und Ärzte. Die Folgen: Die Arzneimittelausgaben steigen insbesondere durch teure Scheininnovationen ohne erwiesenen Zusatznutzen und mit noch unbekannten Risiken. Das Vertrauensverhältnis zwischen Ärztinnen und Ärzten und ihren Patientinnen und Patienten wird untergraben.

Weitere Informationen zu MEZIS


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Anmerkungen:

  1. https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/schweinegrippe-impfstoff-pandemrix-risiken-wurden-ignoriert-a-1229144.html
  2. https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2012-01/tamiflu-cochrane-wirksamkeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
  3. https://www.iqwig.de/de/presse/pressemitteilungen/2020/alle-klinischen-studiendaten-zu-covid-19-arzneimitteln-und-impfstoffen-sollten-mit-dem-tag-der-marktzulassung-veroeffentlicht-werden.13015.html
  4. Arzneimittelbrief, AMB 2020, 54, 85: »Zur Entwicklung genetischer Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 – technologische Ansätze sowie klinische Risiken als Folge verkürzter Prüfphasen«

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