Die Revision hat begonnen

Zuletzt aktualisiert am 9. Dezember 2023.

Eine der führenden medizinischen Fachzeitschriften, das British Medical Journal, veröffentlichte am 8. Juli 2021 ein Editorial ihrer Chefredakteurin Fiona Godlee. Das BMJ hat sich im vergangenen Jahr weniger mit Schmach bekleckert als sein Konkurrent The Lancet. Der Titel des Editorials: »Covid 19: Wir brauchen eine vollständige, offene und unabhängige Untersuchung seiner Ursprünge«. Godlee lädt darin zur Lektüre eines weiteren Artikels ein, der ebenfalls im BMJ erschienen ist. Verfasser: der »investigative Journalist« Paul D. Thacker. Sein Thema: »Die Covid-19-Laborunfall-Hypothese: Wurden die Medien Opfer einer Fehlinformationskampagne?« Opfer? Waren sie nicht vielmehr Täter? Wer mehr als die Überschrift liest, dem wird klar, dass es sich um eine rhetorische Frage handelt. Die Dekonstruktion des offiziellen Coronanarrativs ist dort angekommen, wo sie von Anfang an hingehört hätte. Die Revision hat begonnen. Wenigstens in einem Punkt.

Die Revision hat begonnen

Fiona Godlee, Covid 19: We need a full open independent investigation into its origins. BMJ

Möglicherweise wird diese Revision nicht auf die Frage nach dem Ursprung des Virus beschränkt bleiben, sondern nach und nach alle anderen Elemente des Narrativs erfassen: die Zahl der Opfer[1], die PCR-Tests[2], die flächendeckenden Freiheitsberaubungen[3], die übrigen nichtmedizinischen Maßnahmen[4], am Ende auch die Impfungen[5] und sogar die Konstruktion des Virus[6] selbst. Von all den politischen Implikationen, die Teil des Gesamtpakets sind, wollen wir schon gar nicht reden. Auffassungen und kritische Ansichten, die einst als Verschwörungstheorien und Ausweis von Covidiotentum denunziert wurden, könnten über kurz oder lang vom medizinischen Establishment adoptiert und als wissenschaftliche Erkenntnisse geadelt werden. Man könnte sich über diese Entwicklung freuen oder seine durch den Niedergang von Wissenschaft und Kultur bedingte Depression mit ihr abfüttern, bezeugt der Vorgang doch einmal mehr die Deutungshoheit des medizinisch-industriellen Komplexes über unser aller Leben.

»Als zum ersten Mal bekannt wurde, dass in Wuhan ein ansteckendes und tödliches neues Virus aufgetaucht war, waren viele verblüfft über den Zufall, dass die Stadt die Heimat eines der weltweit führenden Virusforschungslabore ist«, schreibt Godlee. [7] »Aber jede Andeutung, dass das Virus aus einem Labor stammt, wurde schnell als Verschwörungstheorie abgestempelt, von den Mainstream-Medien abgetan und sogar von Facebook verbannt. Donald Trumps Unterstützung trug dazu bei, die Theorie als etwas zu diskreditieren, das keine fortschrittlich denkende Person vertreten konnte«.

Nun aber, so Godlee unter Verweis auf den Artikel des investigativen Journalisten Paul D. Thacker, der in derselben Ausgabe des British Medical Journal erschienen ist[8], sei klar, dass »die Unterdrückung der Laborunfall-Theorie« auf »keiner klaren Evaluation der Wissenschaft« basierte – was immer sie auch damit meint.

Für die konkurrierende Theorie: den Übersprung von Tieren auf den Menschen auf natürlichem Wege, habe es zwar »keine guten Beweise« gegeben – genauer gesagt: gar keine. Dennoch sei die Hypothese eines Laborunfalls beerdigt worden – und zwar durch eine »konzertierte Kampagne« einiger Wissenschaftler. Diese Kampagne habe zu einem Jahr voller »voreingenommener, misslungener Berichterstattung« durch Wissenschaftszeitschriften geführt. Eine schallende Ohrfeige erteilt Godlee damit dem medialen und politischen Mainstream. »Hartnäckiger und furchtloser Journalismus«, fährt sie fort, habe zu einer »seismischen Verschiebung in der US-Politik« geführt, und beide zusammen hätten den Laborunfall als Hypothese rehabilitiert. Zwar sei weiterhin weder das eine noch das andere erwiesen, aber die letztere Möglichkeit sei nunmehr genauso ernst zu nehmen wie die Konkurrenzhypothese.

Auch wenn sie sich im Folgenden weiteren Mythen des offiziellen Narrativs anschließt (neuerlich »exponentiell« steigende Fälle in Großbritannien, extrem hohe Wirksamkeit der Impfungen, Long-Covid), nicht ohne zugleich die britischen Politiker zu kritisieren, weil sie den Bürgern ihre individuelle Verantwortung am »Freedom Day« zurückgeben wollen, weist sie doch auch auf das Chaos und die Verschwendung im Test- und Kontaktverfolgungsregime des staatlichen Gesundheitswesens hin und bezeichnet erstaunlicherweise die Entscheidung der britischen Regierung, Pflegekräften verpflichtende Impfungen aufzuerlegen, als »unnötig, unverhältnismäßig und fehlgeleitet«, zumal sie in einer Zeit getroffen werde, in der die Exekutive offenbar bereit sei, »fast alle gesetzlichen Einschränkungen« für die Bevölkerung im Allgemeinen aufzuheben.

Erstaunlich ist, dass das Editorial das Thema »gain of function« (die Produktion von Biowaffen, denn nichts anderes sind Viren, deren Fähigkeit, den Menschen anzustecken und deren Aggressivität optimiert wird) mit keinem Wort anspricht. Die Revision hat begonnen, aber sie bezieht sich bisher nur auf die Frage nach der Herkunft des Virus.

Die Revision hat begonnen

Paul D. Thacker, The Covid-19 lab leak hypothesis: did the media fall victim to a misinformation campaign? BMJ

Das Editorial dient hauptsächlich dazu, den Artikel Paul Thackers anzuspreisen, der sich wie eine komprimierte Rekapitulation einer großen Verschwörung liest – die er tatsächlich auch als solche bezeichnet – , einer Verschwörung, die darauf abzielte, die öffentliche Meinung zu manipulieren, eine mögliche Wahrheit zu unterdrücken und stattdessen eine Halbwahrheit, mithin eine Lüge zu verbreiten.

Diese Verschwörung ging von interessierten Wissenschaftlern aus, die aufgrund ihrer Beteiligung an der gain of function-Forschung in Wuhan die Aufmerksamkeit von der Möglichkeit eines Laborursprungs ablenken wollten. Sie veröffentlichten in der anderen führenden englischsprachigen Medizinzeitschrift, The Lancet, im Februar 2020 einen offenen Brief, in dem sie die Idee, das Virus könne einem Labor in Wuhan entwichen sein, als »Verschwörungstheorie« diskreditierten. Die Unterzeichner des Briefes unterschlugen ihre professionellen oder ökonomischen Verbindungen zur EcoHealth Alliance, der angeblichen Naturschutzorganisation, über deren Konten die Subsidien der amerikanischen Regierung nach Wuhan flossen.

Der offene Brief beeinflusste die gesamte Weltöffentlichkeit, die Politik, den Rundfunk und die Printmedien. Das durch ihn propagierte Dogma wurde im Internet durch die großen Monopolisten der Informationsindustrie mittels rigoroser Zensur als Wahrheit etabliert. Über ein Jahr lang wurde jede alternative Theorie zum natürlichen Ursprung unterdrückt. Erleichtert wurde diese Unterdrückung durch die Tatsache, dass Donald Trump zeitweise dem Laborunfall Plausibilität zusprach. Im amerikanischen Glaubenskrieg der Linken gegen die Konservativen wurde die wissenschaftliche Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit, zu einer der vielen »Trumpschen Lügen« und der Laborunfall zu einem Ausdruck des »weißen Rassismus«. Erst die Abwahl des republikanischen Präsidenten dehnte das Overtonfenster so weit auf, dass die verdrängte Theorie wieder denkbar und besprechbar wurde.

Thacker schreibt: »… heute sind sich die meisten Medien quer durch das politische Spektrum einig: Das Szenario ›Laborunfall‹ verdient eine ernsthafte Untersuchung.«

Noch einmal, wie bereits zahlreiche andere[9], erzählt er die Geschichte von Peter Daszaks Finanzierung der Forschung in Wuhan. Die Gelder, die er über seine EcoHealth Alliance weiterleitete, erhielt er von der amerikanischen Regierung. Daszak konnte sich bei seiner Kampagne auf eine breite Allianz stützen. Ihm sprang beispielsweise im Juni 2020 Jeremy Farrar, der Direktor des Wellcome Trust bei[10], der zu den Unterzeichnern des offenen Briefes vom Februar gehört hatte. Wissenschaftliche Zeitschriften wie Nature, Science und The Lancet beteiligten sich an der Verschleierung. Den ganzen Sommer über erschienen in Wissenschaftszeitschriften Beiträge, die Daszak und Sheng-Li in Wuhan im besten Licht darstellten. Gegen die Streichung der Finanzierung für das Wuhan-Institut im April 2020 protestierten 77 Nobelpreisträger und 37 wissenschaftliche Gesellschaften. Später nahmen die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) die Zahlungen stillschweigend wieder auf.

Daszak behauptete stets, die Menschheit befände sich »mitten im Zeitalter der durch Social Media verbreiteten Fehlinformationen« und »diese Gerüchte und Verschwörungstheorien« hätten bedauerlicherweise reale Konsequenzen. Aber im November 2020 wurden aufgrund einer Freedom of Information Act-Anfrage die Emails zugänglich, die er mit diversen Kollegen gewechselt hatte, um die Kampagne zu orchestrieren, die von seiner eigenen Verwicklung in die gain-of-function-Forschung in Wuhan ablenken sollte. Während er den Organisationen, die die Informationsfreiheitsgesetze nutzten, um an seine Emails zu gelangen, zwielichtige politische Motive unterstellte, entpuppten sich seine Behauptungen ihrerseits als Fakenews. Thacker spricht von einer »Verschwörung, die darauf abzielte, Kritiker als Verschwörungstheoretiker zu brandmarken«.

The Lancet sah sich inzwischen genötigt, die im Februarbrief unterschlagenen Interessenkonflikte Daszaks und anderer Autoren zu ergänzen und entzog ihm die Mitgliedschaft in einer Arbeitsgruppe, die für die Zeitschrift den Ursprung des Virus untersucht.

Die verbotene Hypothese musste sich gegen hartnäckigen Widerstand durchsetzen. Noch im Januar 2021 erschienen nur vereinzelte Artikel, die sich zugunsten einer Rehabilitierung des Laborursprungs aussprachen, die jedoch heftig kritisiert wurden. Seither haben zahlreiche Wissenschaftler den Vorwurf der Verschwörungstheorie gegen die Hypothese des Laborursprungs öffentlich zurückgewiesen und »ergebnisoffene Untersuchungen« gefordert. »Mainstream-Medien von der New York Times bis zur Washington Post«, so Thacker, »behandeln die Laborunfall-Hypothese jetzt als plausible Frage, die einer ernsthaften Untersuchung bedarf.«

Thacker führt die Kehrtwende auf zwei Hauptgründe zurück: den Abschied Trumps und die durchsichtige Alibi-Untersuchung der WHO in Wuhan im März 2021, an der Daszak beteiligt war. Die Biden-Regierung kommentierte deren Ergebnisse damals: »Wir sind sehr besorgt über die Art und Weise, wie die ersten Ergebnisse der Covid-19-Untersuchung kommuniziert wurden, und haben Fragen zu dem Prozess, durch den man zu diesen Ergebnissen gelangte … Es ist zwingend erforderlich, dass dieser Bericht unabhängig ist und die Ergebnisse der Experten frei von Eingriffen oder Veränderungen durch die chinesische Regierung sind.« Inzwischen haben Republikaner Ermittlungen bei Regierungsbehörden eingeleitet, die die Coronavirus-Forschung finanzieren. Ein Untersuchungsausschuss fordert von Daszak die Herausgabe von Dokumenten. Im Senat haben Vertreter beider Parteien begonnen, über die Einsetzung einer Untersuchungskommission zu den Ursprüngen des Virus zu verhandeln.

Die wachsende Neigung, die Hypothese des Laborursprungs ernsthaft zu untersuchen, hat nun auch Journalisten in Bedrängnis gebracht. Nach der Kehrtwende bemühen sich die früheren medialen Wortführer der gegen den Laborursprung gerichteten Propaganda, die Realität umzuschreiben. Wie bei Orwell beziehen sich diese Bemühungen nicht nur auf die unmittelbare Gegenwart, sondern auch auf frühere Publikationen. In der Zeit der Diskreditierung des Laborursprungs wurden zu älteren Artikeln, die Jahre vor der Pandemie erschienen waren, Ergänzungen hinzugefügt, die die Hypothese unterminieren sollten. »Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft; wer die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Vergangenheit«, heißt es in Orwells 1984. Einige Medien versuchen sich für ihr früheres Verhalten mit dem Argument zu rechtfertigen, ihre Berichterstattung bilde den wissenschaftlichen Konsens ab, der sich jetzt geändert habe. Aber einen solchen »wissenschaftlichen Konsens« gab es nie. Vielmehr handelte es sich in diesem Fall um eine elaborierte Fabrikation, die auf der systematischen Unterdrückung von Alternativen fußte. Im Unterschied zu Wissenschaftszeitschriften, sprachen sich Vertreter von Geheimdiensten erheblich früher zugunsten der Laborhypothese aus. Bereits im April 2020 hinterfragten (ehemalige) Angehörige des CIA in Artikeln die Erzählungen der chinesischen Regierung.

Versagt haben laut Thacker aber auch die sogenannten Faktenchecker. Führende Zensuragenturen wie PolitiFact[11] und FactCheck.org[12] haben Artikel, die zuvor die Idee »entlarvten«, das Virus könne in einem Labor oder biotechnisch erzeugt worden sein, mit relativierenden redaktionellen Hinweisen versehen und ihre Position revidiert. Facebook zensierte fast ein Jahr lang Beiträge die sich für die Laborhypothese aussprachen, mit der Begründung, es handle sich um »medizinische Fehlinformationen«. Das Tabu, über diese Hypothese zu schreiben, wurde inzwischen beseitigt, viele weitere bleiben jedoch bestehen, vor allem das Tabu, unerwünschte Impfreaktionen oder die Effektivität der experimentellen Gentherapien zu thematisieren – und dies trotz kontinuierlich wachsender Fallzahlen, die nach gängiger Argumentation aber bekanntlich nichts aussagen[13]

VigiAccess WHO Nebenwirkungen

WHO-Datenbank der unerwünschten Impfwirkungen – VigiAccess 14.7.2021. Insgesamt finden sich derzeit 1.417.553 Meldungen über Nebenwirkungen nach COVID-19-Impfung in der Datenbank. 9.028 davon betreffen den Tod eines Menschen. Quelle: sciencefiles.org. (Siehe Anm. 13).

In den letzten Wochen sind Thacker zufolge sogar hoch angesehene Wissenschaftler, die sich früher gegen die Labor-Hypothese gewandt haben, vorsichtig von ihren ehemaligen Positionen abgerückt. Der Direktor der Nationalen Gesundheitsinstitute, Francis Collins, bemerkte kürzlich in einem Interview: »Die chinesische Regierung sollte wissen, dass wir Antworten auf die Fragen haben müssen, die nicht beantwortet wurden, über die Menschen, die im November [2019] krank wurden, die im Labor gearbeitet haben, und über die Labornotizbücher, die nicht untersucht wurden.« Er fügte hinzu: »Wenn sie wirklich von diesem Vorwurf der Schuld entlastet werden wollen, dann müssen sie transparent sein.«[14] Natürlich blenden diese Bemerkungen die Mitschuld von Teilen der amerikanischen Regierung, amerikanischer Wissenschaftler und Behörden aus.

Die Revision, die wir beobachten, erinnert fatal an jene Techniken der Wirklichkeitsmanipulation, die in 1984 die Grundlage des Systems der totalitären Unterdrückung durch die Partei des Großen Bruders bilden.

»Wenn alle Korrekturen, die in einer Nummer der Times vorgenommen werden mussten, gesammelt und kritisch miteinander verglichen worden waren, wurde diese Nummer neu gedruckt, die ursprüngliche vernichtet und an ihrer Stelle die richtiggestellte Ausgabe ins Archiv eingereiht. Dieser dauernde Umwandlungsprozess vollzog sich nicht nur an den Zeitungen, sondern auch an den Büchern, Zeitschriften, Broschüren, Plakaten, Flugblättern, Filmen, Liedertexten, Karikaturen – an jeder Art von Literatur, die irgendwie von politischer oder ideologischer Bedeutung sein konnte. Einen Tag um den andern und fast von Minute zu Minute wurde die Vergangenheit mit der Gegenwart in Einklang gebracht. Auf diese Weise konnte für jede von der Partei getroffene Vorhersage der dokumentarische Beweis erbracht werden, dass sie richtig gewesen war; auch wurde nie geduldet, dass man eine Verlautbarung oder Meinungsäußerung aufhob, die den augenblicklichen Gegebenheiten widersprach. Die ganze Historie stand so gleichsam auf einem auswechselbaren Blatt, das genau so oft, wie es nötig wurde, radiert und neu beschrieben werden konnte. In keinem Fall wäre es möglich gewesen, nach Durchführung des Verfahrens nachzuweisen, dass eine Fälschung vorgenommen worden war.«

C.J. Hopkins hat diese Strategie der permanenten Transskription zur Erzeugung neuer Mutanten der Wirklichkeit in der Gegenwart wiederentdeckt:[15]

»Stellen Sie sich vor, Sie verträten ein immens mächtiges, global hegemoniales, ideologisches System und wollten Ihre Ideologie so weit wie möglich auf der ganzen Welt durchsetzen, aber Sie hätten keine Ideologie an sich oder überhaupt irgendwelche tatsächlichen Werte, weil der Tauschwert der einzige Wert ist, den sie anerkennen. Ihre Aufgabe wäre also, alle Ideologien, Werte, Wahrheiten, Glaubenssysteme usw. auszulöschen und alles und jeden in der Welt de facto in eine Ware zu verwandeln, die Sie beliebig manipulieren können, weil sie keinen inhärenten Wert besitzt, sondern in ihrem Wert durch den Markt bestimmt wird.

Wie würden Sie das anstellen: alle existierenden religiösen, kulturellen und sozialen Werte auszulöschen und alles zu einer wertlosen Ware zu machen?

Nun, man würde die Realität nicht komplett zerstören können, denn das würden die Menschen nicht ertragen. Sie würden sofort wahnsinnig. Die Dinge würden hässlich werden. Also könnte man stattdessen den umgekehrten Weg gehen und eine Menge widersprüchlicher Realitäten erzeugen, nicht nur widersprüchliche Ideologien, sondern tatsächliche, sich gegenseitig ausschließende Realitäten, die unmöglich gleichzeitig existieren können …, was die Leute immer noch ziemlich zum Ausrasten bringen würde.

Natürlich würde es eine offizielle Realität geben, an die jeder sich anpassen müsste, aber Sie würden die offizielle Realität häufig ändern und jeden zwingen, sich der jeweils neuesten Version anzupassen (und so zu tun, als hätten sie sich nie der alten angepasst), und dann, sobald sie sich in diese eingelebt hätten, würden Sie die offizielle Realität wieder ändern, bis die Gehirne der Leute einfach komplett abschalten und sie jeden Versuch aufgeben, einen Sinn in irgendetwas zu erkennen, und sich damit begnügen, herauszufinden, was Sie an einem bestimmten Tag glauben sollen.

Wenn man diesen Prozess lange genug wiederholte, bedeutete schließlich nichts mehr etwas, weil alles potentiell alles bedeuten könnte … An diesem Punkt könnte man den Leuten im Grunde alles erzählen, was man wollte, und sie würden es akzeptieren, denn was zum Teufel würde es für einen Unterschied machen? …

Man könnte eine apokalyptische globale Pandemie inszenieren, die nur in bestimmten Ländern oder in bestimmten Teilen mancher Länder auftritt, die mehr oder weniger die natürliche Sterblichkeit widerspiegelt, die historischen Todesraten nicht drastisch erhöht, aber dennoch total apokalyptisch wäre.

Völlig gesunde Menschen könnten zu ›medizinischen Fällen‹ umdefiniert werden. Sie könnten jeden, der an irgendetwas stirbt, zu den Opfern Ihres apokalyptischen Virus hinzurechnen. Sie könnten den Menschen unmissverständlich sagen, dass medizinische Masken sie nicht vor Viren schützen, sich dann umentscheiden und ihnen sagen, dass sie es doch tun, und dann später öffentlich zugeben, dass Sie gelogen haben, um sie zu manipulieren, und dann leugnen, dass Sie das jemals gesagt haben, und ihnen vorschreiben, dass sie Masken tragen sollen.

Sie könnten experimentell Millionen von Menschen ›impfen‹, deren Risiko, ernsthaft zu erkranken oder an Ihrem apokalyptischen Virus zu sterben, verschwindend gering oder gar nicht vorhanden war, und dabei Zehn- oder Hunderttausende töten, und die Menschen, deren Gehirne Sie methodisch zum Stillstand gebracht haben, würden Ihnen dafür danken, dass Sie ihre Freunde und Nachbarn ermordet haben, und dann zur nächsten Apotheke eilen, um ihre eigenen Kinder experimentell zu ›impfen‹ und Bilder davon ins Internet zu stellen.

An diesem Punkt müssten Sie sich nicht wirklich um ›populistische Aufstände‹ oder ›Terrorismus‹ oder irgendeine andere Art von oppositionellen Aktivitäten kümmern, weil die überwiegende Mehrheit der Menschen zu Automaten mit Matschbirnen geworden wäre, völlig unfähig zu selbständigem Denken, ohne jede Ahnung, was real ist und was nicht, zu Automaten, die wie Kundenbetreuer auf Haldol das jeweils neueste Skript abspulen, mit dem sie gefüttert werden.«

Ein anderer, vielleicht noch fundamentaler Aspekt der Modellierung der Wirklichkeit, ist die Umformung der Sprache nach rein ideologischen Gesichtspunkten. »Siehst du denn nicht«, wird der Protagonist in 1984 von einem Spezialisten für die Neusprache belehrt, »dass die Neusprache kein anderes Ziel hat, als die Reichweite des Gedankens zu verkürzen? Zum Schluss werden wir Gedankenverbrechen buchstäblich unmöglich gemacht haben, da es keine Worte mehr gibt, um sie auszudrücken. Jeder Begriff, der jemals benötigt werden könnte, wird in einem einzigen Wort ausdrückbar sein, wobei seine Bedeutung streng fetgelegt ist und alle seine Nebenbedeutungen ausgetilgt und vergessen sind. … Mit jedem Jahr wird es weniger und immer weniger Worte geben, wird die Reichweite des Bewusstseins immer kleiner und kleiner werden. Auch heute besteht natürlich kein Entschuldigungsgrund für das Begehen eines Gedankenverbrechens. Es ist lediglich eine Frage der Selbstzucht, der Wirklichkeitskontrolle. … Die Revolution ist vollzogen, wenn die Sprache geschaffen ist. Neusprache ist Engsoz, und Engsoz ist Neusprache. … Die Proles sind keine Menschen. … Mit dem Jahr 2050 – aber vermutlich schon früher – wird jede wirkliche Kenntnis der Altsprache verschwunden sein. Die gesamte Literatur der Vergangenheit wird vernichtet sein. Chaucer, Shakespeare, Milton, Byron werden nur noch in Neusprachfassungen vorhanden sein, und damit nicht einfach umgewandelt, sondern zu dem Gegenteil von dem verkehrt, was sie waren. … Sogar die Leitsätze [der Partei] werden anders lauten. Wie könnte ein Leitsatz wie ›Freiheit ist Sklaverei‹ bestehen bleiben, wenn der Begriff der Freiheit aufgehoben ist? Das ganze Reich des Denkens wird anders sein. Es wird überhaupt kein Denken mehr geben – wenigstens nicht das, was wir heute darunter verstehen. Strenggläubigkeit bedeutet: nicht mehr denkennicht mehr zu denken brauchen. Strenggläubigkeit ist Unkenntnis.« (Siehe auch: Orwells Grammatik 2.0)

Thacker bietet in seinem Artikel neben den oben referierten Hinweisen auch eine hilfreiche chronologische Übersicht ausgewählter Ereignisse.

2019

September:
Wochen vor dem Ausbruch der Pandemie sind Jeremy Farrar (Wellcome Trust) und Anthony Fauci (US National Institutes of Health; NIH) Mitherausgeber eines Berichts der Weltgesundheitsorganisation, in dem auf ein »steigendes Risiko einer globalen Pandemie durch einen Erreger hingewiesen wird, der nach seiner Herstellung aus einem Labor entweicht«.
November:
Drei Mitarbeiter des Wuhan Institute of Virology werden ins Krankenhaus eingeliefert, so ein bisher nicht veröffentlichtes Dokument des US-Geheimdienstes, über das das Wall Street Journal am 23. Mai 2021 berichtet.
31. Dezember:
Die WHO wird über Fälle von Lungenentzündung unbekannter Ätiologie in der Stadt Wuhan informiert.

2020

1. Februar:
Jeremy Farrar hält eine Telefonkonferenz mit Anthony Fauci und anderen ab, bei der über die Ursprünge des Virus diskutiert wird.
6. Februar:
Ein Kommentar chinesischer Wissenschaftler, in dem behauptet wird, »das tödliche Coronavirus« stamme »wahrscheinlich aus einem Labor in Wuhan «, wird veröffentlicht und später von ResearchGate entfernt (das Benutzerkonto »Botao Xiao« wird ebenfalls gelöscht).
19. Februar:
The Lancet publiziert einen offenen Brief von 27 Wissenschaftlern, darunter Peter Daszak und Jeremy Farrar, die »Verschwörungstheorien, die nahelegen, dass Covid-19 keinen natürlichen Ursprung hat, scharf verurteilen«.
19. Februar:
Das Magazin Science berichtet: »Wissenschaftler ›verurteilen‹ Gerüchte und Verschwörungstheorien über den Ursprung des Coronavirus aufs Schärfste«. Es zitiert Daszak mit den Worten: »Wir befinden uns mitten im Zeitalter der Fehlinformationen in den sozialen Medien, und diese Gerüchte und Verschwörungstheorien haben reale Konsequenzen, einschließlich Gewaltandrohungen, die unsere Kollegen in China erleiden mussten.«
22. Februar:
Die New York Post veröffentlicht einen Artikel eines chinesischen Wissenschaftlers, der behauptet, »das Coronavirus« könne »aus einem Labor ausgetreten sein« – die Zeitung wird daraufhin von Facebook zensiert.
6. März:
Kristian Andersen (Scripps Research Institute) bedankt sich bei Jeremy Farrar (Wellcome), Anthony Fauci (NIH) und Francis Collins (NIH) »für Ihren Rat und Ihre Führung bei der Ausarbeitung des Artikels über die Herkunft des SARS-CoV-2«. Der Artikel wird am 17. März in Nature Medicine veröffentlicht. Darin heißt es: »Unsere Analysen zeigen eindeutig, dass SARS-CoV-2 kein Laborkonstrukt oder ein absichtlich manipuliertes Virus ist.«
24. April:
Die National Institutes of Health (NIH) streichen die Finanzierung der EcoHealth Alliance, angeblich auf Anweisung Trumps.
28. April:
Drei ehemalige US-Geheimdienstler stellen in Foreign Policy die Frage, ob das Virus auf natürlichem Weg entstanden oder aus einem chinesischen Labor entkommen sei.
21. Mai:
Die New York Times stellt das Wuhan Institute of Virology als Opfer von »Verschwörungstheorien« dar.
27. Mai:
Nature bezeichnet die Labor-Unfall-Hypothese als »Coronavirus-Desinformation«.
8. Juni:
Das Wissenschaftsmagazin Undark behauptet, der Laborursprung sei eine Verschwörungstheorie, »die weitgehend diskreditiert wurde«.
30. Dezember:
Associated Press findet Dokumente vom März 2020, die zeigen, wie Peking die Forschung über die Ursprünge von SARS-CoV-2 beeinflusst und zensiert hat.

2021

Februar:
Facebook fügt einen Warnhinweis zu einem Beitrag von Ian Birrell über die Ursprünge von Covid-19 hinzu. Laut Facebook reduzieren solche Warnungen die Reichweite eines Beitrags um 95%.
13. Februar:
Jake Sullivan, nationaler Sicherheitsberater der USA, äußert »ernste Bedenken« über die Covid-19-Untersuchung der WHO und fordert China zu mehr Transparenz auf.
März:
Die Washington Post fordert eine ernsthafte Untersuchung der Labor-Ursprungs-Hypothese
30. März:
Die WHO veröffentlicht einen Bericht über ihre Untersuchung der Herkunft von Covid-19, in dem sie einen Laborunfall als das unwahrscheinlichste der möglichen Szenarien bezeichnet. Stunden zuvor hatte der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, eingeräumt, dass die Hypothese eines Laborursprungs »auf dem Tisch bleiben« sollte und eine umfassendere Untersuchung gefordert.
30. März:
Die Regierungen der USA, Australiens, Japans, Kanadas, Großbritanniens und anderer Länder äußern sich besorgt über die Untersuchung der WHO und fordern eine »transparente, unabhängige Analyse und Bewertung, frei von Einmischung und unzulässigem Einfluss«.
26. Mai:
Facebook hebt sein Verbot von Beiträgen auf, die sich auf die Hypothese des Laborursprungs beziehen.

Verwandte Beiträge: Pandemie der Erpressung | Kinder, Impfungen und Masken | Wenn sich der Nebel lichtet | Die Wahrheit lässt sich nicht löschen | Im Schatten der Pandemie | Das Scheitern der Institutionen | Das Wahrheitsministerium in Aktion | Müssen Kinder gegen COVID-19 geimpft werden?Über den Ursprung des Corona-Virus (2) | Über den Ursprung des Corona-Virus (1) | Rassismus eine Konsequenz des Hygienestaats | Unerwünschte Nebenwirkungen (2) | Unerwünschte Nebenwirkungen (1)Staatsmacht und Massenhysterie in Coronazeiten | Das Corona-Regime und seine historischen Parallelen | Geheimdienste gegen Pharmakritiker | Die Große Voreinstellung – Nachdenken über Verschwörung | Die Murksverschwörung. COvid-19 und Polis-20 | Der Streit um die Herdenimmunität | Plädoyer für eine evidenzbasierte Pandemie-Politik | Wem gehört der Leib? Nachdenken über das Gesundheitsregime | Von todbringenden Minimonstern. Der Viruswahn | Tödliche Medikamente – organisierte Kriminalität | Wer kontrolliert die Gesundheits-Regime? | Auf dem Weg in eine Hygiene-Diktatur? | Über das geborgte Leben der Untoten


Anmerkungen:


  1. Santa Clara County Revises COVID-19 Death Toll by 22 Percent, San Francisco CBS Local | https://sanfrancisco.cbslocal.com/2021/07/02/santa-clara-county-revises-covid-death-toll-down/. Siehe auch: Über 30.000 Menschen sind 2020 an Corona gestorben, Westdeutsche Zeitung (und damit 6.155 weniger als behauptet. Die Überschrift hätte also auch lauten können: 2020 sind 6.155 Menschen weniger Menschen an Corona verstorben.) | https://www.wz.de/panorama/ueber-30000-menschen-sind-2020-an-corona-gestorben_aid-60945433 . Siehe auch CDC: Excess Deaths Associated with COVID-19, by Age and Race and Ethnicity — United States, January 26–October 3, 2020 | https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6942e2.htm
  2. https://www.journalofinfection.com/article/S0163-4453(21)00265-6/fulltext
  3. https://www.unicef.org/press-releases/150-million-additional-children-plunged-poverty-due-covid-19-unicef-save-children | Die Überschrift ist manipulativ; eigentlich müsste es heißen: 150 million additional children plunged into poverty due to Lockdowns, UNICEF, Save the Children say
  4. https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/covid-19-face-masks-community-first-update.pdf
  5. https://swprs.org/us-vaccine-deaths-increasing-rapidly/
  6. https://odysee.com/@Corona-Ausschuss:3/Sitzung-60-Die-Zeit-ist-kein-flacher-Kreis-5-Martin:f?r=6MWs3ayHwcFCXKZtazKgEszyrbBpefst | Siehe auch David E. Martin, The Fauci/Covid-19 Dossier, https://www.davidmartin.world/wp-content/uploads/2021/01/The_Fauci_COVID-19_Dossier.pdf
  7. https://www.bmj.com/content/374/bmj.n1721
  8. https://www.bmj.com/content/374/bmj.n1656
  9. Siehe: Über den Ursprung des Corona-Virus (1) und (2).
  10. Zu Jeremy Farrar und dem Wellcome Trust siehe Withney Webb: A ›Leap‹ toward humanity’s Destruction | https://unlimitedhangout.com/2021/06/investigative-reports/a-leap-toward-humanitys-destruction/
  11. Archived fact-check: Tucker Carlson guest airs debunked conspiracy theory that covid-19 was created in a lab. PolitiFact2021 May 17. https://www.politifact.com/li-meng-yan-fact-check/
  12. Fichera A. Report resurrects baseless claim that coronavirus was bioengineered. FactCheck.org. 17 Sep 2020. https://www.factcheck.org/2020/09/report-resurrects-baseless-claim-that-coronavirus-was-bioengineered/
  13. Laut neuester Auswertung bei sciencefiles.
  14. Trump administration’s hunt for pandemic “lab leak” went down many paths and came up with no smoking gun. Washington Post 2021 Jun 15. https://www.washingtonpost.com/national-security/us-intelligence-wuhan-lab-coronavirus-origin/2021/06/15/2fc2425e-ca24-11eb-afd0-9726f7ec0ba6_story.html
  15. In einem Beitrag mit dem Titel »Der Krieg gegen die Realität«.

Seit 16 Jahren veröffentlicht der anthroblog Beiträge zur Anthroposophie und Zeitsymptomen. Unabhängig und unbeeinflusst von Institutionen. Er ist auf Ihre Unterstützung angewiesen.



Oder durch eine Banküberweisung an: Lorenzo Ravagli, GLS Bank Bochum, IBAN: DE18 4306 0967 8212049400 / BIC: GENODEM1GLS.


Ich will zwei- bis dreimal im Jahr durch den Newsletter über neue Beiträge im anthroblog informiert werden!

Ein Kommentar

  1. Lieber Lorenzo,

    vielen Dank für Deine hervorragend recherchierten Beiträge, die immer sehr hilfreich sind!

Kommentare sind geschlossen